Hand streicht über bemooste Baumrinde

Raus in die Natur: Waldbaden und andere Stresskiller

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Draußen unterwegs
Lesezeit: 4-5 Minuten

Raus in die Natur: Wald­ba­den und andere Stress­kil­ler

Kaum ein Phänomen ist weltweit so verbreitet wie Stress – mit unschönen Folgen: Die Symptome reichen von Zittern, Verspannungen und verminderter Leistungsfähigkeit bis hin zu Erschöpfung sowie zu Kopf- und Rückenschmerzen. Langfristig kann Stress sogar Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, erhöhte Leberwerte, Hautausschläge und psychische Krankheiten auslösen. Es lohnt sich also, Maßnahmen gegen die Dauerbelastung zu ergreifen.

Besonders wirkungsvoll ist eine Auszeit in der Natur. Im Trend liegt dabei das sogenannte Waldbaden. Die Idee des Waldbadens stammt ursprünglich aus Japan, wo sie den Menschen nachweislich beim Entschleunigen hilft. Was es damit auf sich hat, ob es dafür eine Anleitung gibt und auf welche weiteren kostenlosen Stresskiller du zurückgreifen kannst, haben wir hier für dich zusammengetragen. Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Waldbaden, auch Shinrin Yoku genannt, gilt in Japan als anerkannte Gesundheitsmaßnahme und kann dort sogar auf Rezept verschrieben werden.
  • Studien konnten beweisen, dass regelmäßige und bewusste Zeiten im Wald eine gesundheitsfördernde Wirkung haben.
  • Wer im Alltag häufiger ins Freie geht und seine Aufmerksamkeit mit allen Sinnen auf die Natur richtet, lebt langfristig gesünder.

Die Natur bewusst erleben: Was steckt hinter dem Waldbaden?

Als Waldbaden wird ein aufmerksamer oder achtsamer Aufenthalt im Wald oder in der Natur bezeichnet, bei dem der enge Kontakt zur Umwelt im Fokus steht. Du nutzt deine Sinne, um das Zwitschern der Vögel, das Rauschen der Blätter, den herben Geruch der Bäume und der Erde sowie die satten Farben um dich herum wahrzunehmen. Der Begriff des Waldbadens stammt ursprünglich aus Japan. Dort trägt es den Namen Shinrin Yoku, was sich mit „Eintauchen in die Waldatmosphäre“ übersetzen lässt. Während Waldbaden hierzulande noch relativ unbekannt ist, hat es sich in Japan schon lange einen festen Platz in der Gesundheitslehre erobert. Japanische Ärzte können das Waldbaden sogar als medizinische Maßnahme per Rezept verschreiben. An einigen Universitäten lehren Wissenschaftler auch das Fach Waldmedizin.

Die Wissenschaft hierzulande erforscht die Auswirkungen der Natur auf den Menschen ebenfalls. Sie hat einige Hinweise darauf entdeckt, dass Zeit im Grünen tatsächlich eine gesundheitsfördernde und entspannende Wirkung auf Körper und Psyche hat. Ein längerer Aufenthalt in der Natur bringt laut Studien folgende Effekte mit sich:

  • Senkung des Blutdrucks
  • Senkung des Blutzuckerspiegels
  • Reduktion von Stress
  • Erhöhung der Schmerztoleranz
  • Erhöhung der natürlichen Killerzellen des Immunsystems
  • Erhöhung der Energie und Tatkraft
  • Erhöhung der Konzentration und Gedächtnisleistung
  • Stabilisierung des Herz-Kreislauf-Systems und des Stoffwechsels
  • Linderung von Ängsten und Depressionen
  • Hilfe bei Gewichtsreduktion

Wie funktioniert Waldbaden genau?

Eine fixe Anleitung für das Waldbaden gibt es nicht. Nicht einmal die Form der Natur ist sonderlich wichtig. Ob Schwarzwald, Bayerischer Wald, der kleine Wald am Dorfrand oder ein Streifzug durch Park oder Felder: Hauptsache draußen und in einer natürlichen Umgebung. Dennoch gibt es ein paar Grundprinzipien, die du beim Waldbaden beherzigen kannst. So handelt es sich nicht um das klassische Wandern oder Walken, da du kein bestimmtes Ziel erreichen sollst. Auch an die persönlichen körperlichen Grenzen musst du nicht gehen. Im Gegenteil: Es geht vielmehr um die bewusste Wahrnehmung des Waldes mit all seiner schönen Natur. Du tauchst somit tief und achtsam in die natürliche Atmosphäre des Ökosystems ein.

