Personalerin führt Vorstellungsgespräch mit Bewerberin durch.

Checkliste für ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch

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Zukunft planen
Lesezeit: 7-8 Minuten

Das Vorstellungsgespräch stellt große Herausforderungen für Personen dar. Wer den Arbeitgeber wechseln möchte, um seine Karriere voranzutreiben, seinen Fokus im Job zu ändern oder das Einkommen zu sichern. Ein Vorstellungsgespräch für eine Ausbildung, eine Initiativbewerbung oder ein zweites Gespräch machen viele Menschen nervös.

Es ist wichtig, sich gut vorzubereiten, da sonst dein Traum nämlich schnell platzen kann. Du überzeugst nur, wenn du deinem Gesprächspartner im Bewerbungsgespräch bewusst machst, warum du dich bewirbst. Wenn Fragen zu deinen Stärken und Schwächen gestellt werden, solltest du diese Chance nutzen, um dich von deinen Mitbewerbern abzuheben.

Hier findest du alle wichtigen Infos auf einen Blick, um dich optimal auf ein Bewerbungsgespräch vorbereiten zu können:

  • Erstelle als Vorbereitung zum Vorstellungsgespräch am besten eine Checkliste.
  • Formuliere für deine berufliche Neuorientierung konkrete Ziele.
  • Eigene Fragen im Vorstellungsgespräch helfen dir bei der Entscheidung für eine neue Firma.
  • Zu den Formalitäten beim Arbeitgeberwechsel gehört eine faire Gehaltsverhandlung.
  • Sei dir deiner Stärken und Schwächen im Vorstellungsgespräch bewusst.
  • Ein Vorstellungsgespräch erfordert passende Kleidung – im öffentlichen Dienst sind die Erwartungen anders als in einer Schreinerei.

Vor­be­rei­tung auf ein Bewer­bungs­ge­spräch: Trai­ning und Tele­fon­in­ter­view

Wer einen Job sucht und sich im Vorstellungsgespräch optimal präsentieren möchte, geht oft trotzdem vollkommen unvorbereitet zu dem Unternehmen. Die ungewohnte Situation und die Wichtigkeit des Termins lassen auch bei selbstbewussten Bewerbern schon mal die Nerven flattern. Statt flüssiger Antworten kommt nur ein unsicheres „äh“ oder „ja, also…“ heraus. Es ist aber wichtig, ruhig und offen für Neues zu sein.

Situationen wie diese kann man üben. So bist du nicht mehr hauptsächlich mit deiner Aufregung beschäftigt, sondern gehst interessiert in das Gespräch. In den Bewerbertrainings von Volkshochschulen, Universitäten und Bewerbercoaches kannst du dich frühzeitig online mit zulässigen Fragen und dem stressigen Bewerbungsgespräch auseinandersetzen.

Noch wichtiger als die Übungssituation sind Live-Kontakte mit Unternehmen, die in der Branche arbeiten. Auf Ausbildungs- und Karrieremessen findest du solche Firmen. Du erfährst bei einem Gespräch am Messestand durch die Mitarbeiter, wie das Unternehmen funktioniert und worauf es bei seinen Bewerbern achtet.

Du übst gleichzeitig deine kommunikativen Fähigkeiten und siehst, wie du auf Stress reagierst. Hast du Herzklopfen, Schweißausbrüche, einen Blackout oder stotterst? Du lebst im Gespräch erst so richtig auf und fühlst dich einfach wohl in deiner Haut? Dein Verhalten kannst du für das Bewerbungsgespräch anpassen.

Tipps für Vor­stel­lungs­ge­sprä­che und Initia­tiv­be­wer­bun­gen

Du hast dich bei einem oder mehreren Wunscharbeitgebern beworben und einen Termin für ein persönliches Gespräch bekommen? Bereite den ungefähr 0,5- bis 1,5-stündigen Termin wie ein Projekt vor. Beantworte dazu die Fragen: Was? Wer? Wann? Wie?

Rufe dir nochmal in Erinnerung, auf welche Stelle du dich beworben hast. Was ist an der Position besonders? Weitere mögliche Fragen sind:

  • Was war deine Motivation, dich gerade auf diese Position in diesem Unternehmen zu bewerben?
  • Mit welcher Ausbildung und Stärken oder Erfahrungen kannst du punkten?
  • Was versprichst du dir von einer Mitarbeit?
  • Wie wünschst du dir die Einarbeitung oder Ausbildung?
  • Was wäre für dich ein No-Go in der Zusammenarbeit?
  • Was stellst du dir bei den Themen Vergütung, Urlaub, Zusatzleistungen und Arbeitsbedingungen vor?

