Eine Frau putzt ihre Nase mit einem Taschentuch

Tipps für die Allergiesaison

  1. ALLE THEMEN IM ÜBERBLICK
  2. TIPPS FÜR DIE ALLERGIESAISON
Draußen unterwegs
Lesezeit: 7-8 Minuten

Das hilft gegen Heu­schnup­fen

Die Gräser blühen, die Nase läuft: Es ist Heuschnupfensaison. Wegen der Klimaerwärmung blühen einige Pflanzen früher im Jahr. Dieser Pollenflug macht Allergikern länger das Leben schwer. Welche Mittel gegen Heuschnupfen helfen, liest du in diesem Artikel. Mit diesen Behandlungsmöglichkeiten und praktischen Tipps kannst du wieder leichter durchatmen. Hier sind die drei wichtigsten Heuschnupfen-Fakten:

  • Pollenflugsaison ist vor allem im Frühjahr und Sommer. Einige Pollen beginnen bereits im Januar zu fliegen. Der Klimawandel verzerrt zusätzlich die Blühzeiten.
  • Bei allergischem Schnupfen reagiert der Körper auf eigentlich harmlose Allergene. Er bildet Antikörper und es kommt zu Entzündungen.
  • Medikamente gegen Heuschnupfenbeschwerden reichen von Anthistaminika bis hin zu Kortisonsprays. Wer statt Symptome die Allergie bekämpfen will, muss sich hyposensibilisieren lassen.

Wann tritt Heuschnupfen auf?

Die Pollenallergie, umgangssprachlich Heuschnupfen genannt, ist die am häufigsten auftretende Allergie unter Erwachsenen in Deutschland. Wenn im Frühjahr Blütenpollen von Gräsern, Kräutern und Bäumen oder im Sommer Getreidepollen durch die Luft fliegen, führt das bei Betroffenen zu allergischem Schnupfen. Kleine, leichte Blütenpollen werden vom Wind transportiert und gelangen so beim Einatmen in die oberen Atemwege.

Der Körper reagiert auf die eigentlich harmlosen Pollen wie auf einen Eindringling: Das Immunsystem bildet Antikörper, um sie zu bekämpfen. Sofortsymptome wie Schnupfen, Jucken und Augentränen treten auf. Allergischer Schnupfen (allergische Rhinitis) kann neben dem saisonalen Auslöser Pollen auch von Tierhaaren, Hausstaubmilben oder Schimmel ausgelöst werden. Wie deine Wohnung schimmelfrei bleibt, kannst du hier nachlesen.

Während die meisten Pollenallergiker ohnehin auf mehrere Pollenarten allergisch reagieren und mehrfach im Jahr von Heuschnupfen betroffen sein können, gibt es je nach Pflanzenart und Allergie saisonale Höhepunkte:

  • April bis Juli: besonders viele Gräserpollen und Kräuterpollen wie Beifuß
  • März bis April: Nesselpollen
  • Mai bis Juni: Getreide- beziehungsweise Gräserpollen, zum Beispiel Roggen
  • Winter: Hasel

Wegen des Klimawandels und der damit einhergehenden höheren Temperaturen verschieben sich die Jahreszeiten: Frühling und Sommer dauern länger und sind wärmer. Damit verlängern sich die Blühzeiten sowie die Dauer des Pollenflugs.

Zudem haben durch ansteigende Temperaturen auch nichtheimische Arten Gelegenheit, sich anzusiedeln. So etwa die allergieauslösende Beifuß-Ambrosie aus Nordamerika. Zusätzlich könnte die Menge des Kohlendioxidausstoßes eine Rolle spielen, da manche Pflanzen unter Einfluss von CO2 ihre Pollenproduktion verstärken.

Wodurch macht sich Heuschnupfen bemerkbar?

Die Symptome von Heuschnupfen ähneln denen einer normalen Erkältung: eine ständig laufende, verstopfte oder juckende Nase, häufiger Niesreiz, tränende Augen. Wer unter Heuschnupfen leidet, empfindet oft Kopfschmerzen, Erschöpfung und leidet an Konzentrationsschwierigkeiten.

Bleibt der Heuschnupfen unbehandelt, kann es zu ernsten Nachfolgeerkrankungen wie Nasennebenhöhlenentzündung oder allergischem Asthma führen. Statt in den oberen Atemwegen für Erkältungssymptome zu sorgen, verlagert sich die Allergie in die tieferen Atemwege, in die Lunge.

Eine weitere unangenehme Nebenerscheinung von allergischem Schnupfen können Kreuzallergien sein. Haben Pollenallergene Ähnlichkeit mit Allergenen in Lebensmitteln, reagiert das Immunsystem dann ebenfalls auf diese Nahrungsmittel. Häufig ist beispielsweise die Kreuzallergie zwischen Birkenpollen und Äpfeln.

