Lebensmittel in Gläsern und wiederverwendbare Tasche gefüllt mit Lebensmitteln.

Plastikfrei leben – So hilfst du unserer Umwelt

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Abenteuer Alltag
Lesezeit: 5-6 Minuten

Plas­tik­frei leben – So hilfst du unse­rer Umwelt

Eine Angelschnur 600 Jahre. Eine Plastikflasche 450 Jahre. Eine Getränkedose 200 Jahre. Und eine Zigarettenkippe bis zu 5 Jahre. Nutzen wir keine Mülleimer, sondern schmeißen unseren Müll direkt ins Grüne, unterschätzen wir, dass uns selbst der kleinste Abfall um Längen überlebt. Kunststoffe sind chemisch besonders stabil. Sie brauchen viele Jahre, um sich zu zersetzen – sofern sie sich denn überhaupt auflösen. Denn viele Plastikartikel können sich über Jahrzehnte nur in immer kleinere Teile zersetzen, ganz auflösen wird sich dieses Mikroplastik aber nie. Das führt dazu, dass wilder Müll oder enormer Plastikverbrauch Kunststoffe für immer in unseren Organismus bringt.

In diesem Artikel zeigen wir dir auf der einen Seite, wie Plastik unsere Welt beeinflusst, auf der anderen Seite geben wir dir aber auch Tipps rund um das Thema „plastikfrei leben“.

Warum ist Plastik schlecht für die Umwelt?

Plastik im Meer

100 Millionen Meerestiere sterben jährlich an den Folgen der Plastikverschmutzung unserer Meere. Schätzungsweise liegen alleine bis zu 8 Milliarden weggeworfene Plastikstrohhalme an Küsten und Stränden dieser Welt. Eine unachtsam weggeworfene Plastiktüte, die ins Meer gelangt, kann unter anderem dafür sorgen, dass bis zu 10 Delfine daran sterben.

Aber wie kommt Plastik eigentlich ins Meer?

Es gibt unterschiedliche Gründe dafür, dass Plastik ins Meer gelangt. Ein Teil stammt zum Beispiel von Booten. Auf dem Meeresgrund liegen diverse verlorengegangene Fischernetze, die ebenfalls durch den Organismus nur sehr langsam abgebaut werden. Aber auch Müll von Sport- oder Kreuzfahrtschiffen gelangt durch rücksichtsloses Verhalten der Passagiere immer wieder ins Wasser. Der Großteil allerdings kommt vom Land. Der Müll wird zusammen mit dem Abwasser über die Flüsse in die Ozeane gespült oder sogar durch den Wind von Müllkippen an die Küste und schließlich ins Wasser getragen. Auch Naturkatastrophen tragen dazu bei. Durch den Tsunami in Japan wurden 2011 beispielsweise enorme Plastikmengen ins Meer gespült.

Zersetzung von Plastik: Wie lange bleibt Plastik in der Umwelt?

Wenn das Plastik dann im Meer angekommen ist, gibt es unterschiedliche Verwitterungsarten. Unter der mechanischen Verwitterung versteht man zum Beispiel, dass sich Plastik durch Wellen und Wind an den Küsten und Felsen zerkleinert. Die physikalische Verwitterung beschreibt, dass sich das Plastik durch Umwelteinflüsse wie die Sonne in kleinere Teile aufspaltet. Dabei findet keine stoffliche Veränderung statt, vielmehr wird das Plastik durch die UV-Strahlung einfach spröde und bricht.

Bei der chemischen Zersetzung hingegen werden die Plastikteilchen in ihre Grundbausteine, also zum Beispiel in Monomere, zersetzt. Bei der biotischen Verwitterung baut der Energiestoffwechsel die organischen Moleküle des Plastiks vollständig ab.

Grundsätzlich können wir aber davon ausgehen, dass der Großteil des Plastiks auf den Meeresboden sinkt und ohne Wellengang, bei niedrigen Temperaturen und bei fast keiner Sonneneinstrahlung nur sehr langsam verwittert.

Gründe, warum man im Alltag auf Plastik verzichten sollte



Plastikmüll reduzieren: Das sagt das EU-Gesetz gegen Plastik

Seit dem 3. Juli 2021 gilt ein neues Gesetz in allen EU-Ländern, dass nun auch endlich rechtlich gegen das vorgeht, vor dem Forscher seit vielen Jahren warnen. Das EU-Gesetz verbietet Wegwerf- bzw. Einwegprodukte aus Kunststoff. Bedeutet in der Praxis: Der Verkauf von Plastikbesteck, Plastikgeschirr, Trinkhalmen und sogar beschichteten Papptellern ist zukünftig verboten. Das Verbot gilt außerdem für Lebensmittelbehälter aus Plastik und Getränkebecher aus Polystyrol. Bereits seit 2019 ist es verboten, Kunststofftragetaschen mit einer Wandstärke von weniger als 50 Mikrometern im Einzelhandel anzubieten.

