Berührungsängste mit dem IT Bereich
Jens Spahn, MdB und Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für besondere Aufgaben, argumentierte, dass endlich die Chancen der Entwicklungen in den Vordergrund gestellt werden und Nutzern die Berührungsängste im Bereich IT-gestützter Dienstleistungen genommen werden müssten. Im ersten Schritt sei es notwendig zu verstehen, welche Auswirkungen der Einsatz neuer Technologien habe und was möglich sei. Danach müsse der Grundsatz herrschen, dass nicht die Technik, sondern die Produkte durch den Gesetzgeber, reguliert würden. Auch sei in der Finanz- und Versicherungsbranche zu beobachten, dass sich die neuen Ideen und Geschäftsmodelle der Startups sehr gut mit den Lösungen der traditionellen Unternehmen ergänzten und mittlerweile Kooperationen mit Vorteilen für alle Seiten am Markt zu beobachten seien. Gleichzeitig warnte er davor, den Datenschutz zu stark zu betonen: Dieser könne Modernisierungsprozesse verlangsamen. In Bezug auf die kommende Regierung äußerte er sich optimistisch, dass die Digitalisierung in Deutschland nicht zuletzt durch die Einführung eines Staatsministers für den Themenbereich vorangebracht werden könne.
Risiko Datenschutz
Dieter Janecek, MdB und wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, bewertete Kooperationen zwischen traditionellen und neuen Unternehmen als positiv und begrüßte den Ausbau der digitalen Infrastruktur. Jedoch sollte seiner Meinung nach weiterhin der Vertrauensmarkt in der Versicherungsbranche in Deutschland erhalten bleiben.
Der Datenschutz dürfe in diesem Zusammenhang nicht „umgangen“ werden. Auch hinsichtlich der Verwendung von Algorithmen verteidigte er die Forderung eines „Algorithmen TÜVs“, der die Zulässigkeit der Verwendung bestimmter Algorithmen im Sinne der Verbraucherinnen und Verbraucher prüfen soll.
Neue Wege der Zusammenarbeit
Filip Dames, Founding Partner von Cherry Ventures, betonte, dass es gerade im Verhältnis zwischen Corporates in der Versicherungsbranche und den Insurtechs immer noch Mentalitätsunterschiede gäbe. Gleichzeitig wünsche er sich in Deutschland eine Verbesserung der Infrastruktur für Startups und eine Regulatorik, die auch neue Wege und Geschäftsmodelle in der Branche nicht ausbremse. Hierbei ist seiner Meinung nach auch die Politik gefragt, die gerade die Anwendung moderner Technologien erleichtern und am Vorbild Großbritanniens zum Beispiel sogenannte „Sandbox“-Systeme auch in Deutschland ermöglichen sollte.
Fazit
Generali // Open minded“ – der Name war nicht nur in der Debatte auf dem Podium Programm. Es schloss sich eine lebhafte Diskussion mit den Teilnehmern an, unter anderem Abgeordnete aus dem Deutschen Bundestag, Vertreter aus verschiedenen Ministerien und Verbänden, Vertreter der Branche, Wissenschaftler, sowie den Vorständen der Generali Deutschland AG und der Presse. Der aufschlussreiche Austausch zwischen den Anwesenden wurde auch bei einem kleinen Empfang im Anschluss an die Veranstaltung in den Räumlichkeiten des Hauptstadtbüros fortgesetzt.