Sicherheit oder Flexibilität – was beim Sparen heute zählt

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Warum sich Geld­an­lagen neu sor­tie­ren

Nach fast sieben Jahren mit Null- und Minuszinsen stiegen die Zinsen ab 2022 deutlich an, bevor sie 2024 wieder leicht sanken. Viele Menschen fragen sich nun, wie sie ihr Geld in diesem wechselhaften Umfeld am besten anlegen können: sicher, flexibel oder mit Aussicht auf Rendite?

Dieser Überblick erklärt, welche Anlageformen heute zur Verfügung stehen, wie sie sich in Sicherheit, Ertrag und Flexibilität unterscheiden – und welche Lösung sich für unterschiedliche Lebenssituationen eignet. Dabei geht es auch um neue, flexible Modelle, die feste Zinsen mit täglicher Verfügbarkeit kombinieren.

Spar­buch – sicher, aber kaum noch zeit­ge­mäß

Das Sparbuch war viele Jahrzehnte die bekannteste Form der Geldanlage. Es galt als sicher, einfach und übersichtlich. Die Einlagen sind bis 100.000 Euro gesetzlich geschützt, ein Verlust ist daher praktisch ausgeschlossen.

Doch die Zinsen liegen seit Jahren nahe null. Wer sein Geld auf dem Sparbuch lässt, verliert durch die Inflation an Kaufkraft. Außerdem ist das Geld nicht immer sofort verfügbar: Für Beträge über 2.000 Euro gilt meist eine Kündigungsfrist.

Heute hat das Sparbuch vor allem symbolischen Wert. Es erinnert an eine Zeit, in der Zinsen selbstverständlich waren. Als echte Sparform spielt es kaum noch eine Rolle.

Tages­geld – fle­xi­bel, aber schwan­kend

Das Tagesgeldkonto ist die moderne Alternative zum Sparbuch. Es bietet täglich verfügbares Geld und meist etwas höhere Zinsen. Auch hier greift die gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro. Ein Verlust des Guthabens ist daher sehr unwahrscheinlich.

Dafür gibt es eine andere Unsicherheit: Der Zinssatz kann sich jederzeit ändern. Viele Banken bieten zunächst hohe Zinsen für neue Kunden, die aber nur wenige Monate gelten. Danach sinken sie oft deutlich.

Tagesgeld ist deshalb gut geeignet, wenn du kurzfristig Geld parken willst. Für längere Zeiträume oder planbare Erträge ist es weniger sinnvoll.

Fest­geld – plan­bar, aber unfle­xi­bel

Beim Festgeld steht die Sicherheit im Mittelpunkt. Du legst dein Geld für einen festen Zeitraum an, zum Beispiel für sechs oder zwölf Monate. Der Zinssatz bleibt über diese Zeit gleich. Du weißt also genau, wie viel du am Ende erhältst.

Der Nachteil ist die fehlende Beweglichkeit. Während der Laufzeit kannst du nicht auf dein Geld zugreifen. Wer es früher braucht, verliert meist einen Teil der Zinsen oder muss Gebühren zahlen.

Festgeld ist sinnvoll, wenn du dein Geld eine Zeit lang nicht brauchst und Wert auf feste Erträge legst. Für flexible Lebenssituationen eignet es sich weniger.

Fle­xibles Park­de­pot – Zin­sen mit Beweg­lich­keit

Zwischen Tagesgeld und Festgeld gibt es inzwischen eine Zwischenlösung: das flexible Parkdepot. Es verbindet feste Zinsen mit kurzer Bindung und bleibt trotzdem zugänglich.

Das Prinzip ist einfach. Der Zinssatz gilt für einen begrenzten Zeitraum, meist für drei Monate. Danach kann er an das aktuelle Marktniveau angepasst werden. Während dieser Zeit kannst du dein Geld fast täglich abheben. Manche Anbieter erlauben zusätzlich, einmal pro Woche neue Beträge einzuzahlen. Der Einstieg ist oft schon mit kleinen Summen möglich, zum Beispiel ab 25 Euro.

So bleibst du flexibel, hast aber gleichzeitig Planungssicherheit. Du weißt, welche Zinsen du in den nächsten Monaten bekommst, und kannst reagieren, wenn sich deine Situation ändert. Die Erträge sind in der Regel niedriger als bei langfristigem Festgeld, dafür bleibt dein Geld jederzeit verfügbar.

Das flexible Parkdepot ist eine gute Lösung, wenn du dein Geld für kurze Zeit anlegen willst – zum Beispiel, bis du dich für eine größere Investition entscheidest oder Reserven aufbauen möchtest.

Andere Mög­lich­kei­ten: Bau­spa­ren, Fonds, ETFs

Neben den klassischen Sparformen gibt es Anlagen, die stärker auf Zukunft und Wachstum ausgerichtet sind. Sie verfolgen andere Ziele und ergänzen sichere Sparprodukte, statt sie zu ersetzen.

Bausparen eignet sich, wenn du planst, in einigen Jahren eine Immobilie zu kaufen oder zu modernisieren. Beim Bausparen sparst du regelmäßig Geld an und sicherst dir schon heute feste Konditionen für ein späteres Darlehen. Die Guthabenzinsen sind niedrig, dafür bietet das Modell langfristige Planungssicherheit.

Fonds und ETFs sind auf den Vermögensaufbau über viele Jahre ausgelegt. Sie investieren in Unternehmen oder Märkte weltweit. Dadurch können sie höhere Erträge erzielen als klassische Sparprodukte – ihr Wert schwankt aber mit der Entwicklung an den Börsen. Wer in ETFs oder Fonds investiert, sollte daher Zeit mitbringen und auch längere Phasen mit geringeren Kursen aushalten können.

Diese Produkte verfolgen andere Ziele als Sparformen mit festen Zinsen. Sie können helfen, Vermögen aufzubauen oder langfristige Ziele zu erreichen – zum Beispiel die Altersvorsorge.

Fazit: Die Mischung macht’s

Keine Anlageform ist für alle gleich gut. Wer höchste Sicherheit sucht, findet sie bei Sparbuch oder Festgeld – allerdings mit sehr unterschiedlichen Erträgen. Während das Sparbuch kaum Zinsen bringt, bietet Festgeld aktuell rund zwei bis drei Prozent pro Jahr, verlangt dafür aber eine feste Bindung.

Wer höhere Renditen will, braucht Geduld und sollte auf Fonds oder ETFs setzen – mit der Bereitschaft, Kursschwankungen auszuhalten. Und wer die Flexibilität eines Tagesgeldkontos mit planbaren Zinsen verbinden möchte, findet in modernen Park- oder Flexdepots eine sinnvolle Zwischenlösung.

Solche Angebote gibt es heute bei vielen Banken und Versicherern – eines davon ist das Parkdepot Flex der Generali, das dieses Prinzip besonders klar umsetzt.

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