Plastikfreie Alternativen: Plastik vermeiden im Alltag

Für die einen ist das neue EU-Gesetz ein großer Schritt, für die anderen aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Denn die Folgen des Plastikkonsums werden uns immer wieder vor Augen geführt. Jeder kennt inzwischen die Bilder von Walen, die beim Verenden eine ganze Müllhalde in ihren Mägen tragen. Deswegen sollten wir vor allem selbst Verantwortung übernehmen und unseren Plastikkonsum im Alltag reduzieren. Es muss nicht Zero Waste sein, aber jeder kann heute damit anfangen ein Stück nachhaltiger und bewusster zu leben!

Hier findest du einfache Tipps, wie du plastikfrei einkaufen und Plastikmüll vermeiden kannst.

Unverpacktes Obst und Gemüse

Nicht nur auf dem Wochenmarkt liegen Birnen, Äpfel, Tomaten und Kartoffeln lose in Körben. Auch in nahezu jedem Supermarkt findest du inzwischen unverpacktes Obst und Gemüse. Bring deinen eigenen Beutel mit, lege Obst und Gemüse lose in den Einkaufswagen oder nutze im Zweifelsfall den zur Verfügung gestellten Papierbeutel: Alles ist an dieser Stelle besser als Plastik!

Plastikfreie Kosmetik oder wiederverwendbare Kosmetik

Auch rund um die Kosmetik haben gutsortierte Supermärkte in den letzten Jahren ordentlich aufgerüstet. Greife statt zum Einwegrasierer zu dem etwas teureren Modell, bei dem du nur die Klinge austauschen musst. Verzichte auch auf kleine Pröbchen und widme dich eher großen Flaschen, zum Beispiel hinsichtlich Shampoo oder Cremes. Möchtest du einen größeren Schritt machen, kannst du die plastikfreie Alternative wählen. Es gibt inzwischen etliche Haarseifen und die Körperseife wurde schon früher statt Duschgel in der Plastikflasche genutzt.

Nachhaltiger Hausreiniger

Essig, Backpulver oder auch Natron. Aus allen drei Zutaten lässt sich Putz- und Reinigungsmittel herstellen. Dabei sparst du sogar Geld: Denn der nachhaltige Haushaltsreiniger ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch deutlich günstiger als herkömmliche Discounterprodukte.

Glasflaschen statt Plastikbehälter

Dieser Tipp ist wirklich leicht umzusetzen! Egal, ob beim Öl, beim Essig, bei der Milch, beim Saft oder beim Wasser: Greife statt zur Plastikflasche immer zur Glasflasche. So reduzierst du ganz einfach deinen Plastikkonsum und machst gleichzeitig den ersten Schritt in die richtige Richtung.

Kaufe lokal ein

Um unsere lokalen Händler zu unterstützen, sollte sich dieser Rat sowieso immer in unserem Einkaufsverhalten widerspiegeln, aber auch bei der Plastikreduzierung hilft es, lokal einzukaufen. Bauern zum Beispiel verwenden viel weniger Plastik als Supermärkte, denn sie transportieren ihr Obst und Gemüse in der Regel nicht über lange Strecken. Sie müssen es für den Transport also nicht verpacken, da es direkt in der Verkaufsauslage landet.

Upcycling

Sollten wir dann doch Plastik produziert haben, müssen wir die Teile nicht sofort wegschmeißen, sondern können darüber hinaus überlegen, wie wir diese wiederverwenden können. Ob als Kräutergarten, als Sparschwein oder sogar als Baustoff – in diesem Beitrag geben wir dir kreative Ideen rund ums Upcycling!

Fazit: Verschmutzung der Welt durch Plastik – übernimm jetzt Verantwortung!

Denkst du mal in Ruhe über deinen Alltag und deine Gewohnheiten nach, wirst du noch etliche Stellschrauben finden, an denen du zukünftig drehen kannst. Wichtig ist lediglich, dass du damit anfängst! Unsere Welt gibt es nämlich nur einmal, weshalb wir auf sie Acht geben müssen.

Unsere Emp­feh­lung

Du möchtest bewusster und gesund leben? Mit unserem Programm Generali Vitality begleiten und unterstützen wir dich dabei.

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