Darmflora aufbauen und schützen: So geht es
Dreißig Tonnen Nahrung wandern im Laufe unseres Lebens durch den Darm. Dabei leistet er mehr, als nur unser tägliches Brot in Energie für den Körper umzuwandeln: Er wehrt zum Beispiel Krankheiten ab und bildet Glückshormone. Über Ernährung und Lebensstil hast du einen großen Einfluss darauf, ob dein Darm einen guten Job machen kann. Wir rücken das faszinierende Verdauungsorgan in den Fokus und erklären dir, wie du gut auf deinen Darm achtest. Das und mehr erwartet dich in diesem Artikel:
- Überraschende Fakten über das längste Organ unseres Körpers.
- Tipps für Ernährung und Lebensstil: So hältst du deinen Darm gesund.
- Chronisch entzündliche Darmerkrankungen: So sicherst du dich umfassend ab.
Darmgesundheit: Überraschende Fakten über unser längstes Organ
Wusstest du, dass unser Verdauungskanal je nach Körpergröße zwischen sieben und acht Meter misst? Damit ist er das längste Organ und kann im besten Fall zuverlässig Nahrung aufnehmen und zerlegen. Was nicht verwertbar ist, scheidet er aus.
Vom Darm hängt auch das Abwehrsystem des Körpers ab: Rund achtzig Prozent des Immunsystems sind im Darm angesiedelt. Darüber hinaus produziert die Darmflora über neunzig Prozent des sogenannten Glückshormons Serotonin, welches maßgeblich unsere Stimmung beeinflusst.
Außerdem befinden sich im Darm rund Einhundertmillionen Nervenzellen – und damit mehr als im Rückenmark! Da wundert es nicht, dass man den Verdauungskanal auch „Bauchgehirn“ nennt. Mithilfe zahlreicher Nervenstränge, die Emotionen und Intuitionen an das Gehirn weiterleiten, beeinflusst der Darm wichtige Entscheidungen. Das Sprichwort, nach dem wir Entscheidungen aus dem Bauch heraus treffen, hat also nicht nur eine metaphorische Bedeutung. Die aufregenden „Schmetterlinge im Bauch“ kommen ebenso nicht von ungefähr, sie können uns in unseren Wünschen und Zielen maßgeblich steuern.
Dysbiose: Wenn die Darmflora ins Wanken gerät
Über fünfhundert Bakterienarten sorgen für eine gesunde Darmflora. Durch unsere Lebensweise oder äußere Einflüsse kann das feine Ökosystem der Bakterien aus dem Gleichgewicht geraten. Die wichtigsten Störfaktoren für unsere Darmbakterien sind Medikamente, vor allem Antibiotika. Sie töten zwar schädliche Bakterien ab, ebenso aber auch die guten Bakterien, die eine gesunde Darmflora benötigt, um zu funktionieren.
Weitere Störfaktoren für die Darmgesundheit und damit für die allgemeine Gesundheit sind:
- chronischer Stress (Tipps zur Stressbewältigung findest du hier)
- falsche und einseitige Ernährung mit stark verarbeiteten Lebensmitteln
- übertriebene Hygienemaßnahmen
- Magen-Darm-Grippen oder Magen-Darm-Beschwerden
- giftige Umwelteinflüsse
- Bewegungsmangel
- chronische Erkrankungen
- Allergien
Tipps und Tricks für einen gesunden Darm
1. Gluten meiden
Selbst wenn du keine diagnostizierte Glutenunverträglichkeit hast, könntest du ausprobieren, ob dir ein Verzicht auf das Klebereiweiß guttut. Brötchen, Pasta, Pizza und Co.: In unserer westlichen Ernährung essen wir möglicherweise zu viel glutenhaltige Getreideprodukte. Über Abwechslung im Speiseplan freut sich der Darm in jedem Fall.