Ein lachender Junge zeigt sein Milchzahn-Gebiss mit etlichen Zahnlücken

Bessere Zahnprophylaxe für Kinder: Vom richtigen Putzen bis zur Zahnkorrektur

  1. ALLE THEMEN IM ÜBERBLICK
  2. BESSERE ZAHNPROPHYLAXE FÜR KINDER: VOM RICHTIGEN PUTZEN BIS ZUR ZAHNKORREKTUR
Gesund bleiben
Lesezeit: 5-6 Minuten

Bes­sere Zahn­pro­phy­laxe für Kin­der: Vom rich­ti­gen Put­zen bis zur Zahn­kor­rek­tur

Deutschland hat ein großes Defizit bei der Zahngesundheit von Kindern und Jugendlichen: Ein Drittel aller Zwölfjährigen leidet schon unter Karies. Für die jungen Menschen bedeutet das nicht nur, dass der Zahnarzt bei ihrem nächsten Besuch zum Bohrer greifen muss. Schlimmer ist, dass die Karies Schäden verursacht, die sich für die Betroffenen zu einer lebenslangen Belastung auswachsen können. Damit es nicht so weit kommt, musst du rechtzeitig mit der richtigen Zahnprophylaxe vorsorgen.

Warum Milchzähne Aufmerksamkeit brauchen

Dass so viele Zwölfjährige unter Karies leiden, hat oftmals einen einfachen Grund: Noch immer nehmen viele Eltern die Zahnpflege ihrer Kinder nicht ausreichend ernst. Viele Menschen halten Schäden an Milchzähnen für unbedenklich, weil bleibende Zähne das Milchgebiss ohnehin nach ein paar Jahren ersetzen. Aber das ist bestenfalls die halbe Wahrheit. Denn zwischen dem 6. und 12. Lebensjahr haben Kinder ein Wechselgebiss, das sowohl Milch- als auch bleibende Zähne enthalten kann. In dieser Zeit des Zahnwechsels können Bakterien, die sich am Milchzahn eingenistet haben, auf die neu herauswachsenden bleibenden Zähne überspringen. Das kann sogar dann passieren, wenn die neuen Zähne noch nicht ganz durchgebrochen sind.

Problematisch im Rahmen der Zahnprophylaxe sind neben Karies auch Fehlstellungen der Zähne. Statistisch gesehen ist die Hälfte aller Fehlstellungen angeboren, während kindliche Verhaltensweisen wie Daumenlutschen, Dauernuckeln an der Trinkflasche oder Nägelkauen für die andere Hälfte verantwortlich sind. So niedlich Fehlstellungen und Lücken im Kindergebiss aus der Sicht eines Erwachsenen auch sein mögen, sie können die sprachliche Entwicklung deines Kindes negativ beeinträchtigen und mit Erreichen der Pubertät zu einer psychischen Belastung werden.

Gute Zahnprophylaxe beginnt zu Hause

Milchzähne sind für Karies besonders anfällig. Damit du das besser verstehst, eine kurze Erklärung, wie die Kariesplage überhaupt entsteht: In deinem Mundraum gibt es zahlreiche Mikroorganismen. Sie zersetzen die aufgenommene Nahrung und scheiden dabei säurehaltige Stoffe aus, die den Zahnschmelz, also die natürliche Schutzschicht auf deinen Zähnen, angreifen. Setzt du diesem Prozess nichts entgegen, gerät deine Zahnflora mit der Zeit aus dem Gleichgewicht und es bildet sich Karies. Die Zähne deines Kindes sind diesem Prozess besonders schutzlos ausgeliefert, denn sie haben eine viel dünnere Schutzschicht als die Zähne eines Erwachsenen.

Damit es gar nicht erst zur Bildung von Karies kommt, ist es wichtig, schon zu Hause mit der richtigen Zahnprophylaxe zu beginnen. Denn vorbeugen ist besser als bohren. Dabei sind zwei Dinge besonders wichtig: eine ausgewogene Ernährung und eine regelmäßige Zahnreinigung. Bei der Ernährung deines Kindes solltest du darauf achten, dass dein Kind nicht zu zucker- und säurehaltig isst und trinkt. Insbesondere Süßigkeiten und zuckerhaltige Getränke, darunter fallen auch Fruchtsäfte, solltest du deinem Kind nur in Maßen geben. Daneben ist regelmäßiges Zähneputzen von klein auf Pflicht. Du solltest damit schon nach dem Durchbrechen der ersten Zähnchen im Alter von etwa sechs Monaten beginnen, zunächst einmal täglich. Auf diese Weise schützt du das Milchgebiss von Anfang an und gewöhnst dein Kind so frühzeitig wie möglich an das Zähneputzen. Ab dem zweiten Lebensjahr wird morgens und abends mit Kinderzahnpasta und einer Kinderzahnbürste geputzt.

