Naturgefahren Check: Wie schützt man sich vor Starkregen und Hochwasser?

Naturgefahren Check: Wie schützt man sich vor Starkregen und Hochwasser?

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Abenteuer Alltag
Lesezeit: 6-7 Minuten

Es braucht weder nahe gelegene Ufer noch große Hügel, um von Hochwasser oder Sturzfluten überrascht zu werden. Jeden kann es treffen – auch auf flachem Land, auch fernab von Flüssen und Seen, und an jedem Ort in Deutschland. Um auf der sicheren Seite zu sein, lohnt sich ein Naturgefahren Check auf der Seite des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft. Bei diesem kostenlosen Online-Check erhält man bei Eingabe der Postleitzahl eine Übersicht über die Zahl und die materielle Höhe bestimmter Schäden, die es in den vergangenen Jahren an diesem Ort gegeben hat.  Ebenfalls einsehbar ist der Starkregen- und Hochwassercheck auf derselben Seite.

Im Gegensatz zu Hochwasser ist Starkregen ein sehr schwer zu kalkulierendes Unwetter. Steigende Hochwasserpegel an größeren Gewässern werden laufend beobachtet. Anwohner erhalten dadurch einen Zeitvorsprung, um ihre Gebäude zu sichern und sich selbst in Sicherheit zu bringen. Ort und Zeitpunkt einer Starkregenflut sind aber nur schwer bis gar nicht vorherzusagen. Diese extremen Regengüsse von über 40 Litern pro Quadratmeter und Stunde kommen meist wie aus dem Nichts, was sie für die Betroffenen umso tückischer machen.

Hoch­was­ser­schutz: Durch gute Vor­aus­pla­nung Hoch­was­ser­schä­den ver­hin­dern

Wie groß die Schäden nach einer Überschwemmung ausfallen, hängt jedoch nicht allein von den Wassermassen ab – ebenso entscheidend ist das eigene Verhalten im Ernstfall und wie gut du dich darauf vorbereitet hast.

Wir geben dir hier ein paar Tipps, wie du dich verhalten kannst. Zunächst solltest du einen Naturgefahren Check machen, damit du einschätzen kannst, wie hoch das Risiko in deinem Wohnviertel ist. Bei hohem Risiko solltest du einen Notfallplan erstellen und Gefahrenquellen beseitigen.

Der Notfallplan – Was du beachten solltest:

  • Gibt es Kinder, ältere Menschen und Tiere im Haus, die rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden müssen?
  • Wissen deine Kinder, wo sie hingehen können, falls dein Haus wegen Überflutung nicht mehr zugänglich ist? Bedenke dabei, dass dir das Handy nichts nützt, wenn Strom- und Mobilfunknetze ausgefallen oder überlastet sind.
  • Ausweisdokumente, Medikamente und andere wichtige Dinge solltest du im Notfall nicht lange suchen müssen. Plane für jede Person in deinem Haushalt einen Notfallrucksack ein.
  • Gemeinsam ist man stärker: Organisiere eine Nachbarschaftshilfe, die mit einem zuvor gemeinsam verabredeten Zeichen aktiviert werden kann.


Entdecke die Schwachstellen im Haus und beseitige alle Gefahrenquellen für den optimalen Hochwasserschutz:

  • Mache einen Naturgefahren Check: Durch welche Öffnungen kann Wasser in dein Haus oder deine Wohnung eindringen? Mit welchen baulichen und nicht-baulichen Vorkehrungen ließe sich das verhindern oder verzögern?
  • Überprüfe: was zahlt die Hausratversicherung? Deckt deine Wohngebäudeversicherung auch wirklich alle Elementarschäden ab? Rückstau aus dem Abwasserkanal ist beispielsweise eine der häufigsten Schadensursachen bei Starkregen. Hier kann eine Elementarschadenversicherung die verursachten Schäden abdecken.
  • In einigen besonders gefährdeten Ortschaften sollten Hausbesitzer eventuell auch die Öltanks im Keller gegen Auftrieb durch Wasser sichern.
  • Gefährliche Stoffe oder Chemikalien müssen besonders gesichert werden, um einströmendes Wasser nicht zu vergiften.
  • Kontrolliere die Funktion von Hebe-Anlagen und Rückstau-Klappen in Kellerräumen und Souterrain-Wohnungen.
  • Bringe wertvolle Einrichtungsgegenstände auf den Dachboden, solange noch Zeit dafür ist.
  • Fahre alle Fahrzeuge zu höher gelegenen Parkplätzen. Benutze keine Tiefgaragen.

Die 4 wich­tigs­ten Über­le­bens­tipps für den Ernst­fall

Viele Menschen unterschätzen die Geschwindigkeit von Wassermassen ebenso wie die Gefahr, die schon von geringen Mengen an einströmendem Wasser ausgehen kann. Eine gute Vorbereitung ist schon die halbe Miete, wenn es um Hochwasserschutz geht, um auch in Notsituationen die Kontrolle zu behalten.
 

1. Alle Fluchtwege freihalten. Sichere jede Tür rechtzeitig vor Wassereintritt mit einem starken Keil – oder hänge sie einfach aus. Dies gilt vor allem für Keller, Souterrain-Wohnungen und das Erdgeschoss. Eine Wasserhöhe von wenigen Zentimetern reicht nämlich schon aus, um eine Tür zu blockieren und dir den Fluchtweg abzuschneiden.

2. Sind Steckdosen überflutet, droht dir beim ersten Schritt ins Wasser ein tödlicher Stromschlag. Schalte deshalb den Strom ab, bevor die Flut kommt. Sollte dir dies nicht mehr gelingen, betrete den jeweiligen Raum unter keinen Umständen mehr.  

3. Vermeide unnötige Autofahrten bei einsetzendem Starkregen. Straßen, die teilweise oder sogar ganz überschwemmt wurden, dürfen nicht mehr befahren werden.

4. Verlasse das Haus nicht, wenn du von Hochwasser eingeschlossen bist. Strömungen erzeugen sehr starke Druck- und Sogverhältnisse, die selbst die besten Schwimmer unter Wasser ziehen können. Suche lieber Schutz in höher gelegenen Stockwerken und gehe keinesfalls in den Keller.

Fazit:

Es muss nicht gleich die Katastrophenflut sein – selbst kleine Überschwemmungen können großen Schaden anrichten und dich sogar in Lebensgefahr bringen. Gehe keine Risiken ein und lasse dich von den Finanzcoaches der DVAG detailliert beraten, mit welcher Wohngebäudeversicherung du auch bei Elementarschäden (Elementarschadenversicherung) auf der sicheren Seite bist. Hat das Hochwasser deine Einrichtung zerstört, wird die Hausratversicherung für die Kosten aufkommen, während für Flutschäden am Auto in der Regel die Kfz-Teilkaskoversicherung zuständig ist.

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