Ein Mann hangelt sich durch eine Kletterwand

Komfortzone verlassen: Tipps für den Alltag

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Abenteuer Alltag
Lesezeit: 6-7 Minuten

Warum es sich lohnt, eigene Gren­zen zu über­win­den

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Dabei kann es richtig guttun, neue Dinge auszuprobieren und die eigenen Grenzen zu überwinden. Hier erfährst du, wie du mehr Abwechslung in den Alltag bringst. Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Das Komfortzonenmodell und die Psychologie zeigen: Wer regelmäßig die eigene Komfortzone verlässt, kann mit Erfolgserlebnissen rechnen.
  • Menschen, die sich Herausforderungen stellen und Grenzen überwinden, entwickeln ein besseres Selbstwertgefühl. Deshalb solltest du Schwierigkeiten nicht aus dem Weg gehen.
  • Mit unseren Tipps kannst du schon im Kleinen üben, deine Komfortzone zu verlassen und die Lernzone zu betreten.

Neues zu wagen, ist leichter, wenn man weiß, dass man im Ernstfall sicher aufgehoben ist. Mit uns bist du in der Freizeit gegen Unfälle und auf Reisen gut abgesichert, sodass du keine Angst davor haben musst, neue Wege zu gehen.

Warum es sich in der Komfortzone so heimelig anfühlt

Das Komfortzonenmodell kommt aus der Erlebnispädagogik, manchmal wird es auch Drei-Zonen-Modell genannt. Darin werden drei Bereiche der Persönlichkeitsentwicklung unterschieden.

In der Mitte liegt die Komfortzone, sie wird assoziiert mit Sicherheit und Entspannung. Nur findet hier kein Fortschritt statt. Wer in dieser Zone verharrt, lernt kaum dazu. Das passiert erst, wenn man sich einen Schritt nach vorn wagt, in die sogenannte Lernzone. Den eigenen Sicherheitsbereich zu verlassen, kann von einem mulmigen Gefühl und Angst begleitet sein. Doch nur hier, außerhalb der Komfortzone, kann man Neues lernen und sich entwickeln. Wer Risiken eingeht und die persönlichen Grenzen erweitert, wird mit persönlichem Wachstum belohnt.

Hinter diesem Lernbereich liegt die dritte, die sogenannte Panikzone. Hier können uns Stress, Angst und übergroße Hürden lähmen, es ist ein Bereich der existenziellen Bedrohung. Wer dort landet, ist einen Schritt zu weit aus der Komfortzone getreten, erlebt einen Kontrollverlust. In dieser Zone dazuzulernen, wird wieder unwahrscheinlich.  

Innerhalb der Komfortzone liegt alles, was du kennst, etwa Gewohnheiten und Routinen. Diese sind natürlich wichtig, weil sie Stabilität bieten sowie ein Gefühl von Sicherheit und Vorhersehbarkeit. Routinen sorgen auch dafür, dass wir kleinere Aufgaben erledigen, ohne dafür allzu viel geistige Kapazität aufwenden zu müssen. Aber was, wenn nicht nur Zähneputzen, Kaffeekochen und die morgendliche Fahrt zum Arbeitsort unbewusst laufen, sondern zunehmend dein ganzes Leben? Donnerstags zum Tennis, beim Italiener immer die gleiche Pizza, im Herbst einmal auf die Insel, aber immer in dieselbe Ferienwohnung, da weiß man, was man hat.

Solange du deine Komfortzone nie verlässt, scheinst du dein Leben unter Kontrolle zu haben. Du weißt, wie alles funktioniert, abläuft und welche Antworten die richtigen sind. Hier blamierst du dich niemals mit Unwissen, machst dich nicht verwundbar und gehst keine Risiken ein. Allerdings nimmst du dir in deiner Komfortzone die Chance auf Wachstum und Veränderung. Über dich hinauswachsen kannst du nur, indem du Herausforderungen annimmst und bewältigst, statt ihnen auszuweichen.

Damit musst du nicht warten, bis dir das Leben die nächste Hürde präsentiert. Die Psychologie zeigt: Indem du absichtlich neue Erfahrungen in deinen Alltag einlädst, machst du dir bewusst, dass hinter den Grenzen deiner Komfortzone persönliches Wachstum, Spaß und Erfolg liegen. Das Schöne: Außerhalb unserer persönlichen Grenzen starten wir alle wieder bei null. Lass dich deshalb nicht von Versagensängsten und der Furcht vor Zurückweisung davon abhalten.

Darum lohnt es sich, eigene Grenzen zu überwinden

Indem du mit kleinen Veränderungen deine Komfortzone verlässt und Neues lernst, erweiterst du deinen Horizont und bleibst geistig flexibel. Schwierigen Situationen wirst du dich in Zukunft einfacher anpassen können und Auswege finden. Es wird dir leichterfallen, deine Komfortzone zu verlassen, wenn es einmal wirklich sein muss.

1. Selbstwirksamkeit erfahren

Du lernst, dich deiner Angst zu stellen, und erhöhst so deine Widerstandsfähigkeit. Indem du dir selbst vorlebst, dass du etwas erreichen kannst und Einfluss auf den Lauf deines Lebens hast, steigerst du dein Selbstwertgefühl.

