Frau mit Gummihandschuhen überprüft eine Pflanze im Hanffeld,

Die Wirkung von CBD

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Abenteuer Alltag
Lesezeit: 4-5 Minuten

Eine kleine Flasche mit großer Wirkung? CBD-Öl liegt im Trend und ist angeblich gesundheitsfördernd. Das Öl soll Schmerzen lindern, den Schlaf verbessern und Stress abbauen. Influencer in den sozialen Medien berichten vielfach von positiven Wirkungen. Was ist dran an den Versprechen des CBD-Öls? Das und mehr erfährst du in diesem Artikel:

  • Droge oder keine Droge? Das frei verkäufliche CBD-Öl stammt zwar aus derselben Pflanze, hat aber andere Substanzen als der hochgezüchtete Cannabis.
  • Ein paar Tropfen auf die Zunge: Anhänger des Trends berichten von einer schmerzlindernden und entzündungshemmenden Wirkung
  • CBD-Öl als Aromaöl oder Nahrungsergänzungsmittel: der Streit um die korrekte Zulassung.

Hanf: eine Pflanze schreibt Geschichte

Hanf wird schon lange eine heilende Wirkung nachgesagt: Sogar Queen Victoria aus dem 19. Jahrhundert soll von ihrem Leibarzt Hanfextrakte gegen starke Schmerzen während der Periode verabreicht bekommen haben. Ob sie davon high geworden ist, ist nicht bekannt. Vermutlich eher nicht, denn die psychoaktive Wirkung wird nur durch eine spezielle Züchtung erwirkt.

Hanf im eigenen Garten – ist das erlaubt? In diesem Artikel erfährst du, welche Pflanzen in deutschen Gärten verboten sind und auf welche du besser verzichten solltest.

Can­na­bis und CBD: Hier liegt der Unter­schied

Hanfpflanzen haben einen weiblichen und einen männlichen Teil. In der Natur treten sie normalerweise gemeinsam auf. Separiert man die zwei jedoch, produziert der weibliche Teil Tetrahydrocannabidiol (THC). Das ist der Stoff, der stark berauschend wirkt und süchtig macht. Momentan sind die Produktion, der Kauf und Verkauf in Deutschland verboten. Eine Legalisierung wird politisch diskutiert.

Belässt man das Hanfpärchen jedoch zusammen, befruchtet der männliche Teil die weibliche Hanfpflanze, welche daraufhin Cannabidiol (CBD) produziert. Das CBD wird aus der Blüte extrahiert und in einem Öl zum Verkauf angeboten. CBD-Öle enthalten nur noch Spuren von THC, weniger als ein Prozent, und sind deswegen keine Drogen.

CBD-Wir­kung: Gegen was hilft CBD-Öl?

Auffällig sind die vielfach individuellen Erfahrungsberichte, die auf Blogs, Instagram, TikTok und Co. verbreitet werden. CBD-Öl soll vor allem eine beruhigende Wirkung auf Körper und Psyche haben: gelinderte chronische Schmerzen, seltenere Panikattacken, erholsamerer Schlaf. Andere wiederum bemerken keine signifikanten Verbesserungen ihrer Beschwerden. Angeblich wirkt das Präparat bei jedem Menschen unterschiedlich stark, weshalb die Studienlage um wissenschaftlich nachgewiesene Wirkung recht dünn ist.

Damit ein Präparat als Arzneimittel deklariert werden kann, muss seine Wirksamkeit nachgewiesen sein. Über den Einsatz von CBD-Produkten in der Schmerz-, Krebs- und Psychotherapie gab es dafür bisher kein grünes Licht. Einzig und allein bei der Therapie einer seltenen epileptischen Krankheit gilt der therapeutische Effekt als gesichert. Wie bei allen anderen Medikamenten können Nebenwirkungen auftreten, weshalb die Behandlung mit diesem Medikament nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgt.

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Wie ist CBD-Öl in Deutsch­land zuge­las­sen?

  • Als Lebensmittel: Nein, zumindest noch nicht. Da es ein neuartiges Lebensmittel ist, muss es zunächst toxikologische Sicherheitsprüfungen bestehen. Eine Zulassung hat es deswegen bisher noch nicht erhalten.
  • Als Nahrungsergänzungsmittel: Auch in dieser Kategorie fehlt die Zulassung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Trotzdem wird es von den Herstellern als solches verkauft. Laut Verbraucherzentrale liegt dies nun zur Beurteilung bei der EU-Kommission.
  • Als Aroma-Öl: Einige Hersteller vermarkten ihre CBD-Öle als Aromaöle. Dass diese per se nicht für die orale Anwendung geeignet sind, muss dann deklariert werden. Dadurch wenden sie die Verantwortung für den Verzehr von sich ab. Daher noch einmal der Hinweis: CBD-Produkte sind nicht als Lebens- oder Nahrungsergänzungsmittel zugelassen. Einnehmen solltest du sie auf keinen Fall.

Tipps und Hin­weise für die Anwen­dung von CBD-Öl

CBD darf bisher nur äußerlich angewendet werden. So steckt es heute in Cremes, Lotionen und Seren. Doch auch dort ist die Wirksamkeit nicht nachgewiesen. Bevor du solche Produkte auf eigene Faust ausprobierst, solltest du dich gut informieren und mit deinem Hausarzt oder Dermatologen sprechen. Wichtig dabei sind die folgenden Punkte:

  • Es gibt zahlreiche minderwertige Produkte.
    Die Cannabinoide sind fettlöslich und müssen deshalb in einem speziellen Verfahren extrahiert werden. Lass unbedingt die Finger von günstigsten Schnäppchen aus der Online-Apotheke.
  • Die Dosierung kann variieren.
    Die CBD-Dosierung in Lifestyle-Produkten ist in der Regel sehr niedrig. Laut Stiftung Warentest ist auf den ausgelobten CBD-Gehalt nicht immer Verlass – er kann geringer ausfallen oder lässt sich nicht eindeutig aus den Zutaten ableiten. Einige Produkte fielen auch mit einem bedenklichen THC-Gehalt auf.
  • Es kann Nebenwirkungen geben.
    CBD bleibt lang in deinem Körper, es hat eine Halbwertszeit von bis zu 62 Stunden. Manche Anwender berichten von unerwünschten Effekten wie Appetitlosigkeit oder Müdigkeit.Übrigens: Ein Hanföl ist nicht gleich ein CBD-Öl. Für das Hanföl werden die Samen kalt gepresst wie bei einem guten Olivenöl. Es enthält kein CBD und ist deshalb ein unbedenkliches Speiseöl.

Fazit

Die Wirkung von Lifestyle-Produkten mit CBD ist nicht nachgewiesen. Auf keinen Fall solltest du solche Öle oder Sprays einnehmen, bei der äußeren Anwendung ist mindestens Skepsis geboten. Bevor du selbst etwas ausprobierst, informiere dich unbedingt vorher bei deinem Arzt.

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