Ein älteres Ehepaar steht vor seinem Haus

Bed and Breakfast im Alter eröffnen: Was gibt es zu beachten?

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Lesezeit: 5-6 Minuten

Bed and Break­fast im Alter eröff­nen: Was gibt es zu beach­ten?

Ein eigenes Bed and Breakfast (B&B) zu eröffnen klingt verlockend: Gäste aus dem Ausland empfangen, sie bewirten und ihnen einen schönen Urlaub ermöglichen. Wenn man fit ist und kontaktfreudig, scheint die Aufgabe des Gastgebers besonders für das letzte Lebensdrittel gut geeignet zu sein. Reich wird man damit vielleicht nicht unbedingt, aber es bessert die Kasse auf und macht im besten Fall auch noch Spaß.

Doch was gibt es bei der eigenen Pension alles zu beachten? Wir geben Hinweise für die Planung.
 
Was ist ein Bed and Breakfast eigentlich?

Das B&B ist eine private Unterkunft, in der neben den Gästen häufig auch die Besitzer leben. Die Atmosphäre ist sehr einladend und häuslich, weil sich die Inhaber oft persönlich um die Gäste kümmern. Sie servieren zum Beispiel das Frühstück, das im Übernachtungspreis häufig inklusive ist. Im Gegensatz zu einem Hotel bieten diese Privathäuser nur wenige oder auch nur ein Zimmer an. Diese sind meist günstiger als in klassischen Hotels.

Zimmer oder Unterkunft an Fremde vermieten

Es muss also nicht gleich eine ganze Pension sein. Bleibt im Alter Wohnraum ungenutzt, weil zum Beispiel die Kinder ausziehen, kannst du leer stehende Räume als Fremdenzimmer auf zahlreichen Plattformen im Internet anbieten. Die Nachfrage ist besonders in Einzugsgebieten von Großstädten und Metropolen riesig. Je sorgfältiger und persönlicher du dein Inserat gestaltest, desto eher werden sich potenzielle Gäste davon angesprochen fühlen. Beschreibe also in deinem Angebot, was deine Unterkunft auszeichnet und was sie besonders macht.

Wohneigentum ist keine zwingende Voraussetzung, um ein Minihotel zu eröffnen. Willst du als Mieter Urlauber in deiner Wohnung aufnehmen, musst du allerdings den Vermieter um Erlaubnis fragen. Ihm steht in Nutzungsangelegenheiten ein Mitspracherecht zu. Bist du für längere Zeit abwesend, weil du etwa die kalte Jahreszeit unter Palmen verbringst, kannst du auch deine kompletten Räumlichkeiten zur Verfügung stellen. Auch dann solltest du den Vermieter informieren.
 
Bed and Breakfast eröffnen – bürokratische Herausforderungen 

Bevor der Geschäftsbetrieb startet, musst du ein Gewerbe anmelden. Wende dich dafür an das zuständige Gewerbe- oder Ordnungsamt. Die Behörde nimmt die Räumlichkeiten in Augenschein. Unter Umständen sind dann Auflagen zu erfüllen, die vor allem die Gästesicherheit gewährleisten. Spezielle Qualifikationen sind nicht vorzuweisen, du musst jedoch eine Gaststättenunterrichtung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) absolvieren und ein Gesundheitszeugnis vorlegen. Das ist erforderlich, da du Lebensmittel zubereitest.

Als Betreiber eines Bed and Breakfast ist man selbstständig tätig, deshalb ist beim zuständigen Finanzamt eine Steuernummer zu beantragen. Wie viel du hinzuverdienen darfst, ohne den Rentenanspruch zu gefährden, hängt vom Lebensalter ab. Beziehst du Rente, hast die Regelaltersgrenze aber noch nicht erreicht, musst du die Erwerbstätigkeit beim Rentenversicherungsträger angeben. Liegst du oberhalb der Altersgrenze, kannst du ohne Limit dein Einkommen aufbessern. Eine Aufnahme der Selbstständigkeit ist auch der Krankenkasse mitzuteilen. 

Die Einkünfte aus Selbstständigkeit sind ertragssteuerpflichtig. Diese musst du also in der jährlichen Steuererklärung angeben. Gewerbesteuer ist nicht zu entrichten, wenn du das Gewerbe als natürliche Person oder in Form einer Personengesellschaft führst und nicht mehr als 24.500 Euro im Jahr erwirtschaftest. Du bist dann Kleingewerbetreibender, daher entfällt im Allgemeinen die Buchführungspflicht. Dienstleistungen sowie die Lieferung von Waren sind zudem umsatzsteuerpflichtig (7 und 19 Prozent), sofern keine Umsatzsteuerbefreiung greift. Es gibt zahlreiche Ausnahmeregelungen, mit denen du Steuern und somit bares Geld sparen kannst. Wende dich für eine fundierte Beratung zur Existenzgründung auf jeden Fall an einen Steuerberater.

