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Vorsorge: Rentenversicherung in der Ausbildung

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Lesezeit: 3-4 Minuten

Deine Ausbildung geht gerade los, und du sollst dir jetzt Gedanken über die Rente machen? Ja, das ist eine sehr gute Idee! Je mehr Zeit du hast, dir eine Altersvorsorge aufzubauen, desto besser. Was Auszubildende dabei beachten sollten, erfährst du hier.

  • In vielen Fällen reicht die gesetzliche Rente nicht aus, um im Alter den gewünschten Lebensstandard zu sichern.
  • Mit einer Rentenversicherung, vermögenswirksamen Leistungen oder einer betrieblichen Altersvorsorge kannst du die Versorgungslücke schließen und Vermögen aufbauen.

Als Azubi bist du vom ersten Arbeitstag an sozialversichert: Du hast eine Renten-, Kranken-, Arbeitslosen-, Pflege- und Unfallversicherung. Damit sollte das Thema Vorsorge und Absicherung abgehakt sein – oder? Leider nein. In vielen Fällen lohnt es sich, die staatlichen Leistungen privat zu ergänzen. Bei der Rente ist es sogar dringend zu empfehlen.

So funk­tio­niert die Ren­ten­ver­si­che­rung

Das Prinzip der gesetzlichen Rentenversicherung ist einfach: Wer arbeitet, finanziert gemeinsam mit Arbeitgebern und Staat die Menschen, die aktuell in Rente sind. In diesem Umlagesystem rücken immer wieder neue Arbeitnehmer nach, die älteren gehen in Rente. Wie hoch die Rente ist, richtet sich nach den Beiträgen, die im Lauf des Arbeitslebens gezahlt werden. Die Höhe dieser Beiträge hängt von der Höhe des Verdiensts ab.

Weil der Lohn beziehungsweise das Gehalt für Auszubildende nicht hoch ist, gilt für sie eine Sonderregelung: Für die erste Zeit der beruflichen Ausbildung – 36 Kalendermonate bis zum vollendeten 25. Lebensjahr – wird das Arbeitsentgelt rechnerisch angehoben. Anders gesagt: Dir werden höhere Beiträge angerechnet, als du eigentlich zahlst. Übrigens schützt dich die gesetzliche Rentenversicherung auch als junger Mensch in der Ausbildung. Nach Zahlung des ersten Beitrags kannst du im Fall des Falles beispielsweise eine Erwerbsminderungsrente bei der Deutschen Rentenversicherung beantragen.

Die Ver­sor­gungs­lücke in der Rente

Die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland hat leider ein Problem: Es gibt immer mehr Menschen, die Rente bekommen, und immer weniger, die in die Rentenkasse einzahlen. Ein Grund dafür ist der demografische Wandel. Die Bevölkerung in Deutschland wird älter. Das führt dazu, dass die gesetzliche Rentenversicherung oft nicht ausreichen wird, um deinen Lebensstandard im Alter zu sichern. Deswegen solltest du dir möglichst früh Gedanken über eine private Altersvorsorge machen.

Schon in der Aus­bil­dung an die Rente den­ken

Als Azubi hast du einen großen Vorteil: Du bist noch jung – das ist ideal, um mit der Altersvorsorge zu starten. Weil du über lange Zeit hinweg in deine finanzielle Absicherung investieren kannst, ist die monatliche Belastung dafür gering. So kannst du beispielsweise regelmäßig in eine Rentenversicherung einzahlen. Es gibt auch Angebote, mit denen du dich gleichzeitig für wichtige Risiken absichern kannst.

Betrieb­li­che Alters­vor­sorge

Arbeitnehmer haben außerdem Anspruch auf eine betriebliche Altersvorsorge. Entweder schließt dein Arbeitgeber dafür einen Versicherungsvertrag mit einem anderen Unternehmen ab oder er zahlt später deine Rente. Eine wichtige Frage ist, ob der Arbeitgeber sich an den Einzahlungen in die Betriebsrente beteiligt. Vielleicht übernimmt er sie für Azubis sogar ganz.

Wenn ein Tarifvertrag das vorsieht, hast du die Möglichkeit, über die sogenannte Entgeltumwandlung einzuzahlen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten.

  • Bruttoentgeltumwandlung: Ein Teil des Bruttogehalts wird in die Altersvorsorge investiert. Dadurch sinkt das zu versteuernde Einkommen. Nachteil: Auch die Sozialversicherungsbeiträge sinken, was sich auf die spätere Rente oder das Arbeitslosengeld auswirkt.
  • Nettoentgeltumwandlung: Die Beiträge für die betriebliche Altersvorsorge werden aus dem Nettogehalt gezahlt. Sie können dafür in der Steuererklärung geltend gemacht werden. Nachteil: Später müssen für die Betriebsrente die vollen Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung bezahlt werden.

Schritt­weise Ver­mö­gen auf­bauen

Vermögen aufzubauen ist nicht nur für das Alter wichtig. Ob Urlaubsreise, Autoreparatur oder Ersatz für ein durchgesessenes Sofa, in vielen Situationen brauchst du Rücklagen auf dem Konto. Eine Möglichkeit, sich ein finanzielles Polster zu schaffen, sind vermögenswirksame Leistungen (VL). Viele Arbeitgeber bieten das an und zahlen monatlich bis zu 40 Euro zusätzlich. Um VL zu bekommen, musst du einen entsprechenden Sparplan abschließen. Das kann ein Banksparplan, ein Fondssparplan oder ein Bausparvertrag sein. Abhängig von der Art des Sparplans, der Höhe der Einzahlungen und der Höhe deines Einkommens sind außerdem staatliche Förderungen möglich. Es kann aber sein, dass die VL dein Bruttoeinkommen so erhöhen, dass es den Grundfreibetrag oder die Geringverdienergrenze übersteigt. Dann müsstest du Steuern oder anteilige Sozialversicherungsbeiträge zahlen.

Fazit

Neue Eindrücke, neue Fertigkeiten, neue Freiheiten – deine Ausbildung ist eine spannende Zeit. Deswegen solltest du vor ihrem Beginn auch an deine Zukunft denken. Mit dem richtigen Partner für deine private Altersvorsorge brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Sondern du kannst dich voll und ganz darauf konzentrieren, deine Ausbildung erfolgreich abzuschließen.

Per­sön­li­che Bera­tung

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