Wie Saharastaub das Wetter beeinflusst
Bei bestimmten Wetterlagen wird Saharastaub im Norden Afrikas von starken Winden aufgewirbelt und in höhere Luftschichten getragen. Von dort aus kann er mit der Höhenströmung über weite Strecken bis zu uns nach Deutschland transportiert werden. Der Wüstenstaub besteht aus winzigen Sandkörnchen und kann unser Wetter stark beeinflussen.
Der Saharastaub bewirkt, dass sich in höheren Schichten mehr Kondensationskerne befinden. Kondensationskerne sind kleine Teilchen, an denen sich Wasser anlagert. An diesen Teilchen können sich Tropfen bilden. Dies führt zu stärkerer Wolkenbildung mit dichten Schleierwolken. Aus diesen Wolken fällt zwar kein Regen, aber sie trüben den Himmel. Dadurch kommen weniger Sonnenstrahlen durch und die Temperaturen liegen dann unter den erwarteten Werten.
Die Staubpartikel können auch einen direkten Einfluss haben und die Sonneneinstrahlung trüben. Dann befinden sich zwar keine Wolken am Himmel, die Sonne kommt aber wegen der vielen Staubpartikel nur noch milchig oder gar nicht mehr bis zum Boden durch. Der Himmel ist dann teilweise orangebraun oder abends feuerrot. Die Wettermodelle unterschätzen meist den Einfluss des Saharastaubs.
Oft befindet sich der Saharastaub nur in höheren Luftschichten. Gelegentlich wird er aber durch Niederschläge ausgewaschen und lagert sich dann als Staubschicht auf Autos, Dachfenstern oder anderen Oberflächen ab. Im Winter kann er Schneeflächen mit einer spektakulären bräunlich roten Schicht bedecken.
Oft weht Saharastaub mit der Passatströmung weit auf den Atlantik hinaus und sogar bis in die Karibik und nach Amerika. Dem Atlantik, aber auch den Regenwäldern Südamerikas liefert er wichtige Nährstoffe.