E-Bike gebraucht kaufen: Checkliste und Tipps

Die Beine eines Radlers auf einem E-Bike
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Abenteuer Alltag
Lesezeit: 5-6 Minuten

E-Bike gebraucht kau­fen: Check­liste und Tipps

Lohnt sich bei E-Bikes der Kauf aus zweiter Hand? Das hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Zum Beispiel vom Zustand des gebrauchten Bikes, aber auch von deinen Erwartungen. Der günstigere Preis ist verlockend. Damit sich dein gebrauchtes E-Bike später nicht als Fehlkauf entpuppt, haben wir hier die besten Tipps.

Das und mehr erfährst du in diesem Artikel:

  • Überlege dir vorher, was du brauchst und welches E-Bike für dich infrage kommt.
  • Akkulaufzeit, Allgemeinzustand und Antrieb: Worauf du beim Besichtigungstermin achten solltest.
  • Erstmal warm werden: Nutze den E-Bike-Verleih, um dich mit der Fahrweise vertraut zu machen.

Wo kann man gebrauchte E-Bikes kaufen?

Nicht jedes Elektrofahrrad, das auf dem Gebrauchtmarkt zu haben ist, muss alt oder defekt sein. Oft werden E-Bikes angeboten, weil der Besitzer das neuste Modell haben möchte. Oder weil sich nach ein paar Monaten herausstellt, dass es zu schwer ist, womöglich hat auch einfach die Rahmengröße nicht gepasst. Auf digitalen Verkaufsbörsen kannst du nach Angeboten in deiner Gegend suchen. Nicht nur Privatleute verkaufen ihre Elektroräder, auch Fahrradhändler haben gebrauchte E-Bikes im Angebot. Das sind in der Regel Leasing-Rückläufer oder in Zahlung genommene E-Bikes. Geld kannst du auch sparen, wenn der Händler deiner Wahl seine Ausstellungsstücke verkaufen möchte. Es lohnt sich also, auch mal bei Fachleuten nachzufragen.

Die wichtigsten Fragen vor dem Kauf

Bevor du nach einem gebrauchten E-Bike suchst, solltest du dir überlegen, was du erwartest und brauchst. Die folgenden Fragen helfen dir dabei:

Wofür nutze ich das E-Bike?

Fahre ich ausschließlich in der Stadt, werde ich lange Touren unternehmen oder möchte ich mit einem E-Mountainbike in die Berge? Soll es das Auto ersetzen oder ist es für die Freizeit gedacht? Kurz gesagt: Was soll das E-Bike können? Das vorab zu wissen ist eine große Hilfe, wenn du dir ein E-Bike gebraucht kauft willst.

Soll der Stromspeicher fest am Bike verbaut oder abnehmbar sein?

Das hängt von deinen Lademöglichkeiten ab. Hast du in der Garage eine Lademöglichkeit und genügend Platz für das E-Bike, kann es ein fest verbauter Akku sein. Kannst du nicht direkt laden, ist die herausnehmbare Batterie eine gute Option. Du lädst die Batterie dann in deiner Wohnung auf. Der Vorteil eines abnehmbaren Akkus ist auch, dass du bei längeren Fahrten einen Ersatzakku mitnehmen und ihn bequem auswechseln kannst. Noch ein Tipp: Ist der Akkumulator abnehmbar, solltest du ihn auch auf deinen Touren abnehmen, sobald du in ein Restaurant oder Café gehst. Denn: Nicht nur das E-Fahrrad selbst, auch die Batterie ist begehrtes Diebesgut.

Wo ist das Elektrofahrrad untergebracht?

Musst du das Bike eine Kellertreppe hinuntertragen, solltest du bei der Anschaffung auf das maximale Gewicht des Rads achten. Grundsätzlich empfehlen wir einen gut abschließbaren und geschützten Stellplatz für das E-Fahrrad. 

Antriebsart und Leistung

Die Art des Antriebs bestimmt das Fahrgefühl mit. Du hast die Wahl zwischen:

  • Frontantrieb (eher ungewohntes Fahrgefühl)
  • Heckantrieb (Schub von hinten, sportlich)
  • Mittelmotor (gängig, direkt am Pedal)

Die Leistung liegt in Deutschland bei allen E-Bikes bei höchstens 250 Watt. Schnellere Motoren müssen dann als Kraftfahrzeug angemeldet werden und benötigen ein Nummernschild.

Kosten

Zu guter Letzt solltest du dir überlegen, wie teuer die Anschaffung sein darf. Also: Wie viel Geld möchtest du ausgeben und wo liegt deine Obergrenze? Mit diesen Zahlen im Hinterkopf gehst du gut vorbereitet ins Verkaufsgespräch. 

