Ein Mann wirft eine Münze in ein Sparschwein, daneben steht ein Gebiss auf dem Tisch

Zahnlücken schließen - so teuer können schöne Zähne sein

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Lesezeit: 5-6 Minuten

Zahn­lücken schlie­ßen - so teuer kön­nen schöne Zähne sein

Fast jeder Mensch benötigt im Laufe seines Lebens Zahnersatz. Mal kann der Sturz vom Fahrrad, mal die bekannten zahnmedizinischen Volkskrankheiten wie Karies oder Parodontitis die Ursache sein. Was bleibt ist eine unschöne Lücke im Mund. Lösungen gibt es viele: Implantate, Brücken, Teleskop- oder Modellgussprothesen. Oft sind die komfortabelsten Lösungen auch die aufwendigstes und teuersten. Wir erklären dir, warum das so ist und wie du am besten für ein schönes, lebenslanges Lachen vorsorgst.

Welche Kosten werden für Zahnersatz von gesetzlichen Krankenkassen übernommen?
Zunächst eine gute Nachricht: Der Gesetzgeber hat im Oktober 2020 den sogenannten Festzuschuss zum Zahnersatz von 50 auf 60 Prozent erhöht. Falls du regelmäßig zum Zahnarzt gehst und der Zahnarzt die Besuche in deinem Bonusheft dokumentiert, erhöht sich der Zuschuss sogar von 70 auf 75 Prozent. Die Sache hat jedoch einen Haken, den du spätestens in dem Moment bemerkst, wenn du Zahnersatz benötigst.

Denn du erhältst den gesetzlich garantierten Festzuschuss nicht auf die tatsächlich anfallenden Behandlungskosten, sondern nur für eine sogenannte Regelversorgung. Was ist damit gemeint?

Die Regelversorgung umfasst bei Zahnersatz nur die medizinisch notwendige Grundversorgung. Mit anderen Worten: Der Festzuschuss von 60 oder 75 Prozent bezieht sich auf die jeweils günstigste medizinische Minimallösung. Unter dem Strich bedeutet das, dass du von der gesetzlichen Krankenkasse je nach Art des Zahnersatzes, den du benötigst, immer nur einen festgeschriebenen Betrag erstattet bekommst.

Welche Kosten können für Zahnersatz entstehen?

Der festgeschriebene Betrag, den du für deinen Zahnersatz bekommst, hängt vom Befund deines Zahnarztes ab. Dieser zahnärztliche Befund wird mit einer ausführlichen Tabelle der gesetzlichen Krankenkasse abgeglichen. Darin ist zu jedem Befund ein fester Betrag aufgeführt, von dem du einen prozentualen Anteil erstattet bekommst. Das Problem daran: Dieser Betrag sagt nichts über die tatsächlich anfallenden Behandlungskosten aus.

Das folgende Beispiel zeigt dir, wie weit die minimale Regelversorgung und die tatsächlichen Kosten in der Praxis auseinanderliegen:

Kassenpatientin Sarah ist 31 Jahre alt und benötigt einen neuen Backenzahn. Nach der Regelversorgung würde sie eine unverblendete Vollguss-Brücke bekommen, die auf die beiden benachbarten Backenzähne aufgesetzt wird. Sie hätte in diesem Fall eine silbern schimmernde Brücke im Mund, die drei komplette Backenzähne einnimmt. Sarah müsste für diesen Zahnersatz einen Eigenanteil von 188,86 Euro zuzahlen. Ihr Zahnarzt rät ihr jedoch zu einer höherwertigen Versorgung mit einem Implantat in der Farbe ihrer Zähne, welches in die Lücke zwischen die beiden gesunden Zähne gesetzt wird. Sarah müsste für diesen kaum sichtbaren Zahnersatz jedoch eine Zuzahlung von 3.028,86 Euro leisten.

Vollgussbrücke im Modell
Vollkeramikbrücke im Modell
Backenzahnimplantat im Modell

Drei Wege zum Zahnersatz: v.l.: Vollgussbrücke, Vollkeramikbrücke, Zahnimplantat

Warum ist guter Zahnersatz so wichtig?

Du musst wissen, dass bei Zahnausfall die Lücken im Kiefer aus medizinischen Gründen in der Regel immer geschlossen werden sollten. Denn dein Kieferknochen kann sich an diesen Stellen zurückbilden, wenn du auf Zahnersatz verzichtest. Dein Zahnarzt wird dir verschiedene Lösungen vorschlagen, wie er die Lücken in deinem Gebiss füllen kann. Welche Lösungen das im Einzelnen sind, hängt von deiner individuellen medizinischen Situation ab und muss vom Zahnarzt und Dir entschieden werden.

