Gartenarbeit im Alter – so entsteht ein pflegeleichter Garten für Senioren

Gartenarbeit macht glücklich. Das bestätigt nicht nur die Wissenschaft, jeder Hobbygärtner spürt es bei der Pflanzenpflege. Für viele Menschen bedeutet der heimische Garten viel mehr als nur Bewegung an der frischen Luft und liebevoll gepflegte Pflanzen. Er steht vor allem für Ruhe und Entspannung. Neben der Wohnung ist der Garten zudem der Ort, an dem sich Senioren am häufigsten aufhalten.

Mit zunehmendem Alter fällt es jedoch immer schwerer, den Garten angemessen zu hegen und zu pflegen. Die Gartenarbeit gelingt nicht mehr so einfach wie in jungen Jahren. Dennoch musst du die Gartenhandschuhe nicht an den Nagel hängen und auf deine grüne Wohlfühloase verzichten.

Wir haben hilfreiche Tipps und Anregungen für dich, um deinen Garten pflegeleichter zu gestalten. Ein seniorenfreundlicher Garten spendet nämlich auch im hohen Alter noch Freude.

Garten ohne Arbeit: Tipps, um die Gartenarbeit für Senioren zu erleichtern

Gartenarbeit muss kein hoher Kraftakt sein. Es gibt zahlreiche Kniffe, um selbst bei mangelnder Beweglichkeit den Garten ansehnlich zu erhalten.

Unsere nachfolgenden Tipps helfen dir dabei, die Gartenarbeit im Alter zu erleichtern.

Pflegeleichter Garten für Senioren

Gestalte deinen Garten und die Bepflanzung so, dass dir relativ wenig Aufwand bei der Pflege entsteht. Schon mit der richtigen Pflanzenwahl lässt sich viel Arbeit sparen. Bepflanze deine Beete mit Blumen und Pflanzen, die nur wenig Pflege bedürfen. Verwende langsam wachsendes Gehölz und sorge für ein harmonisches Gartenbild. Stauden sind meist wenig anspruchsvoll und dennoch schön anzusehen.

Zu den pflegeleichten Stauden-Pflanzen zählen zum Beispiel:

• Taglilie
• Sternmagnolie
• Elfenblume
• Steppen-Salbei

Weitere Pflanzen, die nicht viel Aufmerksamkeit benötigen, aber zugleich ein wahrer Blickfang sind, sind zum Beispiel Frauenmantel, Lavendel, Hasenglöckchen und Mädchenauge. Häufig heißt es, Rosen seien sehr pflegeintensiv, wobei es auch viele genügsame Rosenarten gibt. Wenn du auf die duftenden Blumen nicht verzichten möchtest, wähle am besten eine häufig blühende Sorte wie Heidetraum-Rosen. Gemüse wie Salat, Paprika, Gurken und Tomaten eignen sich ebenso hervorragend für Pflanztöpfe und sind dort zugleich vor Schnecken geschützt.

Unkraut vorbeugen

Unkräuter gelten für viele Hobbygärtner als Feind im Garten. Senioren geht das Unkraut zupfen meist weniger leicht von der Hand. Daher empfiehlt es sich, Unkraut gleich durch eine flächige Bepflanzung vorzubeugen. Dichte Bepflanzung verhindert den Unkrautwuchs auf eine natürliche Weise, denn Unkraut wächst nur dort, wo es Platz findet. Sogenannte Bodendecker-Pflanzen wie der Teppich-Knöterich oder die Elfenblume lassen dem lästigen Unkraut dadurch keine Chance.

Rasenroboter für englischen Rasen

Rasen benötigt eine hohe Pflege, sodass du ihn mehrmals im Jahr mähen musst. Dies ist sehr aufwendig und kostet Kraft. Eine weniger aufwendige und pflegeleichte Alternative zum kurz geschnittenen Rasen sind Wildblumenwiesen. Wenn du auf den grünen Rasen dennoch nicht verzichten möchtest, kannst du dir einen Mähroboter zulegen. Dieser nimmt dir die beschwerliche Mäharbeit im Handumdrehen ab und sorgt für einen perfekt gekürzten Rasen.

Zaun statt Hecke

Immergrüne Hecken sind zwar idyllisch und schön anzusehen, aber schwer zu pflegen. Das Heckenschneiden erfordert eine hohe Kraftanstrengung und ist in der Regel mindestens zweimal pro Jahr nötig. Um dir Arbeit zu sparen, verwende lieber einen anderen Sichtschutz, zum Beispiel einen Zaun aus Holz oder Drahtkörbe mit Steinen.

Bewässerungsanlage

Das Bewässern der Pflanzen nimmt viel Zeit in Anspruch und kostet außerdem viel Kraft. Um die Bewässerung zu erleichtern, kannst du eine Bewässerungsanlage mit Zapfstellen installieren und somit deine Kräfte sparen. Hierbei gibt es eine große Auswahl unterschiedlicher Bewässerungssysteme. Lass dich für die passende Anlage am besten im Fachhandel beraten.