Checkliste für die Besichtigung eines gebrauchten E-Bikes

Du weißt nun, was für ein gebrauchtes E-Fahrrad du haben möchtest, nun steht der Besichtigungstermin an. Diese Checkliste soll dir dabei helfen, keinen Fehlkauf zu tätigen.

  • Verkaufsgrund
    Eine ehrliche Antwort des Verkäufers ist bei dieser Frage wichtig. Falls du das Gefühl hast über den Tisch gezogen zu werden, solltest du lieber die Finger von diesem Geschäft lassen.
  • Allgemeinzustand
    Schau dir das Fahrrad gut an. Besonders im Bereich des Akkus sollten keine Dellen oder Schläge erkennbar sein, da Akkus empfindlich auf Stürze reagieren. Sind alle Kontakte in Ordnung? Ist das E-Fahrrad insgesamt in einem gepflegten Zustand, oder klebt noch Erde vom letzten Ausflug daran?
  • Akkulaufzeit und Alter
    Lass dir vom Verkäufer die Akkulaufzeit mitteilen. Die zeigt an, nach welchem Zeitraum oder nach welcher Kilometeranzahl die Batterie neu geladen werden muss. Möchtest du ganz sicher gehen, dann lass bei einem Fachhändler einen Diagnosebericht für die Batterie erstellen. Dieser verrät dir die Anzahl der Ladezyklen, den Gesamtzustand und eventuell auch die gefahrenen Kilometer. Allerdings: Das ist leider nicht bei allen Modellen möglich.
  • Wie alt ist das Bike?
    Über den Daumen gepeilt halten Akkus rund fünf bis sechs Jahre. Ist das Elektrobike älter, solltest du die Finger davon lassen. Oder den Preis so weit nach unten drücken, dass ein neuer Akku herausspringt. Lass dir auf jeden Fall die Originalrechnung zeigen. 
  • Zubehör
    Achte darauf, dass das Original-Ladegerät als Zubehör dabei ist. Ersatzladegeräte können dem Akku schaden und laden oft auch nicht so gut. Grundsätzlich sollte das Elektrobike komplett verkehrstauglich sein. Sind Reflektoren angebracht, passt die Beleuchtung, funktioniert die Klingel? Hat der Verkäufer ein Serviceheft, in dem die Wartungen festgehalten sind?
  • Probefahrt
    Mach unbedingt eine ausführliche Probefahrt mit dem Elektrobike. Teste alle Möglichkeiten des Bikes und prüfe, ob der Rahmen für dich passt und wie du grundsätzlich damit zurechtkommst. Teste vor allem auch das Bremsverhalten und die Bremsen an sich.

Verkauf oder Verleih?

Hältst du dich an oben genannte Checkliste, kann der private Ankauf ein echtes Schnäppchen sein. Möchtest du allerdings ganz sichergehen, dann wende dich an einen Fachhändler, der gebrauchte E-Bikes fachgerecht aufbereitet und zum Teil auch mit Gewährleistung vermarktet. Die Ersparnis ist dann allerdings nicht so groß wie bei einem Privatkauf. Bist du noch nie mit einem E-Bike gefahren? Dann empfehlen wir dir vor dem Kauf zuerst einmal eine kleine Tour mit einem gemieteten Elektrobike. Dafür eignet sich ein E-Bike-Verleih, den es in vielen Innenstädten und touristischen Orten gibt. Je mehr Modelle du ausprobieren kannst, umso mehr wirst du herausfinden, welches sich für deine Bedürfnisse eignet.

Alternativen zum Kauf

Wer sich gut auskennt, kann theoretisch auch ein ganz normales Fahrrad mit Akku und Antrieb nachrüsten. Das hat allerdings einen Haken: Das umgerüstete Fahrrad muss nach den Vorgaben der StVO verkehrstüchtig sein. Dafür gibt es fertige Umbausätze, die die Bestimmungen erfüllen. Bist du handwerklich begabt, kannst du sie in Eigenregie an dein Velo installieren. Einen Fachmann für das Aufrüsten zu engagieren, lohnt sich finanziell meistens nicht. 

Fazit

Von privat oder bei einem Fachhändler: Schaust du genau hin und checkst das gebrauchte Elektrofahrrad, kannst du dir ein top E-Fahrrad zum fairen Preis kaufen.

Da ein gebrauchtes Elektrobike ein wertvoller Besitz ist, empfehlen wir dir deinen Versicherungsschutz auszuweiten. In unserem Tarif für die Hausratversicherung Optimal ist weltweiter Fahrraddiebstahl in unbegrenzter Höhe abgesichert. Das gilt auch für nicht zulassungspflichtige E-Bikes bis 250 Watt Leistung.

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