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Hitze adé – Passive Kühlung für neue und alte Gebäude

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Lesezeit: 5-6 Minuten

Hitze adé – Pas­sive Küh­lung für neue und alte Gebäude

Die Dämmung eines Hauses ist nicht nur für die kälteren Jahreszeiten relevant. Auch für die heißer werdenden Sommermonate ist die Kühlung eines Gebäudes in den Mittelpunkt gerückt. Nachteil der klassischen Klimaanlage ist, dass sie Energie schluckt und krank machen kann. Die passive Kühlung ist hingegen das Stichwort für alle Bauherren. Passiv ist sie in dem Sinn, dass bauliche Gegebenheiten dafür sorgen, dass die Wärme draußen bleibt.

Das und mehr erfährst du in diesem Artikel:

  • Mit ein paar Tricks kannst du allein schon durch Lüften und Abdunkeln dafür sorgen, dass deine Räume kühl bleiben.
  • Dämmstoffe, neue Fenster oder ein weißer Anstrich: Die passive Kühlung kann durch bauliche Veränderungen bei bereits bestehenden Gebäuden innerhalb einer Sanierung verbessert werden.
  • Bei Neubauten können eine ausgeklügelte Raumplanung, ein Garten auf dem Dach und eine innovative Heizung Kühlung bringen.

Was du selbst tun kannst, um die Räume zu kühlen

Bevor bauliche Maßnahmen in Angriff genommen werden, kannst du selbst dazu beitragen, dass die Wärme nicht nach innen dringt. Das beginnt damit, dass du tagsüber, während der größten Hitze, die Fenster abdunkelst. Ausgiebiges Lüften am kühlen Morgen und anschließend die Fenster schließen, damit die kühle Luft im Raum bleibt, ist ebenfalls ein probates Mittel.

Allzu große Fenster, die nach Süden ausgerichtet sind, belichten einen Raum zwar gut, heizen ihn aber auch im Lauf des Tages auf. Hier bietet sich an, die Fassade mit einer Sonnenschutzeinrichtung zu versehen: mit Rollläden an der Außenwand oder mit Thermovorhängen innen an den Fenstern. Falls du einen Neubau planst, sollten nach Süden gerichtete Fenster besser nicht bis zum Boden gehen.

Nicht immer kommt die Hitze von außen, auch in den Innenräumen befinden sie Wärmequellen, zum Beispiel ein alter Kühlschrank. Durch den Gebrauch energieeffizienter Elektrogeräte, die weniger Abwärme produzieren, kannst du das Aufheizen von innen vermeiden.

Fassade: Wärmedämmung und Sonnenschutz von außen

Der Schutz vor niedrigen Temperaturen ist essenziell. Deshalb wird oft eine effektive Wärmedämmung bei der Sanierung von Häusern durchgeführt. Dafür werden Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) genutzt. Sie sind eine Alternative für vorgehängte Fassaden und für eine Dämmung im Winter ideal. Aber kann diese Gebäudedämmung auch für niedrigere Innentemperaturen im Sommer sorgen? Leider sind diese Dämmstoffe kein 2-in1-Paket: Ist das Haus mit WDVS gedämmt, spart der Bauherr die Heizkosten im Winter, aber die Dämmung kann nicht verhindern, dass sich Innenräume aufheizen.

Relativ kostengünstig und effektiv ist hingegen an der Fassade befestigter Sonnenschutz: Bereits beim Bau oder später bei der Sanierung von Gebäuden sind Sonnenschutzjalousien eine gute Lösung. Sie kühlen den Raum passiv dadurch, dass sie den Raum abdunkeln und je nach Fenster mit speziellen Beschichtungen die Hitze reflektieren oder absorbieren.

Heizung: Eine Wärmepumpe als passives Kühlsystem

Eine Wärmepumpe ist nicht nur eine Heizung, sie kann die Räume auch inaktiv kühlen. Meistens wird sie an eine Fußbodenheizung angeschlossen. Je nach Anlage wird die Umgebungsluft oder Wasser aus dem Erdreich unter dem Bauwerk für Heizungswärme genutzt. Das funktioniert auch umgekehrt: Wird die Wärmepumpe zusätzlich mit einem Verdichter betrieben, kann sie auch als Kühlaggregat eingesetzt werden.