Ergonomisch geformtes und rückenschonendes Werkzeug

Bereits in jungen Jahren spielt die Körperhaltung sowohl im Alltag als auch bei der Gartenarbeit eine wichtige Rolle. Bei der Gartenarbeit im Alter ist eine gesunde Haltung unbedingt erforderlich. Verwende daher ausschließlich Hilfsmittel, die deinen Körper und vor allem deinen Rücken schonen. Ein Werkzeuggurt, in welchem du deine Werkzeuge am Körper trägst, verhindert beispielsweise, dass du dich ständig bücken musst.

Gehe lieber in die Knie, als beim Gärtnern einen Buckel zu machen und entlaste deinen Rücken sowie deine Knochen so gut wie möglich. Nutze mindestens hüfthohe Pflanzentische sowie Hochbeete und achte bei der Reinigung deiner Werkzeuge unbedingt auf die richtige Arbeitshöhe. Nutze zum Gärtnern Werkzeuge mit Teleskopstil und ergonomischen Griffen.

Hohe Ansprüche senken

Gärten müssen nicht immer perfekt aussehen. Ein akkurat gemähter und gepflegter Garten ist natürlich schön. Aber dein Garten soll dir hauptsächlich zur Erholung und Entspannung dienen. Gärtnere in deinem eigenen Tempo und nach deinen persönlichen, motorischen Fähigkeiten und löse dich von zu hohen Ansprüchen. Beobachte stattdessen häufiger die Natur vor deiner Nase und wie sie sich ganz von selbst entwickelt.

Hilfe annehmen ist keine Schande

Dass im höheren Alter Verschleißerscheinungen in den Knochen auftreten und die Beweglichkeit mit der Zeit abnimmt, ist ein völlig normaler Prozess. Lasse die Dinge langsamer angehen und suche dir bei Bedarf jemanden, der dir beim Gärtnern hilft. Wenn Freunde und Verwandte dazu nicht in der Lage sind, besteht auch die Möglichkeit, einen privaten Gartenhelfer durch Online-Services oder Sozialstationen anzufordern.

Worauf du bei der Gartenarbeit im Alter unbedingt achten solltest

Damit du deiner Gartenarbeit ohne Verletzungen und Unfällen nachgehen kannst, solltest du einige Aspekte beachten:

Sturzgefahr verringern

Die Hauptursache von Verletzungen im Alter sind Stürze. Gerade im Alter können Stürze allerdings deutlich gravierender sein als in jungen Jahren. Umso wichtiger ist es vor allem im Garten, in dem man sich viel aufhält, Unfällen und Verletzungen vorzubeugen.

Sorge für breite, rutschfeste Wege im Garten und vermeide Stufen. Eine deutlich angenehmere Alternative stellen kleine Rampen dar. Untersuche bereits angelegte Wege auf Stolperfallen und beseitige diese. Im Alter lässt oftmals auch der Sehsinn nach. Sorge für eine gute, nicht blendende Gartenbeleuchtung an Wegen und Eingängen und installiere Bewegungsmelder wie auch Zeitschaltuhren.

Genügend Pausen

Gartenarbeit verleiht das gute Gefühl, etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen. Die Arbeit im Garten fördert darüber hinaus die geistige und körperliche Fitness und kann sogar eine Art Meditation sein. Regelmäßige Arbeit im Garten ist also ausdrücklich erwünscht, allerdings in Maßen! Überfordere dich nicht, gärtnere in kleinen Etappen und lege ausreichend Pausen ein. Plane nicht zu viele Gartenarbeiten an einem Tag ein und wechsle zwischendurch deine Haltung sowie deine Tätigkeit.

Pralle Sonne meiden

Trage beim Gärtnern bei Sonnenschein immer einen Sonnenschutz, zum Beispiel eine Kappe oder einem Hut. Schütze dich zusätzlich mit deiner Kleidung vor UV-Strahlung. Verwende eine Sonnencreme mit ausreichend hohem Lichtschutzfaktor. Mit dem Sonnenschutz verhinderst du nicht nur einen Sonnenbrand, sondern auch Hitzschläge oder Sonnenstiche. Gerade in der Mittagszeit, in etwa zwischen zwölf und 15 Uhr solltest du gänzlich auf das Verrichten von Gartenarbeit verzichten und Ruhe halten. Die Hitze kann ansonsten schnell zu Kreislaufproblemen führen.

Genügend Flüssigkeit

Wenn man in die Gartenarbeit vertieft ist, kann man schnell einmal vergessen, genügend zu trinken. Um Dehydration und Schwindel vorzubeugen ist es ratsam, dass du beim Gärtnern stets genügend Wasser trinkst. Am besten stellst du dir bei der Gartenarbeit immer etwas zu trinken in Sichtnähe bereit.

Fazit

Gärtnern an der frischen Luft macht Freude und hält auch im hohen Alter fit. Ein pflegeleichter Garten im Alter, speziell auf die Bedürfnisse von Senioren angepasst, ermöglicht es, diesem Hobby noch lange zu frönen. Sollte dir die Gartenarbeit doch einmal über den Kopf wachsen, zögere nicht Hilfe von Familie, Freunden oder Gartenhilfen in Anspruch zu nehmen.