Eine ältere Frau legt besorgt eine Hand an die Brust

Schlaganfall: So erkennst du ihn rechtzeitig

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Lesezeit: 5-6 Minuten

Schlag­an­fall: So erkennst du ihn recht­zei­tig

Das Ereignis trifft so gut wie jeden aus heiterem Himmel: Hirnschlag, Apoplex oder Schlaganfall. Grundsätzlich kann der sogenannte Hirninfarkt jeden Menschen zu jeder Zeit treffen. Tatsächlich gibt es jährlich rund 270.000 Betroffene in Deutschland. Nach Herzinfarkt und Krebs ist der Hirninfarkt mit 15 Prozent die dritthäufigste Todesursache sowie Ursache Nummer eins für Behinderung und Pflegebedürftigkeit im Alter. Doch es muss nicht so weit kommen, wenn du gut informiert bist. Generali gibt dir in diesem Artikel Tipps und Merkhilfen, wie du einen Apoplex rechtzeitig erkennen und das Risiko für Spätfolgen so minimal wie möglich halten kannst. Das Wichtigste vorweg:

  • Die Symptome eines Schlaganfalls kündigen sich bei Patienten häufig plötzlich an, sodass nur begrenzt Zeit zum Handeln bleibt.
  • Erkennt man die Anzeichen rechtzeitig, können größere Schäden bei Schlaganfall-Patienten verhindert werden.
  • Ein gesunder Lebensstil ist die beste Prävention, damit es erst gar nicht zu einem Blutgerinnsel im Gehirn kommen kann.

Was passiert bei einem Schlaganfall?

Bei einem Schlaganfall verstopfen, verschließen oder verkalken die Arterien im Gehirn und führen so zu einer verminderten Durchblutung im Gehirn. Diese Durchblutungsstörung ist fatal, denn die Nervenzellen des Gehirns können nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt werden, sodass in jeder Minute etwa 1,9 Millionen Nervenzellen zugrunde gehen. Ganz egal was die Ursache ist, bei einem Schlaganfall gilt: „Time is Brain“, also „Zeit ist Gehirn“. Die größte Chance für möglichst wenig Schäden ist, so früh wie möglich zu handeln. Daher ist es enorm wichtig, die ersten Anzeichen eines Schlaganfalls überhaupt zu kennen und entsprechend zu reagieren, sobald man diese bei sich selbst oder bei anderen bemerkt. Die nachfolgenden Infos können somit lebensnotwendig für dich oder dein Umfeld sein.

Welche Symptome und erste Anzeichen deuten auf einen Schlaganfall hin?

Du kannst die Anzeichen für einen Schlaganfall schon erkennen, bevor er eintritt, wenn du nur aufmerksam genug bist. Was so problematisch an Schlaganfällen ist, nämlich dass er meist sehr plötzlich auftritt, ist gleichzeitig eine Hilfe beim Erkennen der Symptome: Sie treten ebenfalls plötzlich auf und sollten ein Warnzeichen für dich sein. Auch können Symptome einzeln oder in Kombination auftreten. Die Betroffenen erleiden Symptome in drei verschiedenen Kategorien:

Neurologische Ausfälle:

  • einseitige Lähmung oder Kraftminderung vor allem im Arm und/oder Bein
  • einseitig herabhängender Mundwinkel
  • plötzlich einsetzende Schwäche
  • einseitiges pelziges, kribbliges oder taubes Gefühl im Bein, Arm oder Gesicht
  • Sehstörungen oder Blindheit auf einem Auge
  • verschwommenes oder doppeltes Sehen
  • akuter Schwindel
  • Gangunsicherheit

Sprachliche und/oder kognitive Probleme:

  • undeutliche oder unverständliche Sprache
  • lange Pausen beim Sprechen
  • sich wiederholende Wörter und Silben
  • Verlust des Sprachvermögens
  • eingeschränkte Ausdrucksfähigkeit und Verständnisstörungen

Akute Beschwerden und Schmerzen:

  • heftige Kopfschmerzen, auch Vernichtungskopfschmerz genannt
  • Übelkeit und/oder Erbrechen
  • plötzliche Bewusstlosigkeit

Welche Faustregeln zum Erkennen eines Hirninfarkts gibt es?

Diese Liste der Anzeichen ist umfassend und eventuell kannst du dir nicht alle Anzeichen merken. Der FAST-Test bietet dir dafür eine Erinnerungshilfe, sodass du im Fall der Fälle schnell eine Behandlung in die Wege leiten kannst:

  • Face: Bitte den Betroffenen zu lächeln. Ein herabhängender Mundwinkel deutet auf Halbseitenlähmung hin.
  • Arms: Lass den Patienten seine Arme nach vorn strecken und die Handflächen nach oben halten. Bei Lähmung sinkt ein Arm oder dreht sich.
  • Speech: Bitte den Betroffenen, einen einfachen Satz nachzusprechen. Wenn das nicht geht oder die Stimme verwaschen klingt, leidet er unter Sprachstörungen und du solltest schnell handeln.
  • Time: Selbst bei einem vagen Verdacht auf Hirnschlag wähle schnell den Notruf (112) und schildere die Symptome. Ein Arzt kann im Anschluss die Diagnose stellen.

Wichtig: Nenne den behandelnden Ärzten auch die Symptome, die nur kurzfristig aufgetreten und wieder verschwunden sind. Jedes Detail kann bei der Diagnose, Behandlung und Prävention eines erneuten Anfalls wichtig sein. Auf diese Weise können auch andere gefährliche Notfälle wie beispielsweise eine Hirnblutung ausgeschlossen werden. Eine in vielen Krankenhäusern eigens dafür eingerichtete Schlaganfall-Einheit, auch „Stroke Unit“ genannt, hat sich auf die Behandlung von Schlaganfall-Patienten spezialisiert. Mithilfe von extra zugeteiltem Fachpersonal kann Patienten in der Stroke Unit schneller und effizienter geholfen werden.