Regelmäßig zum Zahnarzt

Die optimale Zahnprophylaxe für Kinder benötigt professionelle Unterstützung. Diese findest du beim Zahnarzt. Wie das Zähneputzen sollte der Gang zum Zahnarzt mit dem Durchbrechen der ersten Milchzähne zur Routine werden. Bereite dein Kind zu Hause spielerisch auf den Zahnarztbesuch vor und nimm dir beim ersten Termin genügend Zeit, damit sich dein Kind auf die ungewohnte Situation einstellen kann. Hat dein Kind Probleme sich an neue Situationen zu gewöhnen, kann ein vorheriger Schnupperbesuch Wunder wirken.

Zahnärzte raten dazu, mit Kindern im halbjährlichen Rhythmus die Praxis zu besuchen. Bei dieser Prophylaxe kontrolliert der Zahnarzt die Zahnstellung, überprüft die Mundhygiene und beurteilt das Risiko deines Kindes an Karies zu erkranken. Du kannst den Besuch beim Zahnarzt zusätzlich dafür nutzen, um dir Tipps für die häusliche Zahnpflege zu holen und Ernährungsfragen kompetent abzuklären. Erkennt der Zahnarzt bei deinem Kind Gefahren wie Karies, kann er durch eine rechtzeitige Behandlung frühzeitig weitere Schäden verhindern.

Nachhaltiger Schutz für Kinderzähne

Der Besuch beim Zahnarzt dient nicht nur der Kontrolle der Kinderzähne. Der Zahnarzt kann die Zahnprophylaxe deines Kindes auch aktiv unterstützen. So bieten viele Zahnärzte eine professionelle Prophylaxe für Kinder ab dem 6. Lebensjahr an. Dabei wird zunächst der Hygienestatus im Mundraum begutachtet: Dazu werden die Zähne angefärbt, um zu sehen, wo sich überall Plaque, also Zahnbelag, gebildet hat. Und es wird abgeklärt, ob das Zahnfleisch eventuell entzündet ist (Parodontitis). Bei der entschließenden professionellen Zahnreinigung werden die Kinderzähne von Plaque und Zahnstein befreit.

Noch mehr Schutz im Rahmen einer individuellen Kinderprophylaxe bietet die sogenannte Fissurenversiegelung. So kommt eine Studie der Barmer Ersatzkasse zu dem Ergebnis, dass eine solche Versiegelung der Zähne bei mehr als 80 Prozent aller Kinder eine Kariestherapie für einen Zeitraum von mindestens neun Jahren überflüssig macht. Bei dieser Art der Zahnprophylaxe werden Fissuren, das sind tiefe Einschnitte und Furchungen auf Backenzähnen, mit einem speziellen Zahnlack versiegelt. Auf diese Weise findet die Karies an diesen Stellen, an denen Kinder und Jugendliche sonst besonders anfällig sind, weniger Angriffsfläche.

Klammern machen gesund

Der Zahnarzt ist auch dein erster Ansprechpartner, wenn es um die Klärung der Frage geht, ob eine Fehlstellung der Zähne bei deinem Kind eine kieferorthopädische Behandlung notwendig macht. Die moderne Zahnmedizin bietet viele Möglichkeiten, um Zahnfehlstellungen zu korrigieren: herausnehmbare Spangen, Brackets aus Keramik oder Edelstahl, Aligner, Gummizüge und mehr. Allerdings stehen diese Möglichkeiten Patienten, die bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert sind, nur sehr eingeschränkt zur Verfügung: Die Kosten werden nur dann übernommen, wenn eine ausgeprägte Fehlstellungen der Zähne von einem Arzt unter strengen medizinischen Vorgaben bestätigt wird. Tritt dieser Ausnahmefall ein, zahlen die gesetzlichen Krankenkassen zudem nur die günstigste Therapieform – bei der Verwendung höherwertiger Materialien oder modernen Behandlungsmethoden fallen oft hohe Zusatzkosten an.

Eine kieferorthopädische Behandlung kostet somit schnell mehrere Tausend Euro und wird dadurch auch zur finanziellen Frage. Damit diese notwendige Zahnprophylaxe deiner Kinder nicht am Geldbeutel scheitert, solltest du hier frühzeitig vorsorgen. Am einfachsten geht das mit einer Zusatzversicherung, die den Leistungsumfang beim Gang zum Zahnarzt flexibel erweitert. Achte aber darauf, diese Zusatzleistungen rechtzeitig sicherzustellen, denn sobald bei deinem Kind eine Fehlstellung der Zähne bekannt ist, ist diese Form der Absicherung nicht mehr möglich. Gut zu wissen: Durch eine private Zusatzversicherung erhältst du für dein Kind über die Zahnkorrektur hinaus viele weitere Leistungen bei der Zahnprophylaxe wie eine umfangreichere Fissurenversiegelung, die dir der gesetzliche Krankenkassentarif nicht bietet.

Krankenzusatzversicherung: Mädchen formt ein Herz mit ihren Händen

Unsere Emp­feh­lung

Mehr Sicherheit bei medizinischen Behandlungen: Mit PlanJunior erweiterst du den Gesundheitsschutz für dein Kind bei Zahngesundheit, Kieferorthopädie und in weiteren Bereichen.

Mehr erfahren

Ähn­li­che Arti­kel