Nach einer eingehenden Untersuchung wird dir dein Zahnarzt wahrscheinlich einige Möglichkeiten vorschlagen, mit welcher Art von Zahnersatz er die Lücken in deinem Kiefer füllen kann.

Es gibt grundsätzlich vier Arten von Zahnersatz: Kronen, Brücken, Prothesen und Implantate. Die letzte Entscheidung liegt bei dir. Für deine Entscheidung musst du verschiedene Aspekte abwägen:

  • Fühlst du dich mit dem Zahnersatz wohl? Dieser Aspekt spielt bei der Regelversorgung keine Rolle. Die günstigsten Standardlösungen sind aus diesem Grund in der Regel nicht an deine Gebissfarbe angepasst, sondern werden – wie in dem zuvor genannten Beispiel – unverblendet eingesetzt.
  • Wie stark behindert der Zahnersatz die Pflege deiner Zähne? Brücken, die oft günstiger sind, müssen zum Beispiel sehr sorgfältig gereinigt werden, weil sich unter den Rändern Bakterien bilden können. Außerdem setzen sich Speisereste schnell unter den Gliedern fest und werden ebenfalls zu einem Reservoir für Bakterien.
  • Hat der Zahnersatz medizinische Nebenwirkungen? So muss der Zahnarzt beim Einsatz einer konventionellen Brücke die sogenannten Pfeilerzähne, auf denen die Brücke aufsitzt, stark abschleifen. Dabei geht viel gesunde Zahnsubstanz für immer verloren und der Zahn hat ein erhöhtes Risiko an Karies zu erkranken.  

Wie sich die Kosten beim Upgrade des Zahnersatzes berechnen

Wenn du als Patient der gesetzlichen Krankenkasse eine bessere Versorgung haben möchtest als die medizinische Minimallösung, gibt es bei der Finanzierung zwei Möglichkeiten. Wir erklären sie wieder am Beispiel von Sarahs Backenzahn:
Sarah könnte sich beim Ersetzen ihres Zahns erstens für eine „gleichartige Versorgung“ entscheiden. Dabei folgt sie grundsätzlich der Wahl des Zahnersatzes, die die gesetzliche Krankenkasse für sie vorsieht, wertet den Zahnersatz jedoch durch eine Zusatzleistung auf. Das wäre etwa dann der Fall, wenn Ihr Zahnarzt die Metallkronen aus der Regelversorgung durch Kronen ersetzt, die mit Keramik verblendet sind. Sarah müsste in diesem Fall für die Zusatzleistung komplett selbst aufkommen, ihr Eigenanteil läge bei 1.028,86 Euro.

Die zweite Möglichkeit besteht darin, dass Sarah dem Rat ihres Zahnarztes folgt und sich für einen noch höherwertigen Zahnersatz entscheidet. Das Schließen der Zahnlücke durch ein modernes Implantat gilt dann als eine „andersartige Versorgung“. In diesem Fall rechnet Sarah die Leistungen direkt mit ihrem Zahnarzt nach der Gebührenordnung für Zahnärzte ab. Ihre gesetzliche Krankenkasse überweist ihr zum Begleichen der Kosten in Höhe von 3.500 Euro lediglich 471,14 Euro Festzuschuss aus der Regelversorgung.

Übersichtsgrafik, die zeigt, was zahnrettende und -ersetzende Maßnahmen kosten

Wie du dich gegen hohe Kosten beim Zahnersatz absicherst

Du möchtest dir einen hervorragenden Zahnersatz leisten, ohne bei der Zuzahlung tief in die eigene Tasche greifen zu müssen? Schützte deine Zähne mit einer privaten Zahnzusatzversicherung.

Mit „Mein Zahnschutz“ sicherst du dir schon bei einem geringen Monatsbeitrag hochwertige Zahnersatzleistungen. Was daran besonders praktisch ist? Du kannst mit der Wahl zwischen verschiedenen Plänen deinen Schutz genau an deine individuellen Bedürfnisse anpassen.

Das bedeutet in Zahlen ausgedrückt: Sarah kann als Versicherte in der höchsten Schutzklasse, Plan1, ihre Zuzahlungen für das hochwertige Implantat auf nur 350 Euro reduzieren. Selbst mit dem Schutz in Plan3 wären es nur 1.050 Euro anstatt der 3.028,86 Euro, die sie ohne Zusatzschutz bezahlen müsste. Gut, dass Sarah rechtzeitig für ihre Zähne vorgesorgt hat.

Zusammenfassung:

Willst du als Patient der gesetzlichen Krankenkasse beim Zahnersatz eine medizinisch und ästhetisch gute Leistung in Anspruch nehmen, wird es schnell teuer. Die wirksamste Möglichkeit für den Schutz deiner Zähne und hoher Zahnkosten ist eine private Zahnzusatzversicherung.

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