Weitere Möglichkeiten, um ein Bauwerk inaktiv zu kühlen, wurden schon von den Römern genutzt. Es sind einfache physikalische Prinzipien, die sich je nach Bauprojekt auszahlen können:

  • Verdunstungskühlung: Wir kennen das Prinzip durch unseren Körper: Heizt er sich auf, sondert er Wasser in Form von Schweiß aus. Durch das Verdunsten der Feuchtigkeit auf der Hautoberfläche wird dem Körper Wärme entzogen und er kühlt ab. Dieses Prinzip lässt sich auch für Räume anwenden. Eine warme Oberfläche wird mit Wasser benetzt. Dieses verdunstet und kühle Luft entsteht, die durch das Haus geleitet wird.
  • Luftbrunnen: Hier sorgt ein Brunnen zum Erdreich für einen Austausch der Luft. Die kühle Erdluft wird in das Gebäude geleitet und kühlt. Der Vorteil: Auch im Winter profitiert man von dem Luftaustausch. Dann ist die Luft von unten wärmer als in der Umgebung und unterstützt somit eine Aufheizung der Räume.

Garten auf dem Dach: Dachbegrünung sorgt für Kühlung

Die Begrünung des Dachs oder der Fassade ist eine hervorragende Möglichkeit, innerhalb einer Sanierung für passive Abkühlung zu sorgen. Wird etwa ein Flachdach begrünt, entsteht durch die Verdunstungskälte ein Mikroklima innerhalb deines Hauses und natürlich in der näheren Umgebung. Nicht nur in einer Stadt bewirkt eine Dachbegrünung eine Reduzierung der Lufttemperatur. Auch das Regenwasser wird nicht sofort abgeleitet, sondern sorgt für Kühle und Feuchtigkeit. Die sogenannte extensive Dachbegrünung ist besonders leicht, weil sie keinen Bodenaufbau benötigt: Stattdessen wird ein Substrat verwendet, welches die Grundlage für das Wachstum der Pflanzen bietet. Selbstverständlich sollte eine Begrünung von Fachleuten geplant werden, damit es nicht zum Durchfeuchten und Schäden am Dach kommt.

Fassaden können ebenfalls begrünt werden. Mit speziellen Vorrichtungen kann Pflanzenwuchs nicht nur als Fassadendämmung dienen, sondern hält die Kühle im Bauwerk. Die UV-Einstrahlung wird vermindert und extreme Temperaturschwankungen werden ausgeglichen. Zudem ist eine begrünte Fassade oder ein begrüntes Dach ein fantastischer Schallschutz: Sie dämmt Geräusche. Außerdem entsteht der angenehme Nebeneffekt der Energie- und Kosteneinsparung beim Heizen.

Die Verglasung und der Anstrich

Steht die Erneuerung für einen Altbau an, sind nicht nur die Innendämmung und Fassadendämmung im Fokus, sondern auch die Fenster. Je nach Gebäudeart ist ein sogenanntes thermochromes Glas eine Möglichkeit: Bei starker Sonneneinstrahlung verfärbt es sich und wird dunkel. Das hält die weitere Aufheizung von Innenräumen weitgehend auf. Grundsätzlich wird bei heißen Sommern mit kleineren Fensterflächen ein kühleres Raumklima erreicht. Oft unterschätzt wird der Anstrich eines Hauses: Eine weiß gestrichene Wand reflektiert das Sonnenlicht und heizt sich deshalb weniger stark auf.

Fazit

Kühlung im Sommer: Bauliche Maßnahmen werden auf Dauer notwendig werden, um eine passive Abkühlung der Häuser zu erreichen. Das beginnt bei Sanierungen und Einbauten bei einem Altbau und wird immer mehr bei der Planung von Neubauten berücksichtigt werden müssen. Zu dämmen reicht nicht aus. Aber von den Fenstern über den Anstrich, das Gründach oder eine Wärmepumpe: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten. Damit du für deine Sanierung oder deinen Neubau gut versichert bist, empfehlen wir dir die Generali Bauversicherung.

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