Rundum-Schutz
Identitätsdiebstahl ist weltweit eine wachsende Bedrohung. Auch in Deutschland sind die Zahlen alarmierend: Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Initiative Sicher Handeln aus dem Jahr 2023 ist bereits jeder zehnte Erwachsene (11 %) Opfer von Identitätsdiebstahl im Internet geworden. Damit nicht genug: Mittlerweile kennt beinahe jeder fünfte Befragte (19 %) eine Person, deren Daten bereits in der Vergangenheit gestohlen wurden.
Im folgenden Artikel wollen wir dir alle Informationen zu diesem gefährlichen Thema geben, die du brauchst, um dich vor Identitätsbetrug zu schützen. Wir erklären dir, wie du dich und deine Daten bestmöglich schützen kannst – und welche Schritte du unternehmen kannst, wenn du bereits Opfer von Identitätsbetrug geworden bist. Das Wichtigste in Kürze:
- Vor allem im Internet sind sensible persönliche Informationen und Kontodaten in Gefahr - beispielsweise durch Hacker-Angriffe oder illegalen Datenhandel.
- Auch in der Offline-Welt drohen Schwierigkeiten, wenn wichtige Dokumente wie dein Personalausweis in die Hände von Kriminellen geraten.
- Wenn durch den Raub deiner Bankdaten offene Rechnungen entstehen, kann das negative Auswirkungen auf deinen Schufa-Score haben.
Identitätsdiebstahl ist längst keine Ausnahmeerscheinung mehr, sondern eine reale Gefahr in der digitalen Welt. Ob beim Online-Shopping, in sozialen Netzwerken oder durch massive Datenlecks – die Wege, auf denen persönliche Daten missbraucht werden können, sind vielfältig. Im Folgenden zeigen wir dir typische Szenarien, wie Identitätsbetrug heute abläuft – und warum es wichtig ist, Warnsignale frühzeitig zu erkennen.
Immer wieder kommt es vor, dass Kriminelle mit gestohlenen Kreditkartendaten Waren im oft hohen Geldwert bestellen. Der Clou an der Sache: Die Täter nehmen die Ware in Empfang und verkaufen sie weiter – die Rechnung wird jedoch an das unwissende Identitätsbetrugsopfer gestellt, das unter Umständen mit Inkasso-Firmen zu tun bekommt.
Identitätsbetrug muss aber nicht zwingend primär finanzielle Folgen haben. In Zeiten, in denen Social Media omnipräsent ist, stellt auch der Online-Identitätsdiebstahl eine riesengroße Gefahr dar. Kriminelle könnten dein Passwort hacken und somit deine Facebook-, X- oder Instagram-Profile übernehmen – von Spam bis hin zu rufschädigenden Postings ist die Palette der möglichen Verwendungszwecke enorm. Auch Fake-Profile werden oft erstellt: Hier werden einfach Foto und Name einer Person übernommen (was leider ganz einfach funktioniert) und Fake-Profile erstellt. Besonders Prominente, aber auch Otto Normalverbraucher sind hiervon betroffen.
In den vergangenen Jahren haben Datenlecks immer wieder für Schlagzeilen gesorgt – und die Konsequenzen sind oft weitreichender, als es auf den ersten Blick scheint. Bei solchen Vorfällen verschaffen sich Kriminelle Zugriff auf persönliche Informationen wie Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern und manchmal sogar Zahlungsdaten oder Passwörter. Diese Daten stammen häufig aus Kundendatenbanken großer Unternehmen, Online-Dienste oder sozialer Netzwerke.
Die gestohlenen Informationen werden anschließend in kriminellen Netzwerken weiterverkauft oder für gezielte Angriffe genutzt. Beispielsweise könnten Hacker durch Phishing-Mails versuchen, dich dazu zu bringen, weitere sensible Daten preiszugeben, etwa durch Links zu gefälschten Login-Seiten. Ein weiteres Risiko besteht darin, dass Betrüger mit diesen Informationen gezielt Identitätsklau betreiben, etwa indem sie auf deinen Namen Waren bestellen oder Verträge abschließen.
Kriminelle nutzen gestohlene Ausweise nicht nur, um unter falschem Namen Kredite zu beantragen oder Einkäufe zu tätigen – die Möglichkeiten sind vielseitig und oft schwer nachzuvollziehen. Mit einem gestohlenen Personalausweis könnten Betrüger beispielsweise Mietverträge abschließen, Mobilfunkverträge anmelden oder sogar Social-Media-Profile auf deinen Namen erstellen, um Identitätsbetrug weiter zu verschleiern.