Falls du auch im Alltag Achtsamkeit üben möchtest, findest du hier 5 hilfreiche Tipps.

Atme ein, um zu erleben, wie Baum und Pflanzenwelt riechen. Entdecke Eichhörnchen, die dort ihren Lebensraum haben und eilig einen Stamm bis zur Krone hinaufklettern. Hier und da hörst du die Baumwipfel rauschen, während der sanfte Boden jeden deiner Schritte leicht knirschend abfedert. Wenn du magst, kannst du an einer Lichtung Halt machen oder dich auf einen Baumstamm setzen. Ein bisschen Proviant nimmst du am besten mit, damit dein Körper immer gut versorgt ist und du weder von Hunger noch Durst abgelenkt wirst.

Ohne Druck und Eile lässt du dich beim Waldbaden auf das Erlebnis Wald oder Feld und Wiesen ein. Übung braucht es dafür nicht. Schalte nur dein Smartphone in den Flugmodus, damit du mit Körper und Geist optimal Achtsamkeit in der Natur zelebrieren kannst – oder lasse das Handy gleich ganz zu Hause.

Weitere Stresskiller mit Bezug zur Natur

Waldbaden ist nur einer von vielen Stresskillern an der frischen Luft. Sehr wohltuend sind auch Spaziergänge über Wiesen und Felder. Wer für seinen Tastsinn noch eins draufsetzen will, zieht die Schuhe aus. Besonders gut eignen sich dafür die dutzenden Barfußparks, die es vom Schwarzwald über den Bayerischen Wald bis hin zum Erzgebirge in der ganzen Bundesrepublik gibt. Längst ein Klassiker sind die Kneipp-Kuren-Wanderwege, die schon lange nicht mehr nur Senioren attraktiv finden.

Hast du keine Zeit für einen längeren Ausflug im Freien, geh einfach raus in den Garten. Bei leichter Gartenarbeit entspannt es sich herrlich. Wer mag, pflanzt schöne Blumen an, einen Baum mit essbaren Früchten oder duftende Kräuter. Das Ernten macht glücklich und stolz. Damit das auch so bleibt, erfährst du hier, wie du deinen Garten richtig schützt.

Und auch in der kalten Jahreszeit musst du nicht auf die Kraft der grünen Welt verzichten. Setz dich dick eingepackt auf deinen Balkon oder an ein Fenster zum Garten. Tierbeobachtungen ermöglichen energiespendende Präsenzmomente, in denen Sorgen und Nöte vergessen sind. Ganz nebenbei tankst du so noch etwas Sonnenlicht, das nachweislich die Stimmung verbessert.

Fazit

Waldbaden oder Shinrin Yoku: mehr Wohlbefinden dank bewusster Zeit im Wald ist garantiert. Deutschland besitzt circa 11,4 Millionen Hektar Wald. Damit ist es eines der waldreichsten Länder in Mitteleuropa und eignet sich bestens für das Waldbaden. Du musst nicht einmal in ausgewiesene Naherholungsregionen wie Harz oder Schwarzwald aufbrechen: Sicherlich gibt es bei dir in der Nähe einen Wald, den du für Shinrin Yoku oder auch nur einen normalen Spaziergang nutzen kannst. Du profitierst nicht nur von der frischen Luft und der Waldatmosphäre, sondern auch von der Bewegung. Und das Beste ist: Du kannst das Waldbaden kostenfrei genießen – allein oder in der Gruppe und das ganz ohne Übung oder große Vorbereitung. Sogar geführte Touren sind vielerorts möglich. Wann du aufbrichst und wie lange das Waldbaden dauert, bestimmst du selbst.

Mit einer privaten Unfallversicherung kannst du die Zeit in der Natur unbeschwert genießen. Sollte dir unterwegs etwas passieren, bist du damit vor den finanziellen Folgen geschützt.

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