Hier spricht man auch von der Selbstwirksamkeit. Das Konzept von Selbstwirksamkeit umfasst einerseits die Fähigkeiten, Herausforderungen zu bewältigen, und andererseits die innere Überzeugung und das Bewusstsein, dass man es schaffen wird. Selbstwirksamkeit ist eine wichtige Fähigkeit, um die eigene Resilienz zu stärken (weitere Informationen dazu findest du hier). Wer beispielsweise aus Angst vor Kontrollverlust lieber in der Komfortzone bleibt, kann gezielt daran arbeiten, Selbstwirksamkeit zu erfahren und zu stärken. Das klappt durch das bewusste Aufsuchen von Herausforderungen und das Setzen kleiner, machbarer Ziele.

2. Kognitive Fähigkeiten erhalten

Das Gehirn wächst mit seinen Anforderungen: Bis zu Tod formt es neue neuronale Verknüpfungen. Diese Neuroplastizität des Gehirns ist einer der Gründe, warum du dich neuen Einflüssen und Aufgaben stellen solltest: Herausforderungen helfen dem Gehirn, fit zu bleiben. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass geistig flexible Menschen länger mit Alltagstätigkeiten zurechtkommen. Aktivitäten, um deinen Verstand gesund und gefordert zu halten, müssen nicht kompliziert sein. Wer in seiner Freizeit gern liest, tut damit auch etwas für den Grips. Wenn du dabei deine Komfortzone verlassen willst, lies vielleicht ein Buch in einer Fremdsprache. Das fordert die Aufmerksamkeit noch stärker.

3. Neues wagen

Die Komfortzone zu verlassen, kann den Weg in ein aufregenderes Leben bedeuten und dich die Gegenwart mehr genießen lassen. Oft ist das Altbekannte tröstlich, aber auch fade. Mach also Platz für Veränderung im Leben. Dabei kannst du klein anfangen. Versuche, etwas zu kochen oder zu backen, an dem du fürchtest zu scheitern, aber dessen Rezept sich lecker liest. Statt jedes Halbjahr denselben Zumbakurs zu belegen, versuch es mit einer außergewöhnlichen Sportart wie Fechten oder Quidditch.

Drei praktische Übungen und Tipps

1. Gegenteiltag

Am 25. Januar ist offizieller Gegenteiltag. Du kannst einen solchen aber auch an jedem anderen Tag des Jahres zelebrieren. Als Übung, um aus persönlichen Routinen auszubrechen, machst du einen Tag lang alles anders als gewöhnlich. Morgens putzt du mit der linken Hand die Zähne, wenn du sonst die rechte nimmst. Du trägst in der Regel nur gedeckte Farben? Dann kombiniere heute Sonnengelb und Rosarot. Verbringst du deine Mittagspause meist am Handy, versuche einmal, offline Pause zu machen, und kaufe dir zum Beispiel eine Zeitschrift oder geh spazieren. Hauptsache, du ertappst dich möglichst oft im Autopilotmodus und entscheidest dich dann bewusst, anders zu handeln.

2. Worst-Case-Szenario

Stehst du vor einer schwierigen Situation oder beängstigenden Entscheidung, spiele im Kopf einmal durch, was das schlimmste Ergebnis wäre. Du möchtest beispielsweise deine Chefin auf eine Gehaltserhöhung ansprechen, traust dich aber nicht. Überlege dann: Was würde schlimmstenfalls passieren? Wirst du direkt gefeuert, weil die Chefin dich unverschämt finden würde? Wird sie es jedem im Büro erzählen, damit deine Kollegen dich auslachen? Das ist nicht sehr wahrscheinlich. Wird sie ablehnen? Damit musst du rechnen. Wäre das ärgerlich? Sicher. Aber du hättest deine Forderung immerhin ausgesprochen. Du hättest dich getraut und könntest stolz auf dich sein. Und wer weiß, ob deine Chefin nicht doch über Gehaltserhöhung nachdenkt…

Du kannst das Best-Case-Szenario auf diese Weise ebenso visualisieren und darüber nachdenken, welche positiven Auswirkungen es haben könnte, wenn du dich aus deiner Komfortzone hinausbewegst.

3. Gemeinsamer Nenner für Neues

Erweitere deine Komfortzone um angrenzende Themen und Tätigkeiten. Nicht jeder findet die Motivation, sich kopfüber in ein komplett neues Hobby zu stürzen. Dafür kannst du erprobte Hobbys erweitern und ihr Umfeld erkunden. Malst du zum Beispiel mit Aquarell oder Acryl, hast aber bisher Motive kopiert, besuche einen Aktzeichenkurs oder einen Kurs in Freilichtmalerei, um dein Talent zu erproben. Gehst du in deiner Freizeit gern auf Reisen, besuche neue Orte. Ob ein Städtetrip in die Hauptstadt oder der lang hinausgezögerte Besuch bei Freunden, die aufs Land gezogen sind. Begib dich an Orte, an denen du noch nie gewesen bist, oder lerne einen Ort von einer neuen Seite kennen, zum Beispiel indem du Sport und Reisehobby miteinander verknüpfst.

Fazit

Ob im Job oder privat, es wird sich in jedem Fall für dich lohnen, dich aus deiner Komfortzone zu wagen. Wer sich nicht von Ängsten zurückhalten lässt, sondern sich bewusst Veränderungen aussetzt und neue Reize sucht, führt ein abwechslungsreicheres Leben. Und pflegt gleichzeitig Selbstbewusstsein und kognitive Fitness.

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