Leidest du unter einer Histaminintoleranz? Hier erfährst du alles zu Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten. Tipps zu Lebensmittelunverträglichkeiten in Form einer Intoleranz oder Allergie findest du hier.

So wird eine Pollenallergie diagnostiziert

Hast du die beschriebenen Symptome wie laufende Nase, häufiges Niesen und Augentränen zur Pollenflugsaison an dir festgestellt, solltest du deinen Heuschnupfen-Verdacht bei deinem Hausarzt oder Allergologen abklären.

Zur ersten Einschätzung gibt dir außerdem die Generali Mobile Health App einen Überblick. Dort erhältst du im Symptom- und Krankheitscheck ganz unkompliziert Informationen, welche Krankheit sich hinter deinen Symptomen verbergen könnte. Du erfährst, welche Hausmittel du selbst anwenden kannst oder bei welchem Spezialisten du Hilfe findest.

Im Erstgespräch macht sich der Arzt ein Bild davon, ob Allergien in deiner Familie vorkommen, wann die Beschwerden auftreten und wie deine Symptome genau aussehen. Um den Auslöser einer Pollen- und Gräserallergie zu ermitteln, wird meistens ein Pricktest gemacht. Der Pricktest ist ein Hauttest, bei dem verschiedene Pollenallergene auf kleine Einstiche aufgebracht werden. Tritt eine Rötung auf, liegt eine allergische Reaktion vor.

Alternativ kann in einem Provokationstest das Allergen direkt auf die Nasenschleimhaut gesprüht werden. Treten die typischen Symptome wie Niesen und tränende Augen auf, liegt eine Allergie nahe. Anschließend können Bluttests im Labor durchgeführt werden, in denen das Blut auf entsprechende Antikörper untersucht wird.

Behandlungsmöglichkeiten für Pollenallergie

Bei Pollenallergie gibt es drei unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten, Symptome zu verringern und gegen die Ursache der Allergie vorzugehen.


1. Antihistaminika

Antihistamine blockieren den körpereigenen Wirkstoff Histamin. Im menschlichen Immunsystem löst Histamin als Reaktion auf Allergene Entzündungsprozesse aus. Sofortsymptome wie Augentränen oder eine laufende Nase sind die Folge.

Antihistaminika werden vom Arzt verschrieben, sind aber auch rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Akute Allergiebeschwerden können so bei Bedarf effektiv und nebenwirkungsarm behandelt werden.

2. Cortisonpräparate

Zeigen Antihistaminika keine Wirkung, können Kortisonpräparate in Form von kortisonhaltigen Asthmasprays oder Nasensprays eingesetzt werden. Durch Kortison kann die Schwellung entzündeter Schleimhäute in Nase und Bronchien zurückgehen. Mittels Kortison werden allerdings nur die Symptome der Pollenallergie behandelt. Im schlimmsten Fall kann sich die Allergie zum allergischen Asthma oder Bronchialasthma auswachsen, wenn die Ursachen nicht angegangen werden.

3. Hyposensibilisierung

Wer auf den Flug von Gräser-, Getreide- und Baumpollen allergisch reagiert, kann sich gegen seine Allergie hyposensibilisieren lassen. Bei der Hyposensibilisierung wird das Immunsystem darauf trainiert, schwächer oder überhaupt nicht mehr auf ein Allergen zu reagieren. Der Körper des Allergikers reagiert auf den Kontakt mit dem Allergen mit einer Immunantwort wie bei einer Krankheit, die er versucht zu bekämpfen.

Wer eine Hyposensibilisierung durchläuft, bekommt daher über eine Dauer von bis zu drei Jahren ein Extrakt seines Allergens als Tablette, Tropfen oder Spritze zugeführt. Schritt für Schritt wird die Dosis erhöht, um eine Toleranz gegen das Pollenallergen aufzubauen.

Eine Hyposensibilisierung oder spezifische Immuntherapie kann bei Patienten mit Heuschnupfen, Tierhaar- oder Hausstauballergie durchgeführt werden. Durch Hyposensibilisierung lässt sich die Entstehung von Kreuzallergien oder Asthma verhindern. Bei der Behandlung sind vorübergehende Nebenwirkungen wie Ausschläge, Juckreiz, Niesen und andere allergische Reaktionen sowie Müdigkeit möglich. Nur in seltenen Fällen kann es zu einer anaphylaktischen Reaktion kommen.

