Frau nimmt einen Eintrag in ein Schreibbuch vor

Das erste Halbjahr Revue passieren lassen

  1. ALLE THEMEN IM ÜBERBLICK
  2. DAS ERSTE HALBJAHR REVUE PASSIEREN LASSEN
Abenteuer Alltag
Lesezeit: 7-8 Minuten

Das erste Halb­jahr Revue pas­sie­ren las­sen

Das erste Halbjahr ist vorbei, wie ist es gelaufen? Die Reflexion über deine Erfahrungen und Ziele im Einklang oder Missklang mit deinen Wünschen verleiht dir Fokus für dein Leben. Der erste Schritt zur Selbstreflexion erfordert immer Achtsamkeit im Moment des Geschehens. Aber auch zur Jahresmitte lohnt sich ein Blick zurück und nach vorn: Wer bist du in diesem Moment? Und wo möchtest du hin? Deshalb findest du in diesem Artikel nicht nur Tipps zu Methoden, sondern konkrete Fragen, die du nutzen kannst, um in dich hineinzuhorchen.

Das und mehr erfährst du in diesem Artikel:

  • Selbstreflexion kann dir helfen, die Motivation hinter deinen Wünschen und Handlungen zu verstehen und die Stolpersteine in deinem Leben klarer zu sehen. Ergebnisorientierte Selbstreflexion ist das Gegenteil von Grübeln in negativen Denkmustern.
  • Die Jahresmitte ist ein guter Zeitpunkt, um dir über die Erfolge und Erfahrungen des ersten Halbjahrs bewusst zu werden, aus ihnen zu lernen und daraus die Ziele für das restliche Jahr abzuleiten.
  • Für deine Reise zu mehr Selbstreflexion kann es hilfreich sein, zu schreiben und Methoden wie Bullet-Journaling, Scripting oder Visualisierungen anzuwenden.

Selbstreflexion im Kalender

Traditionell sind Neujahr und die Zeit zwischen den Jahren der Moment, in dem wir alle ins Nachdenken kommen: über die Errungenschaften, Fehltritte, schönen Momente und wichtigen Begegnungen des zurückliegenden Jahres. Die Zeit, in der wir uns das neue Jahr ausmalen, Vorsätze bilden und Pläne schmieden. Draußen ist es dann meist dunkler und ernüchtert von Silvester ist das meistens ein eher melancholisches Nachdenken. Unsere Vorsätze für das neue Jahr sind oft geprägt von dem nagenden Gefühl, im vergangenen Jahr nicht genug Gas gegeben und etwas verpasst zu haben. Und dann merken wir, dass wir unsere guten Vorsätze nach ein paar Tagen oder Wochen haben schleifen lassen. Nächstes Jahr wird alles anders, oder?

Das Problem dabei ist, dass Selbstreflexion wie jede psychische Arbeit eine kontinuierliche Aufgabe ist. Wer sich Ziele für ein ganzes Jahr vornimmt, kann diesen Zeitraum realistisch meist nicht überblicken. Deshalb bietet sich die Jahresmitte besonders als Moment der inneren Bestandsaufnahme und Selbstreflexion an. Die Sonne scheint, nimm dir ein Notizbuch mit in den Park und denke gelassen über die erste Jahreshälfte nach. Veränderungen, die du dir im Januar gewünscht hast, kannst du immer noch und jederzeit implementieren. Los geht’s!

Warum ist Selbstreflexion wichtig?

Selbstreflexion ist mehr als Nachdenken, sie ist das kritische Nachdenken über das eigene Selbst, die eigenen Motive und Ideale, die eigenen Handlungen und deren Auswirkungen in der Welt. Selbstreflektiert zu sein bedeutet, das eigene Denken und Handeln konstruktiv zu hinterfragen und kontinuierlich neu zu bewerten. Maßstab ist dabei die Diskrepanz zwischen den realen eigenen Zielen, Worten und Taten und dem inneren Idealbild: Wer bist du und wer möchtest du sein?

Im Coachingbereich wird besonders zwischen Grübeln, also Negativspiralen im Nachdenken über das eigene Selbst, und der bewussten, ergebnisorientierten Selbstreflexion unterschieden. Letztere ist immer darauf ausgerichtet, zu neuen Erkenntnissen und vor allem Handlungen zu führen, also unter dem Strich zu Verbesserungen in der eigenen Lebensrealität.

