WeProud: Ein Netzwerk für Vielfalt und Inklusion

  1. BLOG
  2. WEPROUD: EIN NETZWERK FÜR VIELFALT UND INKLUSION
Culture /
Community

Wie ein LGBTQI+ Netz­werk das Arbeit­sum­feld bei der Gene­rali posi­tiv beein­flusst

Die Generali steht nicht nur für finanzielle Sicherheit, sondern auch für Vielfalt und Inklusion. Ein herausragendes Beispiel dafür ist die ERG (Employee Resource Group) WeProud, ein Netzwerk, das sich für die LGBTQI+ Community im Unternehmen einsetzt. Doch was steckt hinter WeProud und wie hat alles begonnen?

Wir haben mit Tiziano Pestrin, einem der Gründer von WeProud, über die Entstehungsgeschichte, Herausforderungen, Erfolge und seine persönliche Motivation gesprochen.

Tiziano, kannst du dich kurz vorstellen?

„Natürlich! Mein Name ist Tiziano Pestrin, ich arbeite seit 20 Jahren bei Generali und bin seit 2015 in München. Hauptberuflich bin ich in der Compliance-Abteilung tätig, aber neben meiner Arbeit bin ich sehr aktiv bei WeProud. Ich kümmere mich vor allem um die globale Vernetzung und Sensibilisierung.“

Was ist WeProud genau und was sind eure Ziele?

„WeProud ist eine ERG, also eine freiwillige Gruppe von Mitarbeitenden, die sich für die LGBTQI+ Community einsetzt. Es geht uns darum, ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem niemand seine sexuelle Identität verstecken muss. Unser Ziel ist es, Vorurteile abzubauen und Bewusstsein für die Herausforderungen von LGBTQI+ Mitarbeitenden zu schaffen. Gleichzeitig wollen wir zeigen, wie wertvoll eine vielfältige Belegschaft für ein Unternehmen sein kann.“

Wie kam es zur Gründung von WeProud?

„Als ich 2015 nach Deutschland kam, wollte ich mich direkt für Inklusion stark machen. 2018 hatte ich dann die Möglichkeit, Teil des DEI-Councils in Deutschland zu werden. In dieser Rolle haben wir LGBTQI+ als Thema identifiziert, aber es war der innovativen Arbeit der "DEI Community of Practice" zu verdanken, dass wir am 20. Oktober 2020 WeProud gegründet haben.

Eine Community of Practice ist eine Gruppe von Personen, die ein gemeinsames Interesse oder Anliegen haben und sich regelmäßig austauschen, um voneinander zu lernen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. In unserem Fall ging es darum, Wissen über Diversity, Equity und Inclusion (DEI) zu bündeln und gemeinsam Ideen zu entwickeln, wie wir LGBTQI+ Themen im Unternehmen stärken können. Diese Zusammenarbeit war ausschlaggebend für die Gründung von WeProud.

Die größte Unterstützung kam dabei von der Abteilung für Diversity, Equity und Inclusion (DEI) sowie von Managern und CEOs weltweit. Die positive Reaktion von Mitarbeitenden und dem Management am Tag der Ankündigung hat uns alle überwältigt. Da wurde uns klar, wie viel Rückhalt wir tatsächlich haben.“

Was sind die größten Erfolge von WeProud?

„Unsere Teilnahme an den Pride Walks war ein riesiger Erfolg. 2022 haben wir beschlossen, in Mailand teilzunehmen, um unsere Sichtbarkeit zu erhöhen. Im Juni 2023 waren wir mit 300 Leuten dabei – das war eine unglaubliche Erfahrung. In 2024 wollten dann auch andere Länder an den Pride Walks im eigenen Land teilnehmen. Das geschah nicht nur in Deutschland und Italien, sondern auch in Frankreich, Luxemburg, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Irland und Hong Kong. Ein weiteres Highlight war, als wir unser eigenes Key Visual, unser WeProud-Logo, bekommen haben. Das gibt uns eine klare Identität.“

Wie habt ihr es geschafft, dass WeProud so schnell gewachsen ist?

„Ein entscheidender Faktor sind unsere Allies, also die heterosexuellen Verbündeten. Sie machen etwa 50 % unserer fast 1000 Mitglieder auf globaler Ebene aus. Ohne sie wäre unser Wachstum in diesem Umfang nicht möglich gewesen. Inklusion funktioniert nur, wenn alle mitmachen. Es ist toll zu sehen, wie viele Menschen sich für die Community einsetzen, auch wenn sie selbst nicht direkt betroffen sind.“

Was ist deine persönliche Motivation, dich so stark für WeProud zu engagieren?

„Für mich ist das Thema Inklusion sehr persönlich. Ich weiß, wie schwierig es sein kann, sich in einer Welt zurechtzufinden, die nicht immer offen für Vielfalt ist. In Deutschland haben wir das große Glück, in einer Gesellschaft zu leben, in der LGBTQI+ Rechte weitgehend etabliert sind. Doch das ist nicht überall so. In mindestens 70 Ländern ist Homosexualität noch immer strafbar. Ich sehe es als meine Verantwortung, für Menschen einzutreten, die nicht die gleichen Privilegien haben.“

Was möchtest du den Leserinnen und Lesern mit auf den Weg geben?

„Inklusion bedeutet nicht, jemanden nur zu tolerieren oder zu akzeptieren – es geht darum, Menschen willkommen zu heißen, so wie sie sind. Es sollte selbstverständlich sein, dass jeder die gleichen Rechte und Chancen hat, egal welcher Identität sie angehören. Vielfalt bereichert uns alle. Ich hoffe, dass wir mit WeProud dazu beitragen können, dass sich jede und jeder bei Generali wohl und wertgeschätzt fühlt.“

Wie kann man sich bei WeProud engagieren?

„Ganz einfach: Man kann sich jederzeit anmelden, an unseren WeProud Talks teilnehmen oder eigene Ideen einbringen. Wer besonders mutig ist, kann auch seine eigene Geschichte teilen. Wir haben beispielsweise einen Talk für 2025 in Planung, bei dem Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Ländern über ihr Coming-out als non-binäre Personen sprechen werden. Es gibt viele Möglichkeiten, sich einzubringen – sei es bei unseren Lunch-Events, den Pride-Teilnahmen oder anderen Aktionen.“

Was sind die nächsten Schritte für WeProud?

„Wir planen weitere spannende Projekte, darunter Sensibilisierungsinitiativen, Veranstaltungen zum Coming Out Day am 11. Oktober und viele weitere monatliche Talks. Wir wachsen stetig und freuen uns immer über neue Mitglieder, die sich mit uns für Vielfalt und Inklusion stark machen wollen.“


Vielen Dank, Tiziano, für das Gespräch und dein unermüdliches Engagement!

Gene­rali Vita­li­tyApp

Unser Gesundheitsprogramm motiviert Sie mit kleinen Extras, bewusster zu leben. 

MEHR ERFAHREN