Wenn Algorithmen Leben retten

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Gene­rali // Open min­ded am 15. Mai 2019

Ob zur Vorsorge und Früherkennung von Krankheiten, bei der Anamnese, Diagnose oder Therapie – Algorithmen sind im medizinischen Bereich nicht mehr wegzudenken. Zahlreiche Tests bestätigen, dass Künstliche Intelligenz (KI) in verschiedenen Bereichen in der Lage ist, Krankheiten früher und genauer zu erkennen als der Mensch. Welches Potential bietet „smarte Medizin“ und welche Risiken? Und wie ist es um Dr. Algorithmus heutzutage in der Praxis bestellt? Diese Fragen standen am 15. Mai im Mittelpunkt der ersten Veranstaltung der Reihe „Generali // Open minded“ in 2019. Moderiert wurde die Diskussion von Dr. Andrea Timmesfeld, Head of Public Affairs & Community Engagement und Hauptstadtbüroleiterin der Generali Deutschland AG.

Im „Lindencorso by Generali“ haben über Big Data und Gesundheit diskutiert:

  • Prof. Dr. Bert Arnrich, Professor für Digital Health - Connected Healthcare am Hasso-Plattner-Institut der Universität Potsdam
  • Prof. Dr. med. Jörg Debatin, Chairman des Health Innovation Hub
  • Prof. Dr. Gerd Gigerenzer, Direktor des Harding Zentrums für Risikokompetenz 
  • Dr. Frank Niggemeier, Leiter des Referats „Ethik im Gesundheitswesen, Sachverständigenrat Gesundheit“ im Bundesministerium für Gesundheit

(von links nach rechts im Bild) Prof. Dr. Bert Arnrich, Dr. Frank Niggemeier, Dr. Andrea Timmesfeld, Prof. Dr. Gerd Gigerenzer und Prof. Dr. med. Jörg Debatin

Dr. Algorithmus im Smartphone

Viele der neuesten Technologien und Sensoren seien in Alltagsgegenstände wie Smartphones und Smartwatches laut Prof. Anrich längst eingebaut und stünden allen zur Verfügung. Prof. Debatin ergänzt, dass der Vorteil der neuen Technik nicht nur die mittlerweile gute Qualität der Daten sei, sondern dass diese Daten live übermittelt werden.

(links im Bild rechts) Prof. Dr. Bert Arnrich, Professor für Digital Health - Connected Healthcare am Hasso-Plattner-Institut der Universität Potsdam

Dies ermöglicht einen neuen präventiven Ansatz in der Medizin. „Man muss nicht mehr warten, bis der Patient zum Arzt geht“, sagt Prof. Debatin.

Echtzeit EKGs per Smartwatch, schnelle Eingriffe bei Wundinfektionen durch Bildübermittlung per App, eine individuell angepasste Insulintherapie: Das sind nur einige Beispiele für smarte Anwendungen, bei denen die Prävention von Gesundheitsrisiken im Mittelpunkt steht.

(links im Bild) Prof. Dr. med. Jörg Debatin, Chairman des Health Innovation Hub


Digitalisierung ersetzt Ärzte nicht, verändert aber das Berufsbild

Laut Prof. Gigerenzer (rechts im Bild) sei KI für bestimmte Anwendungsfelder in der Medizin jedoch ungeeignet. „Einen Hautkrebs kann KI erkennen. Wenn es aber volatil wird, hilft Big Data wenig und einfache Methoden funktionieren besser.“ Zum anderen müsse Digitalisierung „verstanden werden“. Diese Aussage stützt er auf Studien, die gezeigt hätten, dass ungefähr drei Viertel der Ärzte in Deutschland Gesundheitsstatistiken und statistische Kernbegriffe nicht verstehen würden.

Dem pflichtet Dr. Niggemeier bei, dass die Ausbildung der medizinischen Berufe in den nächsten Jahren dynamisch angepasst werden müsse. Er fügt hinzu, dass – aus ethischer Perspektive – der Einsatz, aber auch der Nichteinsatz von bestimmten Techniken und Anwendungen abgewogen werden müsse.

(links, mittig im Bild) Dr. Frank Niggemeier, Leiter des Referats „Ethik im Gesundheitswesen, Sachverständigenrat Gesundheit“ im Bundesministerium für Gesundheit



Für Prof. Debatin wirkt sich Digitalisierung entscheidend auf das medizinische Berufsbild aus: „Ärzte werden durch die Digitalisierung nicht ersetzt, aber ihre Tätigkeit und Expertise verändert sich. Die Herausforderung ist nunmehr, aus all den Daten das herauszufiltern, was relevant ist.“ Gleichzeitig sei es wichtig, auch die Grenzen von KI und digitalen Innovationen im Auge zu behalten.


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