Richtig angewendet, kann Selbstreflexion also dazu führen, dass du die Baustellen in deinem Leben nicht nur klar erkennst, sondern aktiv an ihnen arbeitest. Du musst nicht gleich ein Tagebuch anlegen, um dir über die folgenden Anregungen und Fragen Gedanken zu machen, doch es ist immer hilfreich, Gedanken und Ziele aufzuschreiben und zu visualisieren. So kannst du nach Ablauf der nächsten Jahreshälfte leichter rekapitulieren, was deine Ziele waren und ob du sie verwirklichen konntest.

Rückblick zum Jahresanfang: Was waren deine guten Vorsätze?

Schreibe eine Liste der Wünsche, die du für dieses Jahr hattest, und der Vorsätze, die du umsetzen wolltest. Wenn einige von ihnen schon in Erfüllung gegangen sind oder von dir umgesetzt wurden, kannst du sie auf ein zweites Blatt unter „Das habe ich in diesem Jahr schon geschafft“ übertragen. Bereits das kann dir ein gutes Gefühl geben, zu sehen, was du in den letzten zurückliegenden Monaten erreicht hast.

Vermutlich sind deine restlichen guten Vorsätze, wie die der meisten Menschen, gleich im Januar verpufft. Das ist nicht weiter schlimm. Denn Neujahrsvorsätze sind oft nicht das, was wir wirklich wollen: Nicht jeder geht aus Spaß am Training dreimal pro Woche ins Fitnessstudio, sondern will vielleicht als disziplinierter Macher wahrgenommen werden. Oft hilft die kleinen Schritte, gute Vorsätze zu erreichen. Mehr dazu findest du in unserem Video über die Methode Tiny Habits.

Ein dekonstruierter Neujahrsvorsatz kann ein guter Ansatz sein, um zu deinen echten Wünschen und Träumen im Leben vorzudringen.

Sieh dir deine früheren Vorsätze an und frage dich: Welcher Wunsch steht dahinter? Das kannst du in einer Schreibübung machen:

  • Ich wollte meinen Job kündigen, weil…
  • Ich wollte mehr Bioprodukte kaufen, weil…
  • Ich wollte öfter ins Fitnessstudio gehen, weil…

Manche dieser Sätze werden dich am Ende dahin führen, dass etwas eher die gesellschaftliche Norm oder ein von anderen gesetztes Idealbild ist. Manche Sätze werden dir klarmachen, dass du eigentlich etwas anderes willst. Und hinter manchen Vorsätzen steht ein und dasselbe Bedürfnis. Vielleicht sind in den vergangenen Monaten neue Wünsche hinzugekommen, die kannst du hier auch ergänzen.

Dinge, die du ändern kannst, vs. Dinge, die du nicht ändern kannst

Die meisten Faktoren im Leben lassen sich in zwei Kategorien einteilen: Dinge, die außerhalb deiner Kontrolle liegen, und Dinge, die du aktiv verändern kannst. Für die innere Zufriedenheit ist es wichtig, diese voneinander zu unterscheiden. Das bedeutet auch, nicht zu glauben, dass du sowieso auf nichts im Leben Einfluss nehmen kannst.

Ein Beispiel: Dir wurde gekündigt und du suchst gerade nach einer neuen Stelle. Es kann aufschlussreich sein, anhand problematischer Situationen in dich hineinzuhorchen und zu erkunden, warum du beispielsweise die Joblosigkeit als untragbaren Zustand empfindest. Vielleicht steht dahinter, dass du deinen Selbstwert an deine Karriere knüpfst. Dann kann sich lohnen herauszufinden, aus welchen anderen Tätigkeiten oder Interaktionen du dich als Person bestätigt fühlst, und mehr davon in deinen Alltag zu integrieren, bis die neue Stelle anklopft.

Kenne deine Werte und Ziele

Spürst du eine Resonanz mit Begriffen wie Hilfsbereitschaft, Neugier, Rationalität, Offenheit, Herzlichkeit oder Humor? Zeichnet dich eine dieser Eigenschaften aus? Ergänze deine eigenen Werte. Dazu kann es hilfreich sein, dir besonders herausfordernde Alltagssituationen ins Gedächtnis zu rufen, und wie du auf diese reagiert hast. Vielleicht weißt du aber auch aus dem Stegreif, in welche Richtung dein moralischer Kompass ausschlägt und wie deine Ideale aussehen. Wunderbar, dann geht es direkt zur Übung:

Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie sehr standen deine Handlungen im letzten halben Jahr mit deinen Idealen und Werten im Einklang? Diese Übung kannst du zum Beispiel als Säulendiagramm visualisieren, pro Wert eine Säule. Auch für deine persönlichen und beruflichen Ziele kannst du dir diese Frage stellen. Welche deiner Ziele für dieses Jahr hast du schon in Angriff genommen? Das Gleiche gilt für deine Zufriedenheit. In deinen sozialen Beziehungen mit Freunden, Partnerschaft und Familie, bei der Arbeit, mit deiner Gesundheit und deinem körperlichen Wohlbefinden.

