Richtig mit einem Social Media Shitstorm umgehen

Souverän im Netz: Keine Chance dem Shitstorm

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Sou­ve­rän im Netz: Keine Chance dem Shits­torm

Wut im Web, Netzhetze und Cyber Mobbing sind in sozialen Medien wie Facebook und Co. keine Seltenheit. Doch ein Shitstorm kommt nicht aus heiterem Himmel. Wer sicher im Netz unterwegs sein möchte, beugt dem besten vor – und sollte im Fall des Falles einen kühlen Kopf bewahren. Wie beides funktioniert, erklären wir hier.

Was ist ein Shitstorm?

Ein Shitstorm ist eine Ansammlung negativer Kommentare und Kritik, die sich im Internet an eine Person oder ein Unternehmen und dessen Äußerungen richtet. Der Duden erklärt den Shitstorm als „Sturm der Entrüstung in einem Kommunikationsmedium des Internets mit zum Teil beleidigenden Äußerungen“.

In der Regel diskutieren User bei einem Shitstorm in den Kommentaren unter Blogs oder News-Artikeln oder in Social-Media-Kanälen wie Instagram, Twitter oder Facebook meist unsachlich und hochemotional. Typisch für den Shitstorm ist seine rasante Entwicklung: Ein Kommentar zieht in kürzester Zeit eine Kaskade von weiteren Beleidigungen oder undifferenzierten Äußerungen nach sich. Während viele Unternehmen sich professionell auf potentielle Shitstorms vorbereiten (sollten), haben die wenigsten Privatpersonen einen Notfallplan für diese ganz spezielle Krisenkommunikation.

Einen Shitstorm vermeiden

Meist sind Unternehmen die Zielscheibe von „Shitstorms“. Doch auch Privatpersonen können schnell den Unmut dutzender Menschen auf sich ziehen. Darum gilt wie so oft im Leben: Vorbeugen ist besser als Nachsehen. So hat zum Beispiel das gedankenlose Posten von Kinder- oder Babyfotos schon viele Shitstorms ausgelöst. Prominente Beispiele für Shitstorms sind auch Fotos von Menschen, die mit Luxusartikeln im Slum posieren oder stolz die Trophäe eines unter Artenschutz stehenden Tieres hochhalten. Eine optimale Steilvorlage.

Aber auch unbedachte Kommentare können kritisch sein. Für einen zünftigen Shitstorm braucht es nicht nur einen Anlass, sondern auch einen oder mehrere „Hater“, für die ein unpassendes Foto oder schlecht formulierter Blogbeitrag ein gefundenes Fressen sein kann. Ihnen schließt sich eine Community an, die auf der Shitstorm-Welle mitschwimmt – kein schönes Bild. Identifiziert man die ersten Hater, gilt es, dem Shitstorm so schnell wie möglich den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Wie reagiert man bei einem Shitstorm?

Für Unternehmen gilt: Glaubwürdigkeit und Transparenz sind bei einem Shitstorm oberstes Gebot. In manchen Fällen kann Humor helfen. Aber Achtung: Dafür ist einiges an Feingefühl nötig. Bei Privatpersonen ist es grundsätzlich ähnlich. Allerdings haben private Personen mehr Freiheiten, wenn es um das Einlegen von Pausen in den sozialen Netzwerken geht, auch die Reichweite eines Beitrags ist in der Regel geringer und auf einen bestimmten Personenkreis bestimmt. Unschön ist die Situation für Unternehmen und Privatpersonen. Deshalb hier einige Tipps zum Umgang mit einem Shitstorm:

Durchatmen

Wer einen Kommentar entdeckt, in dem viel Kritik an der eigenen Person mitschwingt, atmet am besten erst einmal durch. Beruhigen ist besser, als direkt in die Tasten zu hauen und ein scharfes Gegenargument zu bringen. Vor allem unbedachte Antworten führen dazu, dass aus einem bissigen Kommentar ein Shitstorm wird.