Danach stehen das Unternehmen und die angekündigten Gesprächspartner im Mittelpunkt. Wer führt dein Bewerbungsgespräch? Frage dich zum Beispiel folgendes:

  • Warum hast du dich gerade auf diese Stellenanzeige beworben?
  • Wie ist das Unternehmen aufgebaut?
  • Wer sind die Inhaber der Firma und wann haben sie diese gegründet?
  • Was findest du über das Unternehmen in den sozialen Medien, der Zeitung oder dem Internet?
  • Wer sind die Personalverantwortlichen beim Vorstellungsgespräch?

Du hast die lang ersehnte Einladung zu einem Bewerbungsgespräch erhalten. Der Termin steht. Was jetzt noch zu klären ist, deckst du mit der Frage “wann?” ab:

  • Wann musst du dich auf den Weg machen, um etwa 10 Minuten vor dem Vorstellungstermin entspannt am Ziel zu sein?
  • Wie kommst du am schnellsten und sichersten zum Unternehmen?
  • Wo befinden sich Eingänge, Parkplätze und der öffentliche Nahverkehr?
  • Gibt es in der Nähe ein Café für Wartezeiten oder ein Hotel bei Übernachtungen?
  • Wie lange dauert ein Vorstellungsgespräch in der Firma normalerweise?

Mindestens so wichtig wie die Anreise, der Termin und die Informationen rund um das Unternehmen und die Branche, ist, wie das Bewerbungsgespräch genau stattfindet. Wie läuft das Vorstellungsgespräch ab, das dich bei deinem Wunscharbeitgeber erwartet? Durch eine gute Vorbereitung ersparst du dir viel Nervosität:

  • Handelt es sich um ein Vorstellungsgespräch mit einem oder zwei Gesprächspartnern aus der Personalabteilung?
  • Nimmt die zukünftige Führungskraft auch am Gespräch teil?
  • Musst du ein Assessment Center abschließen oder gibt es einen Probearbeitstag?

Auf jeden Fall solltest du alle wichtigen Informationen zu dem Unternehmen kennen und Fragen sicher beantworten können. Provokante Nachfragen dürfen dich nicht aus dem Konzept bringen. Biete deine Fähigkeiten aktiv an und mache deutlich, wie du das Unternehmen unterstützen kannst.

Professionelle Selbstdarstellung ist gefragt

Was ist ein Vorstellungsgespräch eigentlich überhaupt? Du präsentierst dich einem möglichen Arbeitgeber. Übe deshalb eine kurze, knackige Darstellung deiner Person und Fähigkeiten ein:

  • Wer bist du?
  • Was kannst du?
  • Was willst du?

Von Selbstständigen kennst du vielleicht den Elevator Pitch, um potenzielle Kunden von sich zu überzeugen. Diese ungefähr 30 Sekunden lange Selbstpräsentation sollte alles beinhalten, was es über dich als Bewerber und möglichen Mitarbeiter Interessantes zu wissen gibt. Erarbeite dir eine Selbstdarstellung und übe sie vor dem Spiegel ein. Freunde können mit der Stoppuhr und Feedback helfen.

Kleidung zeigt bei einem Vorstellungstermin Wirkung

In kaum einem Vorstellungsgespräch muss man heute noch mit Schlips und Anzug oder Kostüm antreten. Du solltest dir klar machen, für welche Branche und in welcher Position du dich bewirbst. Deine Kleidung muss dazu und zu dir passen.

Verkleide dich nicht. Das wirkt gekünstelt und unsympathisch. Verwechsle das Bewerbungsgespräch aber nicht mit einer Shoppingtour unter Freunden. Es geht um etwas und das solltest du mit angemessener Kleidung und dezentem Auftreten ausstrahlen.

Mach dir vorher Gedanken, wie du auf andere Menschen wirkst. Können das Nasenpiercing, die grünen Haarsträhnen oder die Löcher in der Designerjeans deinen Gesprächspartner von dir überzeugen?