Was sind Ursachen und Risikofaktoren?

Die Ursachen für einen Hirninfarkt sind, abgesehen vom offensichtlichen Arterienverschluss, vielfältig und häufig nicht klar zu identifizieren. Fest steht jedoch, dass es bestimmte Risikofaktoren gibt, die das Risiko, einen akuten Schlaganfall zu erleiden, deutlich erhöhen.

1. Erhöhter Blutdruck: häufigste Ursache für einen Schlaganfall

Dauerhafter Bluthochdruck, der nicht behandelt wird, kann Schäden an den Gefäßwänden verursachen, wodurch das Arteriosklerose-Risiko und damit auch das Apoplex-Risiko steigt. Auch andere Gefäßprobleme werden begünstigt, etwa eine Hirnblutung oder ein Herzinfarkt.

2. Hohe Cholesterinwerte

Durch zu hohe Blutfettwerte ohne Behandlung wird die Entstehung von Arterienverkalkung, Arteriosklerose und damit ein Apoplex begünstigt. Der Grund dafür ist, dass sich das Cholesterin an den Gefäßwänden ablagert und diese entweder verengen kann, oder dass es vom Blutstrom mitgerissen wird, sodass es in kleineren Hirnarealen stecken bleibt und dadurch einen Apoplex auslöst. Vor allem niedrige HDL-Cholesterinwerte und gleichzeitig hohe LDL-Cholesterinwerte erhöhen das Hirnschlag-Risiko.

3. Diabetes mellitus

Die Zuckerkrankheit greift ebenfalls die Gefäßwände der Betroffenen an, was Durchblutungsstörungen und damit einen Hirnschlag begünstigt. 

4. Rauchen

Rauchen richtet unter anderem Schäden in den Blutgefäßen an und erhöht für Frauen das Apoplex-Risiko um das Dreifache, während das Risiko bei Männern 1,7-mal höher ist. Wie lange jemand bereits Raucher ist und wie viel Zigaretten pro Tag geraucht werden, sind gleichfalls entscheidend. Durch Rauchen werden außerdem die Blutplättchen klebriger, was die Gerinnungsbereitschaft erhöht. Dadurch können sich leichter Blutgerinnsel bilden, die Gefäße verstopfen. Es gibt aber einen Hoffnungsschimmer für leidenschaftliche Raucher, die womöglich bereits seit Jahrzehnten rauchen: Wer mit dem Rauchen aufhört, hat bereits nach fünf Jahren dasselbe Schlaganfall-Risiko wie jemand, die nie geraucht hat. Ein Grund mehr also, so bald wie möglich mit dem Rauchen aufzuhören.

5. Hohes Alter

Ein Risikofaktor, den man nicht vermeiden kann, ist hohes Alter. Über 80 Prozent der Schlaganfall-Betroffenen haben das 60. Lebensjahr überschritten. Frauen sind durchschnittlich 75 und Männer etwa 68 Jahre alt, wenn sie zum ersten Mal einen Apoplex erleiden.

6. Weitere Schlaganfall-Risikofaktoren

  • Übergewicht und Bewegungsmangel erhöhen die Wahrscheinlichkeit für hohen Blutdruck und Diabetes
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • chronischer Stress
  • vererbte Blutgerinnungsstörungen
  • Herzrhythmusstörung wie Vorhofflimmern
  • Herzerkrankungen wie koronare Herzkrankheit und Herzschwäche
  • Raucherbein
  • Impotenz
  • Verengte Halsschlagader (meist entstanden durch Gefäßverkalkung)
  • Operationen, insbesondere am Herzen

Wie kann man einem Schlaganfall vorbeugen?

Wenn du Risikofaktoren wie Rauchen, ungesunde Ernährung, zu wenig Bewegung, Stress und Alkohol ausschaltest, minimierst du dein Risiko eines Schlaganfalls um bis zu 70 Prozent. Zu den fünf häufigsten Ursachen gehören neben dem Rauchen chronischer Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte sowie Diabetes. Insgesamt kannst du durch einen gesunden Lebensstil einiges dafür tun, dein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und damit auch für Blutgerinnsel im Gehirn zu mindern. Wichtig ist vor allem, deinen Blutdruck und deine Cholesterinwerte im Blick zu haben und gegebenenfalls gegenzusteuern. Das kannst du zum Beispiel durch ausreichend Bewegung im Alltag, ein gesundes Körpergewicht, gesunde Ernährung mit möglichst wenig verarbeiteten Lebensmitteln, gesunde Fette und wenig Zucker.

Fazit

Mit dem FAST-Test lassen sich akute Symptome und Anzeichen eines Schlaganfalls schnell identifizieren und eine zügige Behandlung mit anschließender Therapie sicherstellen. Viele Risikofaktoren wie Rauchen, zu viel Alkohol, Übergewicht und Bewegungsmangel hast du selbst in der Hand. Wenn es doch zu einem Hirninfarkt kommt, bist du jedoch auch nicht allein: Mit unserem Schlaganfallprogramm kann Generali Apoplex-Patienten und Betroffene bei der Therapie unterstützen und ihnen helfen, wieder zurück ins Leben zu finden. Auf dem Weg zu einem gesünderen Lebensstil hilft dir außerdem unsere Blutdruck-App. Mehr Infos findest du auf unseren Gesundheitsangeboten.

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