Handschlag nach erfolgreicher Gehaltsverhandlung

Gehaltsverhandlungen als Berufseinsteiger meistern: Wie verhandelst du richtig?

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Lesezeit: 5-6 Minuten

Gehalts­ver­hand­lun­gen als Berufs­ein­stei­ger meis­tern: Wie ver­han­delst du rich­tig?

Aller Anfang ist schwer. Ist die Berufsausbildung, das Studium oder das Trainee-Programm endlich abgeschlossen, geht es zum ersten Mal im Leben darum, das eigene Gehalt zu verhandeln. Viele Berufseinsteiger und Young Professionals sehen sich hier einer unangenehmen Situation ausgesetzt. Kein Wunder, denn über Geld zu reden ist selten angenehm. Dabei zählt gerade jetzt jedes Wort und jede Geste, um Willensstärke zu signalisieren.

Wir geben dir Tipps, wie du eigenständig dein Gehalt ermittelst und in Gehaltsverhandlungen souverän auftrittst, damit du bereits in jungen Jahren durch dein erstes Gehalt ein Vermögen aufbauen kannst.

Welches Gehalt steht mir zu? Gehalt berechnen

Dein Gehalt bemisst sich anhand unterschiedlicher Faktoren. Am schnellsten und unkompliziertesten findest du über Online-Gehaltsrechner eine erste Orientierung als Verhandlungsbasis. Diese sind unkompliziert über die Suchmaschine auffindbar oder auch mit großen Stellenportalen verknüpft. Du solltest aber nicht nur mit einer Summe im Verhandlungsgespräch auftauchen. Es ist wichtig, argumentieren zu können, warum dein Chef dir dieses Gehalt zahlen sollte. Außerdem hilft es zu verstehen, welche Bemessungsgrundlagen in Deutschland hinter einem Gehalt stehen.

Gehaltsvorstellung und Abschluss

Deine Qualifikation bildet die Grundlage für deine Gehaltseinstufung. Hast du nach deiner Ausbildung beispielsweise noch einen Meister oder einen Techniker absolviert, ist ein um 15 Prozent höheres Gehalt möglich. Auch ein abgeschlossenes Masterstudium katapultiert dich in vielen Bereichen in eine höhere Gehaltsklasse: Als Sozialpädagoge mit Master wirst du beispielsweise automatisch in eine höhere Tarifstufe gesteckt, wobei dich berufliche Erfahrung noch einmal höher qualifiziert. Aber auch ohne Berufserfahrung kannst du im Bewerbungsgespräch überzeugen – wichtig ist dabei, deine Stärken herauszuarbeiten, aber auch deine Schwächen nicht zu verschweigen.

Vorsicht: Schon lange ist es nicht mehr der Fall, dass alle Akademiker prinzipiell mehr verdienen als Fachkräfte mit „nur“ einer Berufsausbildung. Die Gehälter für Fachkräfte mit abgeschlossener Ausbildung in den Branchen Einkauf, Vertrieb und Handel sind teilweise so gut bezahlt, dass sie einige Gehälter von Akademikern übersteigen. Unser Vergleich rund um die unterschiedlichen Ausbildungsabschlüsse gilt ausschließlich innerhalb einer Branche.

Gehaltsvorstellung und Wohnort

Auch der Wohnort hat Auswirkungen auf die Höhe deines Gehaltes. Hamburg, Baden-Württemberg und Hessen zahlen in der Regel die höchsten Gehälter. In Hamburg liegt das Gehaltsniveau im Monat beispielsweise bei rund 400 Euro mehr als der bundesweite Durchschnitt derselben Branche. Das liegt daran, dass Hamburg einen Ballungsraum für große Firmen darstellt. Gleiches gilt für die Finanzmetropole Frankfurt mit Flughafen und Messe. Oder auch die Gegend rund um Stuttgart, in der sich viele namhafte Automobilhändler niederlassen. Die schlechtesten Gehälter beziehen Angestellte in Mecklenburg-Vorpommern, in Sachsen und in Thüringen.

Gehaltsvorstellung und Größe der Firma

Auch die Mitarbeiterzahlen solltest du vor deiner Gehaltsverhandlung gecheckt haben. Hier unterscheiden Experten drei Kategorien: Betriebe mit bis zu 100 Beschäftigten, solche mit 100 bis 500 Beschäftigten und Betriebe, die mehr als 500 Angestellte beschäftigen. Prinzipiell gilt: Umso mehr Mitarbeiter in einer Firma beschäftigt sind, desto höher kannst du deine Gehaltsvorstellungen setzen. Die Spanne ist dabei groß. Ein Mitarbeiter einer kleinen Firma verdient hingegen bis zu 15 Prozent weniger als ein Mitarbeiter der gleichen Position in einem großen Unternehmen.

Wie geht man bei einer Gehaltsverhandlung vor?

Tipps rund um die Gehaltsverhandlung als Berufseinsteiger

„Welches Gehalt haben Sie sich denn vorgestellt?“ – kommt diese Frage im ersten oder spätestens im zweiten Vorstellungsgespräch auf, solltest du gut vorbereitet sein. Eine vorherige Recherche rund um branchenübliche Gehälter gibt dir einen guten Überblick. Jetzt gilt: Souverän auftreten.

