Vor uns die Sintflut? Wenn Extremwetter Alltag wird

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buon appe­tito @ gene­rali DIGI­TAL am 19. August 2021

Dr. Andrea Timmesfeld, Prof. Dr. Mojib Latif, Markus Hofer (v.l.n.r.)


Der Sommer 2021 hat nicht zuletzt durch die extremen Wetterereignisse gezeigt, dass der Klimawandel meteorologische Extremsituationen immer häufiger und heftiger hervorrufen wird. Wie stellt man sich den daraus erwachsenden Herausforderungen? Zusammen mit unseren Gästen Prof. Dr. Mojib Latif, Meteorologe und Klimaforscher, und Markus Hofer, Head of Claims der Generali Deutschland AG, fand die jüngste Ausgabe von buon appetito @ generali DIGITAL statt.


Vor dem Hintergrund der Flutkatastrophe in Deutschland ordnete Prof. Latif die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte und die gegenwärtigen Auswirkungen ein. In der Wissenschaft herrscht Einigkeit über die Prognosen: diese Ereignisse werden öfter in Deutschland auftreten. Die Bezeichnung als Jahrhundertereignis stellt Prof. Latif fest, bedeutet nicht, dass einmal im Jahrhundert ein solches Ereignis in Erscheinung tritt, sondern dass es sich „innerhalb weniger Jahre wiederholen“ wird. Zudem lassen sich für etwaige Starkregen in Deutschland keine lokalen Vorhersagen erstellen.


Der Gehalt des CO2 in der Atmosphäre steigt seit der Industrialisierung an. Selbst eine klimaneutrale Lebensweise würde Jahrhunderte brauchen, um das bereits ausgestoßene CO2 abzubauen. Prof. Latif sieht ein Endlager für CO2 unter Verweis auf die bereits bestehenden Problematiken bei Lagerstellen für nuklearen Abfall kritisch. Eine schnelle und deutliche Reduzierung der Emissionen steht deshalb bei der Bewältigung des Klimawandels im Mittelpunkt.


Seit Jahren wird vor dem „point of no returen gewarnt“. So stellt auch Prof. Latif fest, „dass es nicht zu spät sei“, aber der bedrohliche Punkt bei ausbleibendem Handeln immer näher rücken wird. Der Mensch ist die Ursache für den Klimawandel. Somit liegt es auch am Menschen, effektive und langfristige Maßnahmen zu ergreifen. Eine halbherzige Umsetzung wird nicht reichen: „Man kann mit der Natur keine Kompromisse schließen.“

Aus Perspektive der Versicherer stellen sich Fragen der Kalkulation zukünftiger Wetterereignisse und den daraus resultierenden Schäden. Markus Hofer gewährte einen Einblick in die Schadensfälle der letzten Jahre und betonte die Fähigkeit des effektiven Krisenmanagements. Für die Betroffenen ist schnelle und unkomplizierte Hilfe genauso wichtig wie einen Ansprechpartner vor Ort.


Aufholungsbedarf gibt es bei der Aufklärung, damit sich betroffene Menschen im Schadensfall nicht ausschließlich auf den Staat verlassen müssen. Dazu gehört eine transparente Kommunikation: „Es muss uns gelingen, das Risiko besser zu beschreiben und zu erklären, um den Kunden dann ein entsprechendes Angebot zu machen und das Risiko abzusichern.“


Neben Versicherungen bedarf es einer Vielzahl von Maßnahmen, um bei künftigen Extremwetterereignissen besser gerüstet so sein. Markus Hofer und Prof. Latif betonen die gesamtgesellschaftliche Aufgabe, um die Folgen des Klimawandels aufzufangen und zu entschärfen. Aufklärung, Prävention und Schutz nennt Markus Hofer als zentrale Bausteine für einen erfolgreichen Umgang mit dem Klimawandel.

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