Besonders riskant wird es, wenn gestohlene Ausweisdaten mit weiteren Informationen wie deiner Adresse oder Telefonnummer kombiniert werden. Diese Daten ermöglichen es Betrügern, umfangreiche und glaubwürdige Fälschungen zu erstellen, die es Behörden oder Banken erschweren, den Betrug sofort zu erkennen.
Du hast bemerkt, dass du Opfer von Identitätsklau geworden bist? Dann ist es wichtig, schnell zu handeln und (je nach Art des Betrugs) folgende Schritte zu unternehmen.
Informiere deine Bank beziehungsweise deinen Kreditkartenanbieter. Wurde dir eine Kreditkarte gestohlen und hat der Kriminelle bereits Geld damit abgehoben, bekommst du das Geld unter Umständen zurück.
Wenn dir dein Ausweis, etwa der Personalausweis oder der Reisepass, gestohlen wurde, musst du es sofort bei der Polizei melden.
Wirf regelmäßig einen Blick in deine Banking-Apps, Kreditkartenabrechnungen und Kontoauszüge. Kontrolliere, ob dir einige Posten in der Abrechnung seltsam vorkommen oder ob Abbuchungen vorgenommen wurden, die du nicht einordnen kannst.
Bei Identitätsbetrug im Internet ist es wesentlich, dass du sofort deine wichtigen Passwörter ändert.Dazu gehören Social-Media-Accounts, Bankkonten oder Passwörter von E-Mail-Accounts und andere wichtige Kennwörter.
Besonders online gibt es einige Schritte, die du unbedingt einhalten solltest, um dich vor Identitätsbetrug zu schützen. Das Bundeskriminalamt empfiehlt etwa folgende Maßnahmen:
Aber auch abseits der digitalen Welt gilt es, sich zu schützen:
Identitätsmissbrauch ist nicht nur für die Opfer belastend, sondern auch eine strafbare Handlung. Das deutsche Strafgesetzbuch sieht für die Nutzung einer falschen Identität empfindliche Strafen vor, die von Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen reichen können. Auch wenn der Missbrauch nicht direkt zu finanziellen Schäden führt, können rufschädigende Handlungen oder Fake-Profile rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Ein Identitätsdiebstahl hat mehr als nur finanzielle Folgen. So weitreichend und unangenehm finanzieller Betrug auch sein kann, hinzu kommen auch noch der psychische Stress, die Angst und die Sorgen sowie die Unannehmlichkeiten, die Opfer durch Identitätsdiebstahl erfahren.
Ein wichtiger Punkt ist, dass Identitätsbetrug oft auch Konsequenzen für den Schufa-Score des Opfers hat. Sind in deinem Namen etwa offene Zahlungen entstanden, wirkt sich dies negativ auf deinen Schufa-Score aus. Dies kann dir etwa die Wohnungssuche erschweren, da Vermieter stets einen Blick auf die Schufa-Auskunft ihrer potenziellen Mieter werfen. Auch einige Arbeitgeber überprüfen den Schufa-Score von Bewerbern. Die Schufa bietet zwar einen Identitätsschutz an – eine Meldung als Betrugsopfer hat aber leider keinen Einfluss auf den Score.
Deshalb gilt es gerade in diesem Bereich, so wachsam wie möglich zu sein. Fordere deshalb auch regelmäßig eine Datenkopie deiner Schufa-Daten an, um unberechtigte Einträge frühzeitig zu erkennen.
Damit du weißt, was zu tun ist, haben wir dieses kurze Video mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung zusammengestellt, in der die wichtigsten Maßnahmen erläutert werden, die du ergreifen musst, wenn du feststellst, dass ein Betrug vorliegt, und wie du verhindern kannst, dass dir so etwas passiert. Von der Schließung deines Kontos und der Benachrichtigung deiner Bank bis hin zur Beobachtung deiner Kontoauszüge in den nächsten Monaten – diese Tipps helfen dir, die Dinge so schnell und ruhig wie möglich zu regeln. Um Betrug in Zukunft zu vermeiden, solltest du beim Online-Einkauf Prepaid- oder Wegwerfkarten verwenden. Und speichere deine Kartendaten niemals auf einem Konto, um die Risiken beim Online-Einkauf deutlich zu verringern.
Auch wenn die Gefahr von Identitätsbetrug omnipräsent ist und einen schon durchaus beunruhigen kann: Mit dem richtigen Know-how und den entsprechenden Maßnahmen kann man sich und seine Daten bestmöglich davor schützen.
Mit Generali hast du einen verlässlichen Partner, der dir in allen Belangen zur Seite steht und dich bei allen notwendigen Schritten unterstützt.
Du hast Fragen oder Wünsche? Sprich mit einem Experten der Deutschen Vermögensberatung (DVAG).