Ausbildung oder Studium? Möglichkeiten nach der Schule
„Muss man nach der Schule eine Ausbildung machen?“, ist nur eine der Fragen, die sich Schulabgänger stellen. Denn die Möglichkeiten nach der Schule sind umfangreich und oft verwirrend. Ausbildung oder Studium? Und was bringt ein Auslandsjahr? Hier erfährst du alles Wissenswerte, welche Möglichkeiten es nach dem Schulabschluss gibt und wie du herausfinden kannst, wo dein beruflicher Weg hingeht.
Mit dem Vermögens- und Einkommensplan der Generali können bereits Berufseinsteiger früh mit der Altersvorsorge beginnen.
Das Leben nach der Schule — Ausbildung oder Studium?
Falls du nicht weißt, welche Laufbahn du gerne einschlagen möchtest, gilt: erforsche dein Talent. Häufig ist es schwierig, die eigenen Stärken und Schwächen zu benennen. Frage deshalb auch Familie und Freunde, wo sie deine persönlichen Stärken sehen.
Du solltest auch überlegen, ob du schon während deiner Schulzeit gerne gelernt hast oder ob du eher der praktische Typ bist, der Dinge direkt umsetzt. All das hilft dir dabei besser herauszufinden, welche Studien- und Berufsfelder für dich infrage kommen und ob nach der Schule direkt arbeiten gehen solltest oder ob ein Studium für dich die bessere Wahl ist.
Auch den finanziellen Aspekt solltest du nicht außer Acht lassen, bevor du dich für eine Ausbildung oder ein Studium entscheidest. Während der Ausbildung erhältst du bereits eine Ausbildungsvergütung — sprich ein eigenes Gehalt. Damit bist du finanziell unabhängiger. Dies ist im Studium nicht der Fall. Einige Studenten finanzieren sich ihr Studium über einen Nebenjob. Sie erhalten BAföG oder vielleicht ein Stipendium. Andere werden von den Eltern finanziell unterstützt. Entscheidest du dich für ein Studium an einer privaten Hochschule, musst du meist dafür einen monatlichen oder jährlichen Betrag zahlen.
Du möchtest studieren und trotzdem Geld verdienen? Dann wählst du am besten eine Kombination aus beidem. Dies bezeichnet man als duales Studium. Du sammelt bei einem dualen Studium bereits erste praktische Erfahrung in einem Unternehmen und absolviert gleichzeitig ein Studium. Die Kosten für die Uni übernimmt dabei meist der Arbeitgeber, zusätzlich erhalten duale Studenten ein monatliches Gehalt. Auch die Generali bietet duale Studiengänge an.
Studium: Das Studentenleben kann beginnen
“Die Studenten haben es gut!”, hört man häufig. Prinzipiell ist daran auch nichts auszusetzen. Sie genießen lange Semesterferien, Studentenrabatte bei vielen Aktivitäten und über Erasmus-Programme kommen sie häufig günstig ins Ausland. Trotzdem ist das Studentenleben kein Spaziergang. Man muss lernen selbstständig zu arbeiten, Zeitmanagement aufweisen und sich eigenständig zum Lernen motivieren. Jeder sollte sich deshalb gut überlegen, ob dieser Werdegang zu seinem Charakter passt.
Solltest du dich letztendlich für ein Studium entscheiden, gilt es einiges zu beachten. Zuerst solltest du dir darüber im Klaren werden, wo deine Interessen liegen und was deine Stärken sind, um den richtigen Studiengang zu wählen. Hierzu findest du online spezielle Tests, die dir dabei helfen können oder du fragst direkt bei der Agentur für Arbeit nach einer Studienberatung.
- Fallbeispiel 1: Patrick (18) ist ein abenteuerlicher junger Mann, dessen Kreativität keine Grenzen kennt. Ihm ist bereits bewusst, dass er sich in seiner Zukunft selbstständig machen möchte, ihm fehlen aber noch einige Kenntnisse um erfolgreich sein erstes Unternehmen zu gründen. Patrick plant deshalb sich für ein BWL Studium einzuschreiben, mit der Aussicht auf ein Auslandssemester.