Dritte einbeziehen

Meinungen sind subjektiv – wer sich persönlich angegriffen fühlt, reagiert schnell über. Im Zweifel hilft es, eine neutrale Person um objektiven Rat zu fragen. Vielleicht ist die Kritik im Ansatz berechtigt.

Gewappnet sein

Natürlich kann es verletzend und beschämend sein, öffentlich Kritik einstecken zu müssen. Kommt diese jedoch unsachlich und mit Beleidigungen einher, sind Diskussionen überflüssig. Ignorieren und ein dickes Fell sind dann besser als Rechtfertigungen.

Entschuldigen

Der Hater übertreibt zwar, ganz unrecht hat er jedoch nicht? Dann kann eine Entschuldigung Wunder wirken und dem Gegenüber besänftigen. Zu den eigenen Fehlern stehen, nimmt anonymen Kritikern schnell den Wind aus den Segeln. Formulierungen wie „Es war nicht meine Absicht, andere zu kränken – sollte dies geschehen sein, entschuldige ich mich dafür“ glätten die Wogen. Und es zeigt auch, dass man die Thematik ernst nimmt.

Kommentare löschen – wann macht es Sinn?

Viele Plattformen ermöglichen das Löschen von unangenehmen Kommentaren. Allerdings sollte es der letzte Schritt sein, um unangenehme Kommentare und Kritiker loszuwerden. Auch das Sperren der Pöbler von den eigenen Seiten ist – beispielsweise auf Facebook – möglich. Empfehlenswert ist dies immer dann, wenn es sich offensichtlich um „Internet-Trolle“ handelt, die online vor allem eins möchten: Anderen Ärger bereiten. Auf einer privaten Social-Media-Präsenz ist es einfacher, diese zu blockieren und anschließend hinter ihnen aufzuräumen, also die Kommentare zu löschen. Auf Twitter ist diese Notbremse nur dann eine Option, wenn der ursprüngliche Tweet gelöscht wird, auf den sich die Shitstorm-Tweets beziehen. Ansonsten gibt es hier keine Möglichkeit, Tweets anderer Nutzer zu löschen.

Netiquette im Netz: Tipps für Umgangsformen im Internet

Da das riesige World Wide Web – vermeintlich – anonym ist, sinkt leider bei vielen Usern die Hemmschwelle. Pöbeln, Lästern und Mobben stehen in sozialen Medien an der Tagesordnung. Die Wahrnehmung zunehmender Respektlosigkeit in der digitalen Welt wird auch in einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des Generali Rechtsschutzversicherers Advocard bestätigt.

Oft kommt es auch durch Missverständnisse zu verbalen Auseinandersetzungen, die von Angesicht zu Angesicht leicht zu vermeiden wären. Denn online sehen wir weder Mimik noch hören wir den Tonfall des Gesagten. Mit der folgenden Netiquette für Social Media im Netz kannst du Fettnäpfchen souverän aus dem Weg gehen:

  • Erst gründlich lesen, dann denken und dann posten.
  • Korrekte Rechtschreibung und Zeichensetzung hinterlassen auch online einen guten Eindruck.
  • Meist wirkt Siezen im Internet befremdlich. Ob Du oder Sie sollte im Einzelfall abgewogen werden.
  • GROSSSCHREIBUNG steht in der schriftlichen Kommunikation für Anschreien und wirkt aggressiv.
  • Nicht hinter der Anonymität verstecken: Nur formulieren, was auch im persönlichen Gespräch möglich wäre.
  • Vorsicht bei Ironie – ist sie nicht eindeutig, sind Missverständnisse vorprogrammiert.
  • Schimpfwörter sind tabu!
  • Beleidigungen sind auch im Internet nicht angemessen.
  • Zitate kenntlich machen, um Verwirrungen und Verletzungen des Urheberrechts zu vermeiden.

Ein respektvoller Umgang sollte im Netz immer an vorderster Stelle stehen. Hältst du dich an diese Tipps, wirst du als Vorbild vorangehen und online keine Schwierigkeiten bekommen.

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