Ist die Hyposensibilisierung erfolgreich abgeschlossen, brauchen Betroffene keine weiteren oder nur noch wenige Medikamente gegen ihre Allergie. Die Allergie-Immuntherapie schlägt jedoch nicht bei jedem gleichermaßen an, in manchen Fällen treten die allergischen Reaktionen nach Ende der Hyposensibilisierung wieder auf.

Die gezielte Immuntherapie wird von den meisten Krankenkassen übernommen und kann unabhängig vom Pollenflug das ganze Jahr über begonnen werden.

Tipps und Hausmittel bei Heuschnupfen und Pollenallergie

In gewissem Umfang hast du als Pollenallergiker die Möglichkeit, Allergenen aus dem Weg zu gehen, indem du beispielsweise bei starkem Pollenflug auf Aktivitäten an der frischen Luft verzichtest. Weil sich der Kontakt im Alltag nicht völlig vermeiden lässt, haben wir hier weitere Tipps und Hausmittel zusammengestellt, die dir helfen, wenn Blüten- und Gräserpollen fliegen.

  • Die Stiftung des Deutschen Polleninformationsdienstes veröffentlicht auf ihrer Webseite tägliche Vorhersagen über die voraussichtliche Pollenbelastung. Darüber hinaus stellt sie Allergikern eine kostenlose Pollen-App für Android und iOS zur Verfügung.
  • Schütze dich vor Pollenbelastung, indem du Fenster geschlossen hältst und nur bei geringer Pollenkonzentration durchlüftest. Als Faustregel gilt: Allergiker in der Stadt sollten zwischen 6 und 8 Uhr morgens lüften, Allergiker auf dem Land zwischen 19 und 24 Uhr. Dann ist die Pollenbelastung jeweils am niedrigsten.
  • Du kannst Pollenschutzgitter vor den Fenstern installieren, damit bleibt ein Großteil der Blütenpollen draußen.
  • Für einen ruhigen Schlaf in der Pollensaison das Schlafzimmerfenster nachts geschlossen halten. Weitere Tipps für einen erholsamen Schlaf findest du hier.
  • Nach jedem Aufenthalt im Freien werden Pollen in die Wohnung getragen. Ein Staubsauger mit Pollen- oder HEPA-Filter schafft Atemfreiheit für Allergiker.
  • Schlafzimmer und Bett möglichst pollenfrei halten. Dazu getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer ausziehen und vor dem Zubettgehen duschen und Haare waschen. Gewaschene Bettwäsche nicht im Freien trocknen.

Verschiedene Mittel sollen außerdem präventiv oder bei akuter Belastung bei Heuschnupfen wirken:

  • Ätherisches Eukalyptusöl befreit verstopfte Nasen. Dazu einige Tropfen ätherisches Öl in eine Schale mit heißem Wasser geben und den Dampf inhalieren.
  • Eine Nasendusche kann kurzfristig helfen, wieder freier durch die Nase zu atmen.
  • Verschiedenen Lebensmitteln wird nachgesagt, dass sie als natürliches Antihistaminikum dein Immunsystem unterstützen und damit gegen Heuschnupfen wirken. Dazu gehören Ingwer, Kurkuma, rote Zwiebel, Meerrettich, Chilis und Ananas.
  • Probiotika wie Naturjoghurt sollen als natürliches Hausmittel die Immunreaktion des Körpers auf Gräserpollen abschwächen.
  • Der Verzicht auf histaminhaltige Lebensmittel und Getränke wie Käse und Rotwein soll gegen Heuschnupfen helfen.
  • Täglich zwei Tassen Brennnesseltee helfen als Mittel gegen geschwollene Schleimhäute. Welche weiteren heilsamen Eigenschaften Brennnessel hat, kannst du hier nachlesen.

Fazit

Allergischer Schnupfen ist zwar lästig, jedoch lassen sich seine Symptome mit Sprays und Tropfen meist gut in den Griff bekommen. Um das Problem langfristig anzugehen, können Pollenallergiker eine Hyposensibilisierung in Betracht ziehen, um unerwünschte Folgen wie Asthma zu vermeiden. Wer an nur leichten Beschwerden leidet, kann in der nächsten Saison versuchen, der laufenden Nase mit Hausmitteln beizukommen.

Vom Symptom-Check bis zum Arzttermin – die Generali Mobile Health App ist die smarte Lösung für deine Gesundheit.

Unsere Emp­feh­lung

Du möchtest bewusster und gesund leben? Mit unserem Programm Generali Vitality begleiten und unterstützen wir dich dabei.

Mehr erfahren

Ganz per­sön­li­che Bera­tung für Dich

Fragen oder Wünsche? Sprich mit einem Experten der Deutschen Vermögensberatung (DVAG).

Ähn­li­che Arti­kel