- Fallbeispiel 2: Als Lara (19) ihren ersten Computer geschenkt bekam, wussten ihre Eltern genau, dass sie später eine Informatikerin in der Familie haben werden. Sie verbrachte jede freie Minute mit dem Ausprobieren von neuen Funktionen, neuen Programmen und später fing sie an selbst zu programmieren. Lara ist überglücklich nächstes Semester ihr Informatikstudium beginnen zu können.
Sobald du dir über deine Studienrichtung im Klaren bist, musst du nach Universitäten suchen, die dein gewünschtes Fach anbieten. Abhängig von deinem Standort kann es passieren, dass du in eine andere Stadt, in ein anderes Bundesland oder vielleicht sogar ins Ausland ziehen musst. Informiere dich deshalb gründlich über die Universitäts- und Hochschulangebote und finde deren Aufnahmebedingungen heraus. Diese unterscheiden sich je nach Standort, Studiengang und Hochschule. Zum Beispiel kann eine Universität in Hamburg hohen Wert auf den Numerus Clausus legen, während eine private Hochschule in Köln einen Eignungstest präferiert.
Wenn du dich letztendlich für eine Hochschule entschieden hast, beginnt der Bewerbungsprozess. Bedenke dabei auch, dass jede Hochschule ihre eigenen Bewerbungsfristen zum Sommer- und Wintersemester hat. Verpasst du die Bewerbungsfrist, musst du ein halbes Jahr, manchmal sogar ein Jahr auf die nächste Bewerbungsrunde warten. Informiere dich deshalb im voraus.
Ausbildung: Du möchtest eher Praxiserfahrung sammeln?
Du bist froh endlich mit der Schule fertig zu sein und möchtest lieber schnell Geld verdienen, als mit hunderten von Studenten in einem Hörsaal zu sitzen? Dann solltest du dich lieber nach einer passenden Ausbildung umsehen. Vorsicht! Eine Ausbildung bedeutet nicht, dass du keinen Fuß mehr in einen Klassenraum setzen wirst. Generell bestehen Ausbildungen aus Lehr- und Praxisblöcken, die sich über das Jahr verteilt abwechseln. Von den meisten Auszubildenden wird diese Art von Abwechslung aber als erfrischend angesehen. Und seien wir mal ehrlich, wer möchte nicht fürs Lernen bezahlt werden?
Entscheidest du dich also für eine Ausbildung, gilt dasselbe wie bei einem Studium. Zuerst musst du deine Stärken und Interessen herausfinden und kannst dann daraus einen passenden Beruf ableiten.
- Fallbeispiel: Thomas (18) hat sich schon immer gerne um andere gekümmert. Zudem besitzt er ein enormes Empathievermögen. Seine Großmutter, welche er regelmäßig besucht, hatte ihm deshalb vorgeschlagen eine Ausbildung als Krankenpfleger oder als Rettungssanitäter zu machen. Thomas gefällt die Idee und er informiert sich im Krankenhaus seiner Heimatstadt, ob es noch eine freie Stelle gibt.
- Fallbeispiel: Sofie (17) hat letzten Sommer ein Schülerpraktikum bei ihrem Onkel in der Schreinerwerkstatt machen dürfen. Sie hat dort ihre kreative Ader und ihre handwerklichen Fähigkeiten entdeckt. Deshalb wird sie sich nach ihrem Abitur für eine Ausbildung als Schreinerin bewerben. Später möchte sie vielleicht einmal das Unternehmen ihres Onkels übernehmen.
Solltest du dich für eine Ausbildung entscheiden, bedeutet dies nicht, dass du dir für immer die Tür zu einem Studium schließt. Viele Auszubildende entscheiden sich nach ihrer Ausbildung noch für ein Studium, um sich weiter im Beruf zu spezialisieren.
So findest du heraus, wo deine Interessen, Stärken und Schwächen liegen
Du überlegst gar nicht so sehr, ob du dich für eine Ausbildung oder ein Studium entscheiden sollst, sondern viel mehr wo deine Interessen und Stärken oder auch Schwächen liegen? Prinzipiell gilt, was uns Spaß macht, das machen wir gut. Aber ganz so einfach ist es nicht. Während die einen ihren Traumberuf bereits im Kindesalter entdeckt haben, sind sich viele nach ihrem Schulabschluss nicht bewusst, welche Richtung sie einschlagen wollen.
Wir stellen dir 6 Möglichkeiten nach der Schule vor, mit denen du herausfindest, was dir liegt und wirklich Spaß macht.
