Zwei Hände kleben ein Tape über die Patellasehne einer Frau

Patellasehne tapen: So geht es

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Lesezeit: 3-4 Minuten

Bilder von Sportlern mit bunten Klebestreifen, den Kinesio-Tapes, sind mittlerweile Alltag. Sie sollen verletzte und verspannte Muskeln, Bänder und Gelenke wie etwa das Knie unterstützen. Wie wirken die Tapes und wie bringt man sie an, zum Beispiel bei einer gereizten Patellasehne? Hier erfährst du mehr.

  • Die Erfahrungen vieler Therapeuten und Sportler sprechen dafür, dass Tapes wirken. Es gibt aber keine klinischen Belege dafür.
  • Bei leichten Beschwerden oder im Rahmen der Therapie können die Kinesiobänder unterstützen. Bei starken Schmerzen oder einer Verletzung solltest du dir von Fachleuten helfen lassen.
  • Klebe die Bänder nur dann selbst auf, wenn du in der Anwendung sicher bist. Im Zweifel hilft zum Beispiel ein Physiotherapeut.

Kinesiologie-Tapes wurden in den 1970er-Jahren vom japanischen Chiropraktiker Kenzo Kase entwickelt. Sie bestehen meist aus einer flexiblen Baumwolle-Elastan-Mischung mit einer dünnen Klebeschicht aus Polyacrylat. Das Tape ist so elastisch und dick wie die menschliche Haut, deswegen passt es sich gut an Körperbewegungen an. Es hält auch beim Kontakt mit Wasser und wird mehrere Tage lang getragen. Physiotherapeuten setzen es zum Beispiel bei Schmerzen im vorderen Kniegelenk oder dem sogenannten Springerknie ein, einer Reizung der Patellasehne.

Die Wir­kung

Die Wirkung der Kinesiologie-Tapes soll darauf beruhen, dass sich die beklebte Haut bei Bewegungen gegen das Gewebe darunter verschiebt. Das löst einen Reiz aus, der verschiedene Rezeptoren anregen und zur Regulierung der Muskelspannung beitragen soll. Außerdem sollen die Tapes Muskeln, Sehnen und Bänder entlasten. So sollen Schmerzen gelindert und die Heilung beschleunigt werden. Und zwar sowohl bei verschiedenen Muskel-, Gelenk- und Bänderverletzungen wie auch bei Migräne, Arthrose, Blutergüssen und weiteren Diagnosen.

Inwieweit die verschiedenen Farben der Bänder einen Einfluss haben, ist unklar. Die Kinesiologie sieht Rot als wärmend und anregend. Blau und Grün gelten als kühlend. Man kann die Bänder auch einfach nach Geschmack wählen.

Fakt ist: Es gibt bisher keinen wissenschaftlichen Beweis für die Wirksamkeit von kinesiologischen Tapes. Aber viele Sportler auch im Profibereich verwenden sie seit Langem.

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Tipps für das Tapen

Damit das Kinesiologie-Tape wirken kann, muss es richtig angelegt werden. Das selbst zu machen, ist bei manchen Körperstellen schwierig. In dem Fall oder wenn du dir unsicher bist, solltest du dich zum Beispiel an einen Physiotherapeuten wenden. Wenn du dich tapen möchtest, findest du hier allgemeine Tipps:

  • Die Haut muss vor dem Aufkleben sauber, trocken sowie frei von Fett/Öl und Haaren sein.
  • Schneide die Ecken des Tapes rund, dann hält es besser.
  • Die Enden immer ohne Zug aufkleben.
  • Klebe das Tape faltenfrei auf und reibe mehrmals darüber, damit es gut haftet.
  • Zieh oder roll es vorsichtig von der Haut ab. Babyöl oder Olivenöl hilft, den Kleber zu lösen.
  • Bei Allergie gegen den Kleber oder Hauterkrankungen dürfen die Tapes nicht verwendet werden.
  • Bei empfindlicher Haut kann Cavilon-Spray vor dem Aufkleben helfen. Es bildet einen Film zwischen Band und Haut.

Pra­xis­bei­spiel: Patel­la­sehne tapen

Die Patellasehne verbindet die Kniescheibe (Lateinisch „patella“) mit dem Schienbein. Damit ist sie genau genommen keine Sehne, sondern ein Band. Denn Kniescheibe und Schienbein sind beides Knochen. Sehnen verbinden aber Muskeln und Knochen.

Die Patellasehne überträgt Kraft vom Ober- auf den Unterschenkel und wird bei jeder Bewegung des Kniegelenks beansprucht. Wird sie dauerhaft stark belastet, etwa durch Drehungen, Richtungswechsel oder Sprünge beim Sport, führt das zu einer Reizung.

Typische Symptome sind Schmerzen im Knie im unteren Bereich der Kniescheibe, die durch Bewegung zunehmen. Auch ein geschwollenes, warmes und rotes Knie kann auf die Reizung hindeuten. Nimm das nicht auf die leichte Schulter. Lass Beschwerden wie Schmerzen medizinisch abklären, bevor es zu größeren Problemen oder Verletzungen kommt.

So kannst du die Patellasehne tapen:

  • Du brauchst zwei Stücke Kinesio-Tape: eins 30 cm lang, eins 15 cm lang, beide 5 cm breit.
  • Achte darauf, dass beim Kleben keine Falten entstehen. Die sogenannten Convolutions – die Falten im Band, die entstehen, wenn du das Bein streckst – sind allerdings erwünscht.
  • Los geht es mit dem längeren Tape. Setz dich auf einen Stuhl und beuge das Knie am betroffenen Bein leicht. Nun klebst du das eine Ende des Bands unterhalb der Kniescheibe auf das obere Ende des Schienbeins.
  • Setz dich auf den Boden und beuge das Knie um 45 Grad. Klebe das Tape unter starkem Zug über die Kniescheibe. Stoppe oberhalb der Kniescheibe.
  • Nun beugst du das Knie so weit du kannst, ohne dass Schmerzen auftreten. Klebe das kinesiologische Tape unter leichtem Zug weiter auf den Oberschenkel. Das Ende klebst du ohne Zug fest.
  • Jetzt kommt der zweite Streifen. Setze dich wieder auf den Stuhl und nimm das kürzere Tape. Klebe es mit starkem Zug über die Patellasehne. Achte darauf, auch hier die Enden ohne Zug zu kleben.
  • Nun reibst du beide Bänder an, um sie zu fixieren.

Fazit

Kinesiologie-Tapes können bei verschiedenen Beschwerden unterstützend helfen, etwa bei einer gereizten Patellasehne. Sie ersetzen aber nicht den Gang zum Fachmann, wenn du Beschwerden hast. Achte auf deine Gesundheit und die Signale deines Körpers – bei sportlichen Aktivitäten ebenso wie im Berufsalltag.

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