Vier Fragen, anhand derer du das erste Halbjahr reflektieren kannst:

  • Was möchtest du hinter dir lassen?

Was hat ausgedient? Vielleicht eine anstrengende Bekanntschaft, die du um der alten Zeiten willen aufrechterhältst, oder die unausgepackten Kartons vom letzten Umzug.

  • Welche Momente waren besonders wertvoll, wofür bist du dankbar?

Die ersten Schritte deines Jüngsten mitzuerleben, berufliche Erfolge oder dass du dich getraut hast, deine Jugendliebe zu kontaktieren. An dieser Stelle kannst du zum Beispiel auch weiter über deine Werte und Ideale nachdenken.

  • Was waren die Tiefpunkte und die Herausforderungen? Was bereust du?

Besonders bei solchen herausfordernden Themen ist es wichtig, dass du dich um Distanz bemühst. Statt negativen Gedanken Raum zu geben, versuche, die Rückschläge des letzten halben Jahres als grundsätzlich neutral zu bewerten. Dann überlege in einem zweiten Schritt, ob du etwas an der Situation ändern kannst und wie du handeln könntest oder ob du etwas als außerhalb deines Einflusses akzeptieren musst.

  • Wann und bei was hast du dich im Flow gefühlt?

Diese erfüllten Momente weisen dir den Weg in die Planung deines zweiten Halbjahres.

Vier Fragen an deine zweite Jahreshälfte:

  • Was möchtest du in dein Leben einladen?

Hier kannst du dich aus den Flow-Momenten des zurückliegenden Halbjahrs bedienen. Lass deinen Wünschen freien Lauf. Wenn du möchtest, kannst du für dieses Halbjahr ein Motto wählen, zum Beispiel „Wohlstand“ oder „Gelassenheit“, es als Handlettering-Motiv gestalten und an einen sichtbaren Ort hängen oder als Desktophintergrund einrichten.

  • Was möchtest du erreichen, worauf willst du am Jahresende mit Stolz zurückblicken können?

Visualisierungstechniken wie Collagen können dich an deine Ziele erinnern. Auch das sogenannte Scripting bietet sich für diese Überlegung an. Dabei schreibst du in der Gegenwartsform möglichst detailliert dein gewünschtes Ergebnis, deinen persönlichen Erfolg auf, dazu alle Gefühle, die er bei dir auslösen wird. Zum Beispiel: „Endlich bin ich Abteilungsleiterin. Dafür habe ich hart gearbeitet, und ich bin überglücklich, denn…“

  • Welchen Rat gibst du dir für das zweite Halbjahr?

Wenn dein vergangenes Selbst ein paar Fehler gemacht hat, ist jetzt der Moment, dich mit einem guten Rat daran zu erinnern, es für den Rest des Jahres besser zu machen.  

  • Was möchtest du in der zweiten Jahreshälfte tun und erleben?

Gute Vorsätze setzen: Aber diesmal nur Vorhaben, die wirklich im Einklang mit deinen Wünschen und Werten stehen.

Fazit

Die Jahresmitte ist ein guter Zeitpunkt, um dir rückblickend über die Erfolge und Erfahrungen des ersten Halbjahrs bewusst zu werden. So kannst du frühzeitig aus ihnen lernen und dir daraus die Ziele für das restliche Jahr ableiten, anstatt bis zu den guten Vorsätzen für das neue Jahr zu warten. Bei der Selbstreflexion kann es dir helfen zu schreiben, Visualisierungstechniken wie Collagen zu verwenden oder auch Scripting. Wir von Generali unterstützen dich ebenfalls auf dem Weg zu mehr Lebensqualität mit unseren Gesundheitsangeboten. Unsere Angebote zur Vermögens- und Einkommensplanung lohnen sich vor allem in deinen Reflexionen über die finanzielle Zukunft.

Unsere Emp­feh­lung

Der Vermögensaufbau & Sicherheitsplan von Generali ist ein modernes Vorsorgekonzept, das eine Rentenversicherung mit vier weiteren Möglichkeiten zur Absicherung kombiniert und dir den Rücken freihält.

Mehr erfahren

Ähn­li­che Arti­kel