Aktiv Fragen im Bewerbungsgespräch stellen

Um sicherer über eine zukünftige Mitarbeit entscheiden zu können und den möglichen Arbeitgeber besser kennenzulernen, solltest du Fragen stellen. Als Themen bieten sich an:

  • Expansions- oder Fusionspläne (Bereite dich gut vor und frage neutral)
  • Ausbildung oder Einarbeitung (Rechne mit Rückfragen)
  • Abteilungsstruktur, Teams und Führungskräfte (Nimm nur Informationen, die es im Internet nicht gibt)
  • Gehaltsentwicklung und Leistungen über das Gehalt hinaus (Trete realistisch auf)
  • Qualitätsstandards und Leitbild des Unternehmens (Äußere besser keine eigene Meinung)

Stärken und Schwächen im Vorstellungsgespräch

Eine der größten Herausforderungen im Vorstellungsgespräch sind Fragen nach deinen Stärken und Schwächen. Es ist wichtig, ehrlich zu bleiben. Spätestens mit dem Zeugnis und einem Probearbeitstag kommt manche übertriebene Darstellung schnell ans Licht.

Antworte kurz und praxisorientiert. Gemeint sind hier Stärken, die im Zusammenhang mit dem Arbeitgeber und dem möglichen Job stehen. Betone dein Know-how, aber übertreibe nicht. Dasselbe gilt für Schwächen im Berufsleben.

Tipp: Sei authentisch und finde ein Gleichgewicht. Wer bei der Frage nach seinen Schwächen plötzlich nach Worten sucht, während er vorher bei den Stärken kaum zu bremsen war, macht sich unglaubwürdig.

Je nach Ablauf des Bewerbungsverfahrens werden Stärken und Schwächen schon im Telefoninterview abgefragt. Was für den einen einfacher ist, weil er sein Gegenüber nicht sieht, ist für den anderen deutlich aufregender. Umso wichtiger ist es, dass du auf diese Form des Erstkontakts besonders gut vorbereitet bist.

Gehaltsverhandlung schon vor Jobbeginn

Im Vorstellungsgespräch Fragen zu meistern und Antworten passend zu formulieren, ist anspruchsvoll. Über das künftige Gehalt zu verhandeln, wenn du weder das Unternehmen noch deinen Gesprächspartner kennst, hebt das Niveau des Vorstellungsgesprächs noch mal an. In diesem Moment befindest du dich auf dem Weg zum Ziel.

Personalverantwortliche fragen erst nach den Gehaltsvorstellungen, wenn du in der engeren Wahl bist. Wenn du vor einem Bewerbungsgespräch nervös bist, gibt dir ein Vorsorgekonzept in der Hinterhand die notwendige Souveränität. Du fühlst dich damit immer abgesichert und kannst ruhig Gehaltsverhandlungen führen.

Fairer Arbeitgeberwechsel: Formale Verhandlungstipps

Oft fragt man dich zuerst nach deinem bisherigen Einkommen. Bleibe nah am tatsächlichen Gehalt. Es ist absolut in Ordnung, wenn du mit dem Jobwechsel auch eine (realistische) Gehaltserhöhung erreichen möchtest. Diese kannst du kurz begründen, musst es aber nicht.

Falls der Gesprächspartner die Einkommensvorstellungen des Unternehmens nicht nennt, solltest du ihn direkt danach fragen. Dazu gehören zum Beispiel ein Jobticket, ein Kindergartenzuschuss oder eine Unfallversicherung durch den Arbeitgeber. So kannst du sofort darauf reagieren und das offene Gespräch suchen.

Oft folgt ein zweites Vorstellungsgespräch, in dem die vertraglichen Bedingungen besprochen werden. Daher solltest du im Erstkontakt keine Zu- oder Absage erwarten.

Fazit: Berufliche Neuorientierung: Ziele formulieren ist Pflicht!

Die Vorbereitung zum Vorstellungsgespräch ist immer umfangreich. Die Fragen nach Kleidung und Anreiseweg stehen bei den meisten Bewerbern ganz oben auf der To-Do-Liste. Tatsächlich sollten inhaltliche Punkte aber wichtiger sein.

Mache dir bewusst, was dich von deinen Mitbewerbern unterscheidet. Im Vorstellungsgespräch wirst du oft nach deinen Stärken und Schwächen gefragt, sodass du dich ehrlich und trotzdem positiv darstellen kannst. Die Vorbereitung auf ein zweites Vorstellungsgespräch ist häufig anders, weil das erste Bewerbungsgespräch als Telefoninterview geführt wird.

Erstelle dir am besten für jeden Termin mit den Personalverantwortlichen des Unternehmens vorher eine Checkliste. Das ist zwar viel Arbeit, aber du bekommst mit ihr möglicherweise einen interessanten und gut bezahlten Job. Wir wünschen dir viel Gelassenheit, um dich auf dein Bewerbungsgespräch vorbereiten zu können. Viel Erfolg beim Vorstellungsgespräch!

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