Du solltest nicht durchblitzen lassen, dass du das Geld möglicherweise brauchst, um deinen Lebensunterhalt zu begleichen. Viel eher solltest du damit argumentieren, welchen Mehrwert du dem Unternehmen bringst, wenn es dich einstellt. Hier kannst du vor allem mit deiner Qualifikation und Berufserfahrung punkten. Mit fester Stimme trägst du vor, was du den anderen Bewerbern voraushast.

Gehe niemals in eine Rechtfertigung, sondern sei argumentativ auf Einwände deines Gegenübers eingestellt. Beachte auch die Höflichkeitsformen: Lasse die Beteiligten ausreden, so vermittelst du Kompetenz und Durchsetzungsvermögen in der Verhandlung.

Gehaltswunsch formulieren: Kleine Tricks helfen

Wichtig ist es, immer ein realistisches Gehalt im Kopf zu haben. Pokerst du zu hoch, können die Gehaltsverhandlungen schnell schiefgehen. Deswegen ist es wichtig, sich vorab ausführlich über die Branche informiert zu haben.

Kleine psychologische Tricks können in der Gehaltsverhandlung helfen: Nenne nie eine gerade Zahl, sondern argumentiere mit ungeraden Zahlen. Ist es zum Beispiel dein Wunsch, mit einem Jahresgehalt von rund 40.000 Euro einzusteigen, verhandle auf der Basis von 39.500 Euro. Das zeigt, dass du eine klare Vorstellung davon hast, wieviel deine Arbeitskraft wert ist. Du wirkst vorbereitet und kompetenter. Auch solltest du nie den ersten Gehaltsvorschlag akzeptieren. Denke daran: Mit deinem Einstellungsgehalt legst du den Grundstein für den Rest deiner Karriere in diesem Unternehmen. Bist du finanziell leicht zufrieden zu stellen, ziehen deine Vorgesetzten daraus ihre Schlüsse. Sie werden bei zukünftigen Verhandlungen immer wieder versuchen, dich mächtig runterzuhandeln.

Wie oft ist eine Gehaltsverhandlung angemessen?

Bist du mit einem guten Gehalt eingestiegen, bleibst du auf diesem Gehalt natürlich nicht für immer sitzen. In Tarifverträgen beispielsweise erhöht sich dein Gehalt automatisch mit der Zeit: Hier steigst du mit den Jahren in der Erfahrungsstufe und wirst automatisch höher eingruppiert. In der freien Wirtschaft beziehungsweise dort, wo es keine Tariflöhne gibt, musst du hingegen selbst immer wieder für deine Gehaltserhöhung einstehen.

Als Angestellter solltest du zu einem bestimmten Zeitpunkt eigenständig in die Nachverhandlung gehen. Aber wann ist dafür der richtige Zeitpunkt? Hier gibt es keinen durchschnittlichen Messwert. Viel wichtiger ist es, auf deine Rolle im Unternehmen zu schauen. Wenn du nämlich stetig mehr Verantwortung übernimmst oder deine Fähigkeiten so verbessert hast, dass du dem Unternehmen einen Mehrwert bringst, wird dein Chef auch bereit sein, dir mehr Geld zu zahlen.

Zeitpunkt der Gehaltsverhandlung

Auch hier gibt es einfache Tricks, die dir dabei behilflich sein können, um dein Wunschgehalt zu erzielen. Beginne zum Beispiel bereits in den frühen Monaten eines Jahres mit deiner Verhandlung. Im Herbst ist meistens schon ein Großteil des Budgets verbraucht und das Geld sitzt nicht mehr so locker wie zu Beginn. Auch den Abschluss eines großen Projektes oder einen besonderen Erfolg im Unternehmen kannst du in deiner Gehaltsverhandlung zur Sprache bringen: Bist du gerade durch einen Meilenstein im Unternehmen präsent, ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um über ein höheres Gehalt zu sprechen.

Gehaltsverhandlung im zweiten Lebensabschnitt: Keine Scheu

In diesem Beitrag geht es ausschließlich um die Gehaltsverhandlung junger Menschen, die kurz vor dem Arbeitsalltag stehen. Natürlich ist es auch im zweiten Lebensabschnitt immer wieder möglich eine neue Stelle anzunehmen oder den Job zu wechseln. In diesem Fall kannst du vor allem mit deiner Berufserfahrung glänzen und diese bei der Verhandlung über dein Gehalt ins Spiel bringen.

Schaffe den perfekten Rahmen für deine Gehaltsverhandlung

Um für deine Gehaltsverhandlung den richtigen Rahmen zu schaffen, solltest du Sorgen und Ängste im privaten Bereich aus dem Weg geräumt haben. Erzielst du in der Gehaltsverhandlung dein Wunschgehalt oder wird dir sogar mehr Einkommen als geplant in Aussicht gestellt, kannst du dich privat auf sichere Beine stellen.

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