Junge Frau wandert durch ein Gebiet mit Zecken-Warnung

Borreliose schnell erkennen und vorbeugen

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Das Besondere an einer Borreliose: Die Erkrankung wird meist unbemerkt übertragen und zeigt sich nur allmählich. Eine Infektion mit der sogenannten Lyme-Borreliose kann aber ernste Folgen haben. Bei welchen Anzeichen du aufmerksam werden solltest, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie du dich schützen kannst, erfährst du hier auf einen Blick.

  • Eine Ansteckung mit Borreliose geschieht durch den Stich einer Zecke, die Borrelien in sich trägt. Der Zeckenstich wird häufig nicht bemerkt.
  • Je früher eine Infizierung mit Borrelien erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
  • Mögliche Folgen einer unbehandelten Borreliose zeigen sich mitunter spät und sind vielfach nicht heilbar. Ein Beispiel ist die Lyme-Arthritis.

Was ist Bor­re­liose und wie wird sie über­tra­gen?

Die Lyme-Borreliose ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Borrelia burgdorferi oder durch andere Borrelien verursacht wird. Überträger der Borreliose sind Zecken, die den Erreger bei einem Stich an den Menschen weitergeben. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist dagegen nicht möglich. Bei der Borreliose handelt es sich um die in Europa am häufigsten von Zecken übertragene Krankheit: In Deutschland sind zwischen 60.000 und 200.000 Menschen im Jahr betroffen. Eine Impfung als Schutz gegen die Borreliose ist für den Menschen – anders als für Hunde und Pferde – bisher nicht zugelassen.

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Was sind die Anzei­chen der Bor­re­liose?

Zeckenstiche sollten sorgfältig beobachtet werden. Denn die Gefahr ist groß, ernsthaft zu erkranken. Je eher du die Symptome einer Lyme-Borreliose erkennst, desto besser lässt sie sich behandeln. Typischerweise verläuft die Erkrankung in drei Stadien.

Stadium eins: Lokalinfektion

Im ersten Stadium ist lediglich der Bereich infiziert, in welchem die Borrelien in den Körper eingedrungen sind. Nach einigen Tagen kommt es rund um die Stichstelle zur Wanderröte, medizinisch Erythema migrans genannt. Diese charakteristische ringförmige Rötung breitet sich ausgehend von der Stichstelle auf der Haut aus. Erythema migrans gilt als eindeutiges Symptom der Borreliose. Wenn sie auftritt, ist die Diagnose klar. Aber nicht jede Borrelien-Infektion geht mit der Wanderröte einher. Es können im Frühstadium auch weitere Symptome auftreten:

  • Fieber
  • Müdigkeit
  • allgemeines Krankheitsgefühl
  • Kopfschmerzen
  • Gewebewucherung im Bereich des Zeckenstichs, fachsprachlich: Borrelien-Lymphozytom

Stadium zwei: Systemische Ausbreitung

Nach etwa vier Wochen ohne Behandlung beginnen die Borrelien, sich im Körper auszubreiten. Charakteristische Symptome sind

  • Schweißausbrüche
  • Beschwerden der Muskeln und Gelenke
  • Schwellungen und Schmerzen
  • neurologische Probleme, wie eine einseitige Gesichtslähmung

Eine Borreliose als Ursache der Beschwerden zu erkennen, ist in diesem Stadium weitaus schwerer als im Frühstadium. Hier sind meist Blutuntersuchungen nötig, um vorliegende Antikörper ausfindig zu machen.

Stadium drei: Spätstadium mit chronischen Entzündungen

Bleibt die Lyme-Borreliose dauerhaft unbehandelt, geht sie in ein chronisches Stadium, das Post-Lyme-Syndrom über. Vor allem dauerhafte oder immer wieder auftretende Gelenkentzündungen, fachsprachlich Lyme-Arthritis genannt, und neurologische Probleme sind für die chronische Borreliose typisch. Herzbeschwerden können die Gelenk- oder Nervenprobleme begleiten. Daneben kann es zu weiteren entzündlichen Prozessen im Körper kommen.

Auch im Spätstadium ist es schwierig, eine Borreliose als Ursache der Beschwerden zu erkennen. Für eine eindeutige Diagnose sind häufig mehrere Labortests nötig.

Wie wird Bor­re­liose behan­delt?

Der Verlauf der Erkrankung deutet bereits darauf hin, dass eine frühzeitige Behandlung wichtig ist. Im ersten Stadium lässt sich eine Borreliose mit Medikamenten gegen Bakterien gut behandeln. Meist werden im Frühstadium die Antibiotika Doxycyclin oder Amoxicillin verschrieben. Sie müssen über drei bis vier Wochen eingenommen werden. Es ist wichtig, die Behandlung bis zum Ende fortzuführen. Nur so werden alle Borrelien abgetötet.

Wird die Borreliose-Infektion erst später festgestellt, wird nach dem Krankheitsstadium sowie nach den aufgetretenen Symptomen behandelt. Im Vordergrund steht weiterhin eine Antibiotika-Therapie. Leider sinkt die Heilungsrate, je weiter die Borreliose fortgeschritten ist. Der Grund: Die Beschwerden werden weniger von den Bakterien selbst verursacht. Sie sind die Folge von Organschäden und/oder Autoimmunprozessen, die nicht rückgängig zu machen sind.

Wie kann ich mich vor Bor­re­liose schüt­zen?

Der effektivste Schutz gegen eine Borreliose-Infektion ist: Zeckenstiche vermeiden. Hier ein paar Tipps:

  • Trage langärmelige Kleidung, lange Hosen, geschlossene Schuhe und Strümpfe bei einem Aufenthalt auf Wiesen oder in Wäldern.
  • Trage eher helle als dunkle Kleidung. Darauf sind Zecken besser zu erkennen.
  • Benutze zeckenabweisende Mittel (meist Öle oder Sprays) und beachte dabei die Herstellerangaben zur Dauer des Zeckenschutzes.
  • Suche deinen Körper nach Zecken ab, wenn du auf Wiesen und im Wald unterwegs warst. Beachte dabei vor allem schwer zugängliche Hautstellen.

In diesem Artikel findest du weitere Tipps, die dich vor Insektenstichen schützen.

Was ist, wenn sich die Zecke bereits festgesetzt hat? 

  • Greife die Zecke mit einem geeigneten Werkzeug, zum Beispiel mit einer Pinzette oder Zeckenkarte, möglichst nah am Kopf und ziehe sie langsam und gerade heraus.
  • Reize die Zecke dabei möglichst wenig und verzichte unbedingt auf Öle, Cremes, Quetschen oder Herumdrehen der Zecke.
  • Desinfiziere die Stichstelle auf der Haut gründlich, nachdem du die Zecke entfernt hast.

Fazit

Die Infektion mit der Lyme-Borreliose tritt beinahe ausschließlich nach dem Stich einer Zecke auf. Typisches erstes Anzeichen ist eine ringförmige, sich ausbreitende Rötung rund um die Stichstelle. Diese muss jedoch nicht zwingend auftreten. Auch unspezifische, grippeähnliche Symptome nach einem Zeckenstich können Anzeichen einer Borreliose sein.

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