1. Ausbildungs- und Berufsmessen
Hilfreich ist der Besuch von Messen, auf denen sich Unternehmen und Hochschulen vorstellen. Diese Messen findest du überall dort, wo der Campus einer Universität ist. Du verschaffst dir somit einen besseren Überblick über den Arbeitsmarkt und lernst neue Unternehmen und Berufe kennen. Auch Unternehmen und Konzerne veranstalten häufig Ausbildungs- und Berufsmessen. Die Atmosphäre dort ist deutlich entspannter als bei einem offiziellen Bewerbungsgespräch. Außerdem kannst du bereits erste Kontakte knüpfen und dich dem Unternehmen vorstellen.
2. Berufspraktikum
Falls du dir nicht sicher bist, wohin dein beruflicher Weg geht, kannst du in einem Unternehmen ein Praktikum machen. Es ist ein Berufseinstieg auf Probe, denn in einem mehrwöchigen oder mehrmonatigen Praktikum findest du schnell heraus, ob der Job dir wirklich liegt. Bewirb dich dazu direkt bei einem Unternehmen, das dich interessiert. Alternativ kannst du dich auch an die Bundesagentur für Arbeit wenden, die häufig in ihrem Berufsinformationszentrum (BIZ) Praktikumsangebote von Unternehmen hat.
3. Sprachreisen
Zu den Möglichkeiten nach der Schule gehören auch Sprachreisen. Du profitierst gleich in mehrfacher Hinsicht von ihnen: Du lernst ein Land deiner Wahl aus nächster Nähe kennen und verbesserst zugleich deine Fremdsprachenkenntnisse. Auf deiner Reise lernst du außerdem viele neue Leute kennen, die dich mit ihren Erfahrungen inspirieren können.
4. Auslandsaufenthalt mit Praktikum
Nach der Schule ins Ausland? Wenn nicht jetzt, wann dann? Wer will, kann seinen Auslandsaufenthalt mit einem Praktikum in einem internationalen Unternehmen verknüpfen. Das kostet etwas Mut und deine Sprachkenntnisse sollten schon relativ gefestigt sein, aber diese Auslandserfahrungen können ein optimaler Start ins Berufsleben sein.
5. Work & Travel
Wer noch ein wenig Zeit braucht, um sich über den nächsten Lebensabschnitt im Klaren zu werden, der kann dank der Kombination aus Arbeit und Reisen sowohl Praxiserfahrung sammeln als auch die Welt erkunden. Das Programm Work & Travel wird von verschiedenen Organisationen angeboten. Beliebte Reiseziele für diese Art von Abenteuer sind Australien, Neuseeland und Kanada. Im Prinzip reisen Teilnehmende von Ort zu Ort, nehmen Gelegenheitsjobs an und erweitern ihren Horizont sowie ihre Sprachkenntnisse.
6. Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) / Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ)
Du möchtest dich sozial engagieren und würdest gerne deine Zeit nach der Schule ins Gemeinwohl investieren? Dann solltest du dich über ein FSJ oder FSÖ informieren. Beides kann jeder absolvieren, der seine Schulzeit abgeschlossen, aber noch nicht das 27. Lebensjahr beziehungsweise 26. Lebensjahr vollendet hat. Häufig findet man Stellen in sozialen Bereichen, wie der Pflege, im Kindergarten oder einer Jugendorganisation. Allerdings kannst du ein FSJ oder FSÖ auch in anderen Bereichen absolvieren, wie beispielsweise in der Politik, Sport oder Kultur. Diese Erfahrung ermöglicht es dir deine Zeit sinnvoll zu nutzen, während du nach deinem Traumberuf suchst.
Fazit: Nimm dir Zeit, dich für eine Ausbildung oder Studium zu entscheiden
Der Schulabschluss kommt nicht überraschend und dennoch sind viele Schulabgänger mit den Möglichkeiten nach der Schule überfordert. Meist fällt die Entscheidung auf eine Ausbildung oder ein Studium. Um dir die spätere Berufswahl zu erleichtern, kannst du vorab auch ein Praktikum daheim oder im Ausland machen. Eine Sprachreise, Work & Travel oder ein FSJ oder FÖJ sind weitere Möglichkeiten. Beim Besuch einer Ausbildungs- und Berufsmesse lernst du verschiedene Berufe und Unternehmen kennen.