Bed & Breakfast: die günstige Alternative zum Hotel – was darf der Gast erwarten?

Die Antwort auf diese Frage hängt vom Budget ab, das zur Verfügung steht. Prinzipiell sollte alles vorhanden sein, was auch du in einer Urlaubsunterkunft vorfinden möchtest. Fernseher, Internetzugang und Frühstück machen dein Angebot komplett. Was die Möbel angeht, solltest du auf Qualität setzen. Betten, Nachttische und Schränke vom Discounter halten der täglichen Nutzung mitunter nicht stand, sie sehen bereits nach kurzer Zeit verwohnt aus.

Gäste legen außerdem Wert auf Privatsphäre. Die Zimmer sollten sich daher abschließen lassen. Der Zweitschlüssel wird nur bei Notfällen oder zum Saubermachen hervorgeholt. Ein eigenes Bad mit WC, Handwaschbecken und Dusche sind wünschenswert, das lassen die Gegebenheiten jedoch nicht immer zu. Ein Gemeinschafts- oder Etagenbad ist eine Option.
 
Tipps für das Marketing

Egal ob du eine kleine Oase im Grünen erschaffst oder dein Stadthaus umfunktionierst: Finde ein Thema für dein kleines Hotel. So hebst du dich von den anderen ab. Überlege, welche Art von Gästen du gerne begrüßen würdest und warum dein Bed and Breakfast für sie die beste Wahl ist. 

Plattformen im Internet sind ideal dafür geeignet, um dein Angebot vielen Menschen zu präsentieren. Dazu zählen auch die sozialen Netzwerke. Der Vorteil: Du kannst mit potenziellen Gästen direkt kommunizieren. Zum Pflichtprogramm gehört ebenso der Auftritt bei Google. So weiß jeder, wo deine Pension zu finden ist und welchen Service du anbietest. Außerdem wird die Anfahrt erleichtert, da dein Eintrag auch bei digitalen Navigationsanbietern erscheint.

Trage bei der Angebotserstellung möglichst viele Features wie Internetzugang, Wäscheservice, Parkplätze und andere Annehmlichkeiten ein. Natürlich müssen die Angaben der Wahrheit entsprechen. Aussagekräftige Bilder sind das A und O. Diese sollten in erster Linie die Zimmer zeigen, Aufnahmen vom Gebäude und von den gemeinschaftlich genutzten Räumen sind ebenfalls willkommen. Auch Videos präsentieren dein kleines Hotel von seiner Schokoladenseite.

Tipp: Fotografiere und filme Räume nicht bei Dunkelheit. Bei ungünstigen Lichtverhältnissen wirken Aufnahmen ohne Profi-Equipment meist unansehnlich. Hol das Smartphone oder die Digitalkamera lieber bei Tageslicht aus der Tasche.

Bed and Breakfast eröffnen: Der Versicherungsschutz muss passen

Die Haftpflichtversicherung zählt zu den unentbehrlichen Must-haves für den privaten und den gewerblichen Bereich. Betreibst du eine Unterkunft, solltest du unbedingt eine haben. Verursachst du im Betrieb Personen- oder Sachschäden, springt die Haftpflicht ein – im Ernstfall sogar in Millionenhöhe. Besteht kein Versicherungsschutz und passiert etwas, steht mitunter die Existenz auf dem Spiel.

Eine Sachinhaltsversicherung ist ebenso von Vorteil. Sie kommt bei Schäden der Betriebseinrichtung auf. Feuer, Vandalismus, Einbruch und Leitungswasser gehören zu den möglichen Szenarien. Die gesamte technische und kaufmännische Ausstattung ist abgedeckt, worunter auch Maschinen, Gastronomiegeräte und Büromöbel fallen. Selbst bei zerstörten Vorräten und Lagerbeständen springt die Sachinhaltsversicherung ein.

Die Vorschriften, Gesetze und Regelungen sind besonders für Freiberufler und Gewerbetreibende komplex. Sie alle im Hinterkopf zu behalten und sie täglich zu befolgen, fällt selbst gesetzesaffinen Menschen schwer. Mit einer Firmenrechtsschutzversicherung bist du auch bei juristischen Hindernissen auf der sicheren Seite – egal ob du eine Unterkunft oder ein Hotel betreibst. Rechtsfragen und Streitigkeiten siehst du damit gelassen entgegen. Möchte etwa ein Gast die Rechnung nicht zahlen, kannst du juristische Folgen ankündigen.
 
Fazit

Das Leben im Alter aktiv zusammen mit anderen Menschen gestalten? Mit einem Bed and Breakfast kann man ein Hotel für kleines Geld betreiben. Mit den gewerblichen Versicherungen von Generali kannst du einer Existenzgründung im Alter mit Freude entgegenschauen.

Unsere Emp­feh­lung

Eine gewerbliche Haftpflichtversicherung ist für jeden Unternehmer unerlässlich.

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