Solardachziegel: die „kleine“ Alternative zur Photovoltaikanlage
Solardachziegel oder Solardachpfannen sind Photovoltaikmodule, die die Form von Dachziegeln oder Dachpfannen haben. Sie bestehen aus Keramik, Kunststoff oder Schiefer und haben Vertiefungen, in denen die Solarzellen eingesetzt werden. Solardachziegel werden anstelle der gewöhnlichen Dacheindeckung verlegt. Sie sind damit unauffälliger als andere Solarmodule, sie lassen sich auf verwinkelten Dächern anbringen und können sogar auf denkmalgeschützten Gebäuden genutzt werden. Das und mehr erfährst du in diesem Artikel:
- Solardachziegel werden elektrisch miteinander verschaltet. So funktionieren sie im Verbund als Solarmodul.
- Auf kleinen, verwinkelten oder verschatteten Flächen können sie im Vorteil gegenüber anderen Modulen sein.
- Für die Stromerzeugung brauchen sie etwas mehr Dachfläche als andere Anlagen, weil sie nicht ganz so effektiv sind: 50 Quadratmeter Solarfläche aus diesen Dachziegeln versorgen ein Einfamilienhaus.
Was sind Solardachziegel?
Neben herkömmlichen Aufdach- und Indachanlagen sind Solarziegel eine weitere Möglichkeit, ein Eigenheim durch Photovoltaik mit Energie zu versorgen. Das erste Patent für Solardachziegel wurde in den 1990er-Jahren angemeldet. Mit dem Aufstieg erneuerbarer Energien wurde die Technologie weiterentwickelt. Für Neubauten oder wenn eine Dachsanierung ansteht, sind Solarziegel für Bauherren mittlerweile eine Überlegung wert.
So funktionieren Solarziegel
Die kleinen Photovoltaikmodule von Solardachziegeln werden durch Steckkontakte auf der Rückseite miteinander verbunden und bilden so eine größere Anlage. Wie alle Photovoltaikanlagen wandeln sie Sonnenlicht in elektrische Energie um – das klappt übrigens auch im Winter, mehr dazu erfährst du hier. Der elektrische Strom kann zum Beispiel von der hauseigenen Wärmepumpe genutzt werden. Der Ertrag fällt im Gegensatz zu herkömmlichen Photovoltaikanlagen etwas geringer aus, sodass über Solarziegel in der Regel Strom für den Eigenbedarf produziert wird. Für eine Einspeisung in das Stromnetz bleibt nicht viel übrig. Für die Versorgung eines Einfamilienhauses reicht eine mit Solarziegeln gedeckte Dachfläche von etwa fünfzig Quadratmetern aus.
In Solarziegeln sind wie bei anderen Arten von Solarmodulen Solarzellen aus Silizium verbaut. Die Solarzellen sind unauffällig in Vertiefungen im Dachziegel eingelassen. Der Dachstein selbst kann aus unterschiedlichen Materialien bestehen: aus Keramik, Schiefer oder aus Kunststoff, meist in Terrakotta- oder Schieferoptik. Bei der Variante aus gehärtetem Quarzglas, die zum Beispiel der amerikanische Hersteller Tesla entwickelt, besteht der Ziegel selbst aus Solarzellen. In Deutschland widmen sich verschiedene Hersteller dem Thema, unter anderem Autarq/Creaton, Eternit, Nelskamp, Paxos und Solteq. Der italienische Anbieter Dyaqua hat Solarziegel im Programm, die wie Terrakottaziegel aussehen.