Diabetis Typ 2

Moderne Zivilisationskrankheit: Diabetes Typ 2

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Moderne Zivi­li­sa­ti­ons­krank­heit: Dia­be­tes Typ 2

Wer von Überzuckerung, Hyperglykämie oder Zuckerkrankheit spricht, meint Diabetes mellitus. Die durch Überzuckerung gekennzeichnete Stoffwechselstörung gehört zu den am meisten verbreiteten Krankheiten in Deutschland. Neben dem Kohlenhydratstoffwechsel kann beim Diabetes mellitus auch der Fett- oder Eiweißstoffwechsel gestört sein.

Die Hauptrolle spielt dabei Insulin. Das lebensnotwendige Stoffwechselhormon der Bauchspeicheldrüse steuert den Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißstoffwechsel. Wird das Hormon nicht ausreichend produziert oder liegen Störungen bei dessen Freisetzung vor, kann eine Diabetes-Erkrankung die Folge sein.

Ca. 7,2 % der Erwachsenen hierzulande im Alter zwischen 18-79 Jahren sind Diabetiker. Dabei wird in Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes unterschieden:

  • Ca. 90 % der Patienten in Deutschland leiden unter dem Typ-2-Diabetes. Diese Variante geht zu 80 % mit Adipositas (Fettleibigkeit) einher. Der meist ältere Betroffene leidet unter Insulinmangel oder Insulinresistenz. Insulinmangel ist ein Hormondefizit des Stoffwechselhormons Insulin. Bei der Insulinresistenz ist die Wirkung von Insulin im Körper vermindert oder aufgehoben. Oft tritt Typ-2-Diabetes in Kombination mit anderen Stoffwechselerkrankungen auf. Die häufigste Ursache für Diabetes ist oft eine unausgewogene Ernährung in Kombination mit Bewegungsmangel und Bluthochdruck.
  • Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, die überwiegend bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auftritt. Autoimmunerkrankungen sind Krankheiten, deren Ursache im körpereigenen Immunsystem liegt. Bei diesem Diabetes-Typ werden die insulinproduzierenden Zellen durch den Körper zerstört. Das körpereigene Abwehrsystem des Patienten erkennt diese Zellen als Feind und verhindert die Insulinproduktion. Dadurch können die Brennstoffe aus der Nahrung nicht mehr verstoffwechselt werden. Betroffen sind davon ca. 0,3 bis 0,4 % der deutschen Bevölkerung.

Was passiert bei Typ-2-Diabetes im Körper?

Der Körper braucht Energie. Herz, Muskeln und Stoffwechsel werden nur angetrieben, wenn davon ausreichend vorhanden ist. Diese Energie erhalten wir durch unsere Nahrung. Der Körper zerlegt sie in ihre einzelnen Bestandteile und wandelt sie in Blutzucker um. Durch zu kohlenhydrat- und fetthaltiger Nahrung hat der Körper zu viel Energie und füllt deshalb die körpereigenen Depots für magere Zeiten auf. Dazu braucht der Körper das Hormon Insulin, welches in der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Dieses Hormon ist für die Verwertung des Zuckers und den Energiehaushalt verantwortlich.

Bleibt eine Hungersnot aus und bleibt die Energiemenge auf demselben Niveau, zeigt unser Organismus zunehmend Erschöpfung bei der Zuckerverwertung. Es wird zwar Insulin produziert, aber nicht optimal genutzt. Die Folge: Glucose kann nicht mehr ausreichend in die Zellen eingeschleust werden. Der Körper muss immer mehr Insulin bereitstellen, um den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Der Blutzucker verbleibt im Organismus, statt in die Zellen eingeschleust zu werden. Energie bezieht der Körper nun aus den aufgefüllten Depots.

Die überschüssige Glucose wird über die Nieren ausgeschieden, was zu verstärktem Harndrang führt. Das erklärt auch, weshalb Diabetes mellitus übersetzt „süße Harnstörung“ heißt. Der Körper entwickelt eine Insulinresistenz. Ab diesem Zeitpunkt ist Typ-2-Diabetes häufig zum ersten Mal bemerkbar. Betroffene sollten dann den Rat eines Arztes suchen.

Wie wird Diabetes-Typ 2 behandelt?

Die Erkrankung eines Diabetes Typ 2 verläuft schleichend und wird zu Beginn von Betroffenen häufig nicht als solche wahrgenommen. Heißhungerattacken, ungewohnter Harndrang, Sehstörungen, Herzrasen oder Schweiß- und Zitterattacken werden bei einer Diabetes-Erkrankung ausgelöst. Ärzte messen in diesen Fällen meist hohe Blutzuckerwerte mit 600mg/dl und mehr. Bei einem gesunden Menschen sind Werte um die 110 mg/dl (bei nüchternem Magen) bis 140 mg/dl (nach einer Mahlzeit) normal.

Daher ist es wichtig, die Krankheit frühzeitig zu therapieren. Aber wie sieht eigentlich eine Diabetes Behandlung aus? Bei der Behandlung von Diabetes Typ 2 ist das Ziel, zu hohe Blutzuckerwerte auf ein normales Maß abzusenken oder den Diabetes zu heilen. Dazu werden den Patienten Medikamente wie blutzuckersenkende Antidiabetika oder ─ in fortgeschrittenem Stadium ─ Insulin verordnet bzw. eine Ernährungsumstellung durchgeführt.

Gewichtsabnahme und Bewegung können einen Diabetes ohne viel Aufwand vorbeugen, in vielen Fällen sogar heilen. Manchmal ist dann keine Medikamenteneinnahme mehr notwendig. Gemüse, Nüsse, Pistazien und Pilze ergeben den Speiseplan für eine ausgewogene Ernährung bei Diabetes. So kannst du mit eigenen Kräften deine Diabeteserkrankung wieder rückgängig machen und die Symptome rasch lindern.

Dazu muss der HbA1c-Wert des Blutzuckerspiegels regelmäßig gemessen werden. Bei gesunden Personen liegt der Wert bei maximal 6,0 %. Bei Diabetikern ist dieser Wert jedoch viel höher. Der HbA1c-Wert wird umgangssprachlich auch Blutzuckergedächtnis genannt, da er die Blutzuckerkonzentration über einen längeren Zeitraum misst. Ist dieser Wert erhöht, deutet dies auf eine Diabetes-Erkrankung hin. Alternativ kann auch der orale Glukosetoleranztest helfen, Diabetes zu erkennen. Bei diesem Test trinkt man eine festgelegte in Wasser gelöste Menge Glukose, nachdem man über einen längeren Zeitraum keine Nahrung zu sich genommen hat. Jeweils vor und nach dem Verzehr der Glukose misst der Arzt dann den Blutzuckerspiegel. Prinzipiell ist die Höhe des Blutzuckerspiegels individuell vom Alter, dem Gesundheitszustand und weiteren Erkrankungen abhängig.

Was sind die Ursachen für Typ-2-Diabetes?

Wie bereits erwähnt, entwickelt sich die Erkrankung schleichend. Ursachen für Typ-2-Diabetes sind:

  • Ernährung: Eine der häufigsten Ursachen ist eine zucker- und fetthaltige Ernährung mit Fast Food-Produkten, süßen Backwaren, Softdrinks oder Wurstwaren. Kohlenhydrathaltige oder fettreiche Nahrungsmittel können zu Übergewicht führen und den Typ-2-Diabetes begünstigen. Stattdessen sollte eine ausgewogene Diabetes Ernährung mit nährstoffreichen und ballaststoffreichen Nahrungsmitteln auf den Tisch kommen. Dazu gehören Gemüse, Obst, Nüsse, Öle, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Eier, Fisch und fettarme Milch.
  • Bewegung: Ein weiteres Risiko, den Typ-2-Diabetes zu fördern, stellt mangelnde Bewegung dar. Nach aktuellen Empfehlungen sollte ein Erwachsener sich mindestens 150 Minuten moderat oder 75 Minuten intensiver pro Woche bewegen. Durch mangelnde Bewegung verbrennt der Körper nicht nur zu wenig Kalorien, sondern reduziert die Empfindlichkeit der Zellen für Insulin. Das führt dazu, dass weniger Zucker von den Zellen aufgenommen wird und steigert das Risiko für einen erhöhten Blutzuckerspiegel.
  • Übergewicht: Vor allem eingelagertes Fett im Bauchbereich steigert das Diabetes-Risiko. Laut Studien reduziert eine Gewichtsabnahme am Bauch das Risiko an Diabetes zu erkranken.
  • Rauchen: Auch Rauchen gehört zu den wesentlichen Risiken für eine Typ-2-Diabetes-Erkrankung. Bei Rauchern lässt sich regelmäßig ein erhöhter Blutzuckerspiegel feststellen. Zudem fällt häufig eine ungesunde Verteilung des Körperfetts auf, vor allem innerhalb von Organen und um sie herum.
  • Genetische Disposition: Die genetische Disposition kann eine Rolle bei Typ-2-Diabetes spielen. Eine familiäre Vorbelastung liegt dann vor, wenn leibliche Verwandte bereits an Typ-2-Diabetes erkrankt sind.
  • Alter: Neben Kindern und Jugendlichen unterliegen Menschen ab dem 45. Lebensjahr einem zunehmend erhöhten Risiko.

Wie erkenne ich Typ-2-Diabetes?

Der Krankheitsverlauf bei einem Diabetes Typ 2 ist meist langsam und kaum merklich. Die Diagnose erfolgt oft nur durch Zufall. Doch welche Diabetes Symptome und Folgen begleiten eine Typ-2-Diabetes-Erkrankung? Bei erhöhtem Blutzuckerspiegel können diese Symptome auftreten:

  • vermehrter Durst
  • Harndrang
  • Sehstörungen
  • schwaches Immunsystem
  • trockene Haut und Juckreiz
  • Abgeschlagenheit und Antriebsarmut
  • Leistungs- und Konzentrationsschwäche
  • Niedergeschlagenheit und depressive Verstimmung

Mehr als 48 Milliarden Euro kostet die Behandlung von Diabetikern in Deutschland jedes Jahr. Ein Großteil der Behandlungskosten entsteht durch Begleiterscheinungen und Komplikationen. Nierenschäden, Erblindung und Fußamputationen sind nur einige Beispiele von Folgeerkrankungen.

Jüngere Menschen haben immer häufiger Typ-2-Diabetes

Jeden Tag erhalten in Deutschland 700 Patienten von ihrem Arzt eine unangenehme Diagnose: Typ-2-Diabetes, auch Alterszucker genannt. Auch wenn der Name etwas anderes darstellt ─ jüngere Menschen sind immer häufiger von der Krankheit betroffen. Rund 7 Millionen Betroffene in Deutschland leben bereits mit einem dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel. Experten schätzen, dass es in rund zehn Jahren doppelt so viele sein werden. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland beim Diabetes mellitus auf Platz 8. Weltweit lebten 2019 bereits ca. 463 Millionen Diabetiker mit Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes.
Die Tatsache, dass hierzulande jährlich weitere 175 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren an Typ-2-Diabetes erkranken, liegt vor allem daran, dass sich unsere Lebensumstände geändert haben. Spiel und Spaß verbunden mit Bewegung nimmt bei Kindern immer weniger Raum ein. Stattdessen verbringen viele Kinder ihre Zeit mit Smartphones, Computer, Internet, TV und Video. Nicht nur die fehlende Bewegung begünstigt Diabetes bei Kindern und Jugendlichen, sondern auch die Vorliebe für Fast Food, helles Brot und gesüßte Getränke. Deshalb sollte man Kinder zu mehr Bewegung motivieren oder zu gesunden Fast-Food-Alternativen greifen.

Fazit: Heile deinen Typ-2-Diabetes mit eigenen Kräften

Trotz schneller Diabetes Diagnose können ständig erhöhte Blutzuckerwerte Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen, den Stoffwechsel der Haut beeinträchtigen und das Abwehrsystem schwächen. Mit den beschriebenen Gegenmaßnahmen, beispielsweise mit gesunder Ernährung und regelmäßiger Bewegung, kannst du aktiv gegen deinen Diabetes angehen